Das ist Sarah, sie wurde fast 14 Jahre alt. Ich war bei ihrer Geburt dabei und von da ab hat sie mich begleitet. Fast 14 Jahre lang, sie ist mit uns umgezogen, war im Urlaub dabei, im Garten sowieso und im Haus, immer in meiner Nähe. Wunderschöne Spaziergänge haben wir beide gemacht und wenn ich mal ohne sie weg war, hat sie sich gefreut, wenn ich wiederkam, wie jeder Hund. Nie war sie ungezogen, oder hat mir Kummer gemacht. Für mich war sie der perfekte Hund.
Als wir beide zum "Wesenstest" mußten, weil ihre Mutter ein Rottweiler war, hat der Prüfer in den Textbericht geschrieben: "Sarah vertraut ihrer Herrin voll und ganz"
Leider haben Hunde nicht die gleiche Lebenserwartung wie wir Menschen. Leider, denn ich hätte so gern den Rest meines Lebens mit ihr verbracht. Aber bei so großen Hunden ist jedes Jahr, das sie älter als 10 Jahre werden, ein Geschenk. Das sagt man so, obwohl generell jedes Jahr das wir mit unseren Hunden verbringen dürfen ein Geschenk ist.
Nun ist sie schon 6 Jahre nicht mehr bei uns und ich vermisse sie immer noch, obwohl wir wieder einen neuen Hund haben.
Es war im Frühjahr 2010 als es ihr immer schlechter ging, sie konnte nicht mehr richtig laufen, die Stufe von der Diele nach draußen bewältigte sie nur noch mit Hilfe, sie mochte nicht mehr fressen, magerte ab, nachts blieb ich bei ihr, damit sie raus konnte, wann immer es nötig war, manchmal schaffte sie es nicht mehr. Ich kochte Mahlzeiten für sie, redete ihr zu. Jeden 2. Tag war ich beim Tierarzt...noch eine Aufbauspritze..und noch eine...aber der Tierarzt schüttelte nur den Kopf. "Rufen sie an, wenn sie soweit sind. Ich komme sofort"
Nichts, nichts auf der Welt hätte ich mir mehr gewünscht, als noch einen einzigen Sommer, nur noch einen Sommer.
Wenn Sarah ein Mensch gewesen wäre, hätte man sie in ein Krankenhausbett gepackt, an Schläuche angeschlossen, mit Morphium vollgedröhnt, mehrfach am Tag die Windeln gewechselt, und sie hätte ihre letzten Tage in einer fremden Umgebung dahingedämmert. Wir hätten so oft wie möglich an ihrem Bett gesessen, aber sie hätte uns vielleicht nicht mehr erkannt.
Mal ganz davon abgesehen, dass es solche Sterbe-Kliniken für Hunde nicht gibt, bin ich froh, dass sie in ihrer vertrauten Umgebung, in unserem Beisein und in unseren Armen eingeschlafen ist, denn das ist man den Tieren, die wir lieben und die uns vertrauen schuldig.
Und darüber bräuchte es meiner Meinung nach keinerlei Diskussion geben!