Gedichte und Fragmente

Schrecksekunde am Tresen

Steht der Zapfhahn einmal still
Weil der Wirt was trinken will
Starren all die armen Zecher
So sehnend in die leeren Becher

Werden um die Nase blass
Sehr traurig um das frische Nass
Welch ihrer Kehle gar so fern
Hätten doch den Nachschub gern

Ach Wirt, so zeige doch erbarmen
Müssen wir auch dran verarmen
Bezahlen wir doch auf die Schnelle
Trink nicht alleine von der Quelle

Wollen gemütlich Abend haben
Schwören auch uns zu vertragen
Also Wirt, geb einfach acht
Und werf uns nicht in kalte Nacht

TwB
 
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Besuchszeit

Ein alter Pfad
Von Spinnweben behangen
Wurd in der Tat
Lange nicht mehr gegangen

Der See ist nah
Und hütet die Erinnerungen
Noch alles da
Und wieder ist's hervor gedrungen

Als ich hier Gast
So manche Stunde hab verweilt
Erschrocken fast
Wie lange dies nicht mehr geteilt

Von diesem Ort
Anfang des Jahres aufgebrochen
Ist wie ein Wort
Das lange nicht mehr ausgesprochen

Bleibt auch ohne mich
Eine wirklich wundervolle Stelle
Bleibt treu doch sich
Fast an des Zaubers Schwelle

Wer dies erkennt
Dem wünsch ich hier Vergnügen
Das von sich trennt
Was sonst die Sinne trügen

Ich nehm noch auf
Was sich mir hier entfaltet
Den Sonnenlauf
Am Wasser, Uferstrand bewaldet

Im Wind sich wiegt
Das Schilfrohr sacht
Was sich nicht biegt
Ist nur Gedacht

Gehört nicht her
Weder an diesen Ort, noch diese Zeit
Es wird nicht mehr
Wenn die Vergangenheit langsam schweigt

Vergehen Wellen
Mit einem sanften Rauschen
Hier im Hellen
Möchte ich nicht tauschen

TwB
 
Abkehr

Ich wollte dich verfluchen
Schon die Worte suchen
Die ätzen, verletzen
Dich unter Schmerzen setzen
Weil du mir weh getan
Hast dich zuerst vertan
Ein falsches Wort ergriffen
Und in mich rein gekniffen

War das denn etwa Absicht
Suchst du denn wirklich Streit
Bei mir die späte Einsicht
Ich geh dann doch zu weit

Denn du hast nur getroffen
Was in mir ist noch offen
An blanken Nerven, brach
Ist meine eigne Schmach
Was ich nicht hab verbunden
Drum muss ich Dank bekunden
Für was ich achten soll
Auch wenn der Schmerz nicht toll

Wird er auch bald vergehen
So bleibt mir doch vor Augen
Welch Unheil fast geschehen
Zu nichts solch böse Worte taugen

Drum besser nicht verkündet
Wenn eine Wut gezündet
Worte auf die Lippen legt
Nur noch mehr Leid entsteht
Wenn sie zu schnell gesprochen
Aus Zusammenhang gebrochen
Wofür der Andre gar nicht dran
Weil der nichts für ein Trauma kann

Also einmal zu Atem kommen
Nicht einfach gleich los schreien
Was in sich selbst vernommen
Dem kann man auch verzeihen

TwB
 
Abkehr

Ich wollte dich verfluchen
Schon die Worte suchen
Die ätzen, verletzen
Dich unter Schmerzen setzen
Weil du mir weh getan
Hast dich zuerst vertan
Ein falsches Wort ergriffen
Und in mich rein gekniffen

War das denn etwa Absicht
Suchst du denn wirklich Streit
Bei mir die späte Einsicht
Ich geh dann doch zu weit

Denn du hast nur getroffen
Was in mir ist noch offen
An blanken Nerven, brach
Ist meine eigne Schmach
Was ich nicht hab verbunden
Drum muss ich Dank bekunden
Für was ich achten soll
Auch wenn der Schmerz nicht toll

Wird er auch bald vergehen
So bleibt mir doch vor Augen
Welch Unheil fast geschehen
Zu nichts solch böse Worte taugen

Drum besser nicht verkündet
Wenn eine Wut gezündet
Worte auf die Lippen legt
Nur noch mehr Leid entsteht
Wenn sie zu schnell gesprochen
Aus Zusammenhang gebrochen
Wofür der Andre gar nicht dran
Weil der nichts für ein Trauma kann

Also einmal zu Atem kommen
Nicht einfach gleich los schreien
Was in sich selbst vernommen
Dem kann man auch verzeihen

TwB

Du hast ein mega timing.:D
 
Scheinheilig

Eine Freude dem Großkonzern
Siehst du oft und lange Fern
Er will mit Werbung dich erreichen
Zum Konsum dich doch aufweichen
Wiederholungen machen Präsent
Überreden dich ganz ungehemmt
Bei Auswahl, zu seinem Produkt zu greifen
Wenn dich eingetrichterte Emotionen streifen
Du ihn mit einem Lebensgefühl verbindest
Und beim extra Markenpreis nichts empfindest
Aber nicht nur auf Konzerne kannst herein fallen
Auch viele Politiker diese Tricks schon ewig schnallen
Sich bunt, überlebensgroß präsentieren
Und für deine kleine, heile Welt garantieren
Sie wollen doch nur deine Freunde sein
Niemals wären sie zu dir gemein
Aber kleiner Wähler gebe acht
Bald heulen die Wölfe in der Nacht
Und wo sie ihr Gesicht doch zeigen
Bringen sie ihre Gegner schon zum schweigen
Und wo die kritischen Medien verstummen
Können alle, als Werbeopfer nur verdummen

TwB
 
Das letzte Glamour glimmen

Dein Image, deine Marke, dein Gesicht
Du bist das Alles, aber echt bist du nicht


Der perfekt inszenierte Auftritt, dein einstudiertes Gebaren
Nur damit die Medien wieder über dich zu berichten haben
Du machst Geld mit dem Schein. Bist dein eigener Konzern
Und die Klatschreporter haben dich zum Fressen so gern

Dein Image, deine Marke, dein Gesicht
Überlebensgroß Pompös, alles andere als Schlicht


Dafür hast du investiert, deine eigene Analyse gestartet
Auf welchen letzten Schrei die Highsociety noch wartet
So hast du Kontakte geknüpft, bist am Gipfel angelangt
Und von deinen treuen Fans wird dir fürn letzten Scheiß noch gedankt

Dein Image, deine Marke, dein Gesicht
Frisch aufpoliert, wie eine edle Lackschicht


Der größte Feind deines berauschten Lebens, Älter zu werden
Du fürchtest, dass das Interesse an dir erlischt, schlimmer als sterben
Von alten Menschen wendet sich die Jugendwahn Gesellschaft ab
Das treibt dich auf der Überholspur vor ran, hält dich auf Trab

Dein Image, deine Marke, dein Gesicht
Deine treuen Fans, dein strengstes Gericht


Du musst viele Bälle jonglieren, Kartenhäuser aufrecht halten
Damit die Turbinen deines Imperiums aus Gerede nie erkalten
Und es darf sich nie Jemand hinter deine Pappkulissen trauen
Um die Illusion als billigen faulen Bühnenzauber zu durchschauen

Dein Image, deine Marke, dein Gesicht
Sind auf Sand gebaut und bald ist Schicht


TwB
 
Denn Sie wissen nicht, was Sie tun

Na hallo, du schönes Wesen
Was hast du denn da gelesen
Was konntest in den Zeile finden
Wo sich Herzen zart verbinden

Lad mich ein und ich bin treu
Spann mich ein und ich werd scheu
Wild das Weite suchen
Gar vielleicht dich verfluchen


Wollt dir nicht zu Nahe treten
Seh schon Hast ist nicht erbeten
Komm du Holde lass dich gehen
Werden uns schon gut verstehen

Jetzt bin ich doch auf der Hut
Denn ich fände es nicht gut
Allem Anstand zu entsagen
Wär kein sittliches Gebaren


Gnädige Frau, ich muss mich wehren
Wollte euch nur hier verehren
Hab kein unredlich Verlangen
Darum wollt ich euch nicht fangen

Ach das sagen Sie wohl alle
Ist doch gar der Männer Falle
Die nur ihre Beute jagen
Um sie dann ins Bett zu tragen


Ach Madame, ihr seid so kalt
Na dann lasse ich es halt
Weil ich hier kein Wert drauf lege
Zieh ich weiter meiner Wege

Also erst die Hoffnung wecken
Und sich einfach dann verstecken
Der Flirt nahm einen guten Lauf
Warum gibst du denn schon auf


Das muss ich nicht verstehen
Konnte nur die Schulter sehen
Welche mir kalt entgegen ragte
Darum ich nicht weiter wagte

Welche Burg ist leicht bezwungen
Wenn nicht lange drum gerungen
Wird sie dir nicht sicher sein
Lässt auch andre noch her rein


Solche Worte aus Frauenmunde
Sind doch wahrlich selten Kunde
Nur finde ich jetzt keine Ruh
Wie kommt ihr plötzlich dazu

Hab genug vom langen Plauschen
Lass uns einfach Rollen tauschen
Werde jagen nun dich als Beute
Denn dann Endet's besser heute


TwB
 
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Ein Weg zum Frieden

Bleib freundlich zu dir selbst
Denn was du denkst, behältst
Du unterbewusst bei dir
Sei nicht zu kritisch hier

Befrei dich von dem Gift
Weil es auch Andre trifft
Hältst du es in dir fest
Bleibt doch was verletzt

Du musst nicht an dich binden
Willst du noch Frieden finden
Den Groll vergang'ner Tage
Drum dich damit vertrage

Ändern lässt sich nicht
Was in vergangener Schicht
Einmal nun gewesen ist
Auch wenn es in der Seele frisst

Auch wenn es dich umtreibt
Bist anders du und weit
Entfernt von diesen Zeiten
So lass dich einfach leiten

Von was dein Herz dir sagt
Was dir doch gut behagt
Freude und Kraft noch schenkt
Und anklagend nicht denkt

TwB
 
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