Erfahrungen mit Liebeszauber?

Das Problem ist, dass man, wenn man jemanden so sehr liebt und diese Liebe aus (manchmal einfach schwierigen Lebenssituationen) nicht lebbar ist oder nicht erwiedert wird... also, jemand, der in dieser Situation ist, ist nicht so ganz bei sich. Hätte mir nie vorstellen können, jemals in so eine Situation kommen zu können. Aber auch ich hab in dem Moment an einen Liebeszauber gedacht. Mittlerweile bin ich da ambivalent. Ich denke nicht, dass man Liebe erzwingen kann und darf.
Und vor allem wusste ich nicht, dass es auch Menschen gibt die gar nicht lieben können! In diesem speziellen Fall ist das wohl ! (Also in meinem Fall war es so!)
Anzustupsen, dass die Person für einen Zeitraum intensiver an einen denkt finde ich ok. Aber einen Liebeszauber der willensbrechend ist (wer weiß ob das überhaupt möglich wäre???) finde ich ist so weit von der Liebe entfernt wie das Alpha Centauri.
Das mit Schicksal und Vorbestimmung glaube ich nicht so....ich denke, die Zukunft ist änderbar. Jeder Mensch ist dafür selbst verantwortlich! :) Also da gehen die Ansichten einfach auseinander. Jedem das seine ;-)
 
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Sonnensüchtige;3448092 schrieb:
Aber auch ich hab in dem Moment an einen Liebeszauber gedacht. Mittlerweile bin ich da ambivalent. Ich denke nicht, dass man Liebe erzwingen kann und darf.
Und vor allem wusste ich nicht, dass es auch Menschen gibt die gar nicht lieben können!

Hallo Sonnensüchtige,

was bedeuten diese Erfahrungen nun für eine grundsätzliche Sicht/Auffassung von Liebe?

Ich möchte versuchen, das in einem Folgepost zu veranschaulichen, denn du hast ja die ganz richtigen Erfahrungen gemacht --- aber wohl nur zaghafte Schlüsse zur Realität gezogen bzw. deinen doch sehr, sehr richtigen Eindrücken nur wenig Vertrauen geschenkt.


Deine Gitti.
 
Hallo @ all!

Ich hole mal aus:

Die Überforderung der romantischen Liebe liegt darin, dass man Geborgenheit auf der einen Seite und Leidenschaft auf der anderen Seite von EINEM Partner auf DAUER erwartet.

Das ist schon biochemisch gesehen fast unmöglich, denn die chemischen Kampfstoffe, die wir ausschütten, wenn wir uns geborgen fühlen (die also für Bindungen zuständig sind), und die chemischen Kampfstoffe, die für Erregung, für Aufregung zuständig sind, sind Antagonisten. Das heißt, die treten ganz, ganz selten gemeinsam auf, sondern entweder der eine ODER der andere.

Nur, wenn wir verliebt sind, können Bindungshormone und Erregungshormone zusammen auftreten. Deswegen ist Verliebtsein auch so schön --- doch auf Dauer kann der Körper das nicht aushalten: höchstens zwei Jahre. Wären wir ewig verliebt, würden wir verblöden.


Wo kommt das nun wirklich her, diese übergeordnete Stellung der Liebe, die Vorstellung der Liebe?

Männer und Frauen von heute ticken nicht wie ihre Vorfahren, die Jäger und Sammler. Die romantische Liebe ist bei weitem nicht so alt, wie wir meinen: sie ist ein Produkt der Kultur und wurde vor 300 Jahren in Europa erfunden.

Die Idee der romantischen Liebe wurde geboren in Liebesromanen des 18. Jahrhunderts --- in England, in Frankreich, dann auch in Deutschland.

Diese Liebe war nie für das Leben gedacht, sondern das war eine Form von Science Fiction. Das war Unterhaltung und das war die utopische Vorstellung, dass man Leidenschaft und Geborgenheit in einem Menschen auf Dauer finden könnte.
Es war kein realistischer Anspruch für das Leben.

Erst im 20. Jahrhundert wurde aus der Fiction Realität. Der wachsende Wohlstand sorgte dafür, dass die romantische Liebe zum Glücksversprechen für jedermann wurde. Das Ideal verwandelte sich in einen Massenanspruch.

Doch damit könnte es bald vorbei sein...

Falls im Zuge der Wirtschaftskrise die Befürchtung realistisch ist, dass die Mittelschichten bei uns abschmelzen, und dass es zu einer – wenn nicht Verarmung – aber doch zu einem ziemlich starken Abtauen des Wohlstandes kommt, dann werden die Leute gezwungen sein, sich in ihren Ansprüchen zu reduzieren.
Damit wird aber eben das BEDÜRFNIS nach romantischer Liebe vermutlich nicht abklingen, dieser Anspruch wird sich verlagern ----
und zwar

aus der Realität heraus,

hinein in die Virtualität.

Wir werden also die Romantik im Second Life ausleben; und die Geborgenheit und die Wirtschaftsgemeinschaft in der Realität sein.


FAZIT:
Nüchternheit schützt die Liebe, denn nichts ist schlimmer, als sie mit überzogenen Erwartungen zu erdrücken.


Wer mag siehe dazu auch meinen Thread im Seelenverwandtschaftsforum: *Romantische Liebe ist asozial^^*


Liebe vorweihnachtliche Grüße,

Eure Gitti.
 
Hallo Sonnensüchtige,

was bedeuten diese Erfahrungen nun für eine grundsätzliche Sicht/Auffassung von Liebe?

Ich möchte versuchen, das in einem Folgepost zu veranschaulichen, denn du hast ja die ganz richtigen Erfahrungen gemacht --- aber wohl nur zaghafte Schlüsse zur Realität gezogen bzw. deinen doch sehr, sehr richtigen Eindrücken nur wenig Vertrauen geschenkt.


Deine Gitti.

Naja, ich glaube ich habe schlichtweg ein Problem mit der Monogamie ;-)
Also, anscheinend ist der Mensch (ich zumindest) durchaus in der Lage mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben. Meine Liebe und Sex...das eine geht ja ohne das andere aber das andere irgendwie nicht ohne das eine :confused:)
Aber da es ja gesellschaftlich verpönt ist ordne ich mich da eben ein.
Andererseits wäre wahrscheinlich eine aufrichtige Beziehung zu mehreren Partnern einfach nicht zu schaffen....das ist einfach auf Dauer zu anstrengend.
Und man kann es auch einen anderen Menschen nicht antun. Denn Eifersucht kenne ich persönlich zwar nicht....aber es gibt so viele Menschen die unter ihr massiv leiden. Ich würde das auch meinem Partner nicht antun wollen!

Danke für Deinen langen und anschaulichen Bericht!
 
Was Gitti schrieb kann man auch bei
Precht
nachlesen.
Wie gesagt; der verbindet ganz gut Wissenschaft mit Philosophie. Darüber hinaus finde ich den klar und aus dem spricht sowas wie gesunder Menschenverstand.

P.S.: Ich glaube ja Hesse war auch ein Muttersöhnchen.
 
Was Gitti schrieb kann man auch bei
Precht
nachlesen.
Wie gesagt; der verbindet ganz gut Wissenschaft mit Philosophie. Darüber hinaus finde ich den klar und aus dem spricht sowas wie gesunder Menschenverstand.

P.S.: Ich glaube ja Hesse war auch ein Muttersöhnchen.

klar, sämtliche schriftsteller. übrigens ursprünglich auch sämtliche magisch interessierte jungs wie du und ich:D

nachdem, was ich kurz überflogen habe :precht bringt magisch interessierte nicht weiter. der krams ist doch geläufig, außer im muf-liebeszauber-sektor vielleicht.
 
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Ich kann nicht beurteilen, ob der magisch Interessierte weiterbringt. Ich konnte bei ihm schon Sachen entdecken, die mir nicht wirklich klar waren. Mag sein, dass das für andere im MUF anders aussieht. Ich bin nicht sonderlich belesen:D und habe im Zusammenhang lediglich auf den verwiesen.
 
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