“Verflucht sei der falsche Bruder!”
Sein Umgang mit den Aposteln und Jüngern, den Paulus in der Bibel selbst beschreibt, stützt diese Deutung. Während Paulus zur brüderlichen Zucht an anderen auffordert, entzieht er sich selbst geschickt der Korrektur durch die Gemeinschaft. Damit bleibt er im Grunde ein Einzelgänger und in seinem Charakter zu einem großen Teil der alte. Paulus ist sich seiner Sache dabei so sicher, dass er Andersdenkende in der Gemeinde ohne Skrupel als “falsche Brüder” bezeichnet und sich sogar dazu hinreißen lässt, Kritikern seiner Linie mit den Worten zu kontern “der sei verflucht” (Galaterbrief 1, 8). Dieser Satz wird in späteren Jahrhunderten bei den Verdammungsurteilen der kirchlichen Inquisition zur Standardaussage.
Paulus scheut sich auch nicht, “Unzüchtige” dem “Satan” zu übergeben “zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn” (1. Korintherbrief 5, 5).
Bereitwillig haben die kirchlichen Inquisitoren späterer Jahrhunderte auf diesen Aussagen aufgebaut und damit die Hinrichtungen von Andersgläubigen begründet - mit dem ebenfalls vom Paulus abgeleiteten Nachsatz, dass auf diese Weise vielleicht deren Seele gerettet werden könne.
Paulus, Paulus - hättest du doch nur geschwiegen!!!!!
Und du, Boerni - auf welche Pfade willst du uns da locken???
http://www.theologe.de/theologe5.htm