Die Wissenschaft, das Selbst und das Übernatürliche

Hikari

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Ich habe ein Problem mit der Anmaßung festzulegen, was überhaupt "natürlich" ist. Wir wissen es nicht. Wissenschaftler arbeiten nicht mit dogmatischer Wahrheit sondern mit Modellen, die sich der Realität anzunähern versuchen. Wie Harald Lesch sagte, wir irren uns empor. Die Wissenschaft muss dem Experiment folgen, nicht das Experiment der Wissenschaft. Manche Menschen scheinen eine eher dogmatische Haltung zur Wissenschaft zu haben und nicht zu verstehen, dass es keine Religion ist, sondern ein Methode des Denkens und des Erkenntnisgewinns. Die effektivste Methode, die wir haben. Sowohl bei esoterisch als auch bei materialistisch angehauchten Kollegen ecke ich immer wieder damit an. Aber die Entwicklung von KI und verwandten Algorithmen hat uns gezeigt, dass unerwartete qualitative Eigenschaften entstehen können, wenn einfache Dinge neu zusammengefügt werden. Als würde man eine Lawine lostreten oder eine Flamme anzünden, die man nicht kontrolliert. Diese Phänomene sind für die Forschung schwer zu erfassen und es ist inzwischen fragwürdig, ob man manche Dinge überhaupt wissen kann, bevor man sie real ausprobiert.

Es gibt Aspekte der Realität, die schwer zu erfassen, charakterisieren, quantifizieren sind, die aber offensichtlich unser Leben beeinflussen. Wenn ich eine Münze 1000 mal werfe, dann bekomme ich etwa 500 mal Kopf und 500 mal Zahl. Das weiß ich. Aber woher? Aber wie beweise ich es formell? Ist es Glaube? Das ist keine "Mathematik", weil Mathematik abstrakt ist. Der Münzwurf ist real. Wir sind uns gleichzeitig einig, dass niemand die Zukunft vorhersagen kann und machen uns über Wahrsagerei lustig, aber wir kennen gewisse Muster, wie eben den Münzwurf. So wie wir das wissen, wissen wir auch, dass man nur die richtigen Teile zusammenfügen, schütteln muss, und es entsteht Leben. Manche Leute empfinden die Evolutionstheorie als desillusionierend und "ist ja nur Zufall", als würden sie den Zufall kennen, als ob wir hier von banalen und trivialen Dingen reden würden. Als würde man die Oberfläche des Meeres sieht und sagt "pah, das ist ja langweilig, sieht ja alles gleich aus". Was sich hinter diesen Zufällen verbirgt ist... zumindest jenseits des Alltags.

Ich finde es irgendwie schockierend, dass Menschen nicht erkennen, dass wir vor Dingen stehen, die viel größer, unheimlicher und komplexer sind als wir gemeinhin annehmen. Wir kennen die Natur dieser Dinge nicht und werden sie vielleicht niemals kennen. Aber die Idee "Dinge passieren einfach" ist völlig absurd. Ich kann mich nicht damit anfreunden, dass irgendjemand sagt: Das ist "nur" Zufall. Ja, damit meinen wir wohl eher "es nützt uns nicht". Es ist für uns Menschen kein nachvollziehbarer Grund, aber es gibt eine Kette. Nichts passiert einfach "nur", es ist immer verbunden mit anderen Dingen. Ich sehe jeden Tag Dinge, die ich nicht verstehe. Und ich sehe so viele Menschen, die meinen, sie würden sie verstehen, dass es mich wundert.

Ich respektiere das wissenschaftliche Modell und ich schätze klare und rationale Menschen mehr als Schwurbler. Aber die Schwurblerei, habe ich das Gefühl, hat mehr mit Egozentrismus zu tun als mit Wissenschaft oder Esoterik. Es ist als ob Menschen mit scharfem Verstand plötzlich entgleisen. Als würden sie durch den Kosmos fliegen, wie ein Komet, aber irgendwann fühlen sie sich von einem Planeten angezogen, verlieren ihre Bahn, fallen darauf und bleiben stehen. Es ist als gäbe es eine von der Intelligenz vollkommen unabhängige Qualität des Denkens, die Menschen wie ein geladenes Teilchen agieren lässt. Es ist eine Form der irrationalen Rationalität, als ob die Rationalität verfärbt wird, nicht mehr neutral ist. Sie wird zu einer Perversion ihres selbst.

Zum Thema Übernatürliches denke ich mir immer: Was ist es überhaupt? Entweder es gibt Geister oder es gibt sie nicht. Es gibt Hexerei oder es gibt sie nicht. Wenn es sie gibt, dann sind sie Teil der Natur. Aber was ich persönlich glaube, ist irrelevant für die Natur, denn ich bestimme nicht ihre Grenzen. Ich habe nur meine persönlichen Grenzen, die per Definition beschränkt sind, daher weiß ich ja schon, dass sie nicht wahr sein können. Ich persönlich finde nicht-spirituelle Menschen witzigerweise abergläubischer als manche Spirituelle. Meine Mutter sagt oft etwas wie "sowas gibt es nicht" und hat ständig Angst vor Dingen, die ihrer Meinung nach nicht existieren sollten. Wozu? Meine Eltern sind verwirrt und verstört von Dingen wie Synchronizität und bekommen sogar Angst. Und ich sage ihnen, Mama, Papa, das ist die Welt in der wir leben, seit Jahrzehnten. Woher habt ihr eure Ideen als hättet ihr eben noch in einer anderen Welt gelebt? Sind wir wirklich so abgestumpft und empfindungslos geworden, so verzaubert/entzaubert von der Illusion des menschlichen Alltags und Wahnsinns?

Ich denke, das Universum will uns nichts sagen, aber es spricht ständig, überall, an jedem Ort, und jeder Zeit. Und Religion und Esoterik, ja, es gibt viele Lügen, wir sind umgeben von Lügen, aber wenn mich jemand anlügt, zeigt er mir ein Teil dessen, wer er ist. Wer etwas verheimlicht, zeigt einen Teil der Wahrheit.

Aber vielleicht liege ich falsch. Vielleicht muss es auch vollblütige Spiritualisten und vollblütige Rationalisten geben. Vielleicht brauchen wir unsere Dawkins und Lesch so wie unsere Gardners und Crowleys. Ich bin auf der Suche nach mir selbst und trage ständig widersprüchliche Avatare in mir und ich bin nicht sicher ob das gut ist für die Psyche, ständig zwischen Identitäten und Welten zu pendeln ohne jemals jemand zu sein, wie ein Geist. Vielleicht muss der Mensch irgendwo abstürzen und sich daran festhalten um ein Mensch zu sein, und nicht ständig herumirren.
 
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Hi Hikari,

in deinen Zeilen schimmert leider überdeutlich die Verweigerung eigener experimenteller spiritueller Forschungsreisen und Erfahrungssammlung durch. Auch mit einer lebendig entfachten Diskussion über dieses Thema wirst du keine überzeugenden neuen Fakten finden. Was könntest du also tun????

Als kleines Beispiel dein Münzbeispiel. Hast du schon diesen Münzversuch einmal selbst durchgeführt???? Ok, und dann führe ihn einmal durch mit der gedanklichen Absicht, dass deine geistigen Kräfte die Kopfanzahl der geworfenen Münze deutlich abweichend vom erwarteten Endergebnis wird. Gerne teile uns einmal dann dein Ergebnis mit.

Damit du nicht in psychische Unstabilität gelangst hier ein kleiner Orientierungsanker beim Versuch des Auslotens eigener bisher nicht bekannter geistiger Energien, Kräfte……..

https://psitest.de/

Diese webseite ist nur eine von hunderttausenden Möglichkeiten sich eigenen experimentellen Forschungsreisen
zu öffnen.............
 
Hri Hikari,

in deinen Zeilen schimmert leider überdeutlich die Verweigerung eigener experimenteller spiritueller Forschungsreisen und Erfahrungssammlung durch. Auch mit einer lebendig entfachten Diskussion über dieses Thema wirst du keine überzeugenden neuen Fakten finden. Was könntest du also tun????

Als kleines Beispiel dein Münzbeispiel. Hast du schon diesen Münzversuch einmal selbst durchgeführt???? Ok, und dann führe ihn einmal durch mit der gedanklichen Absicht, dass deine geistigen Kräfte die Kopfanzahl der geworfenen Münze deutlich abweichend vom erwarteten Endergebnis wird. Gerne teile uns einmal dann dein Ergebnis mit.

Damit du nicht in psychische Unstabilität gelangst hier ein kleiner Orientierungsanker beim Versuch des Auslotens eigener bisher nicht bekannter geistiger Energien, Kräfte……..

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Diese webseite ist nur eine von hunderttausenden Möglichkeiten sich eigenen experimentellen Forschungsreisen
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Mir ist nicht klar wie parapsychologische Fähigkeiten als Orientierungsanker dienen sollen? Es verstärkt doch eher die Ausgrenzung, Identitätskrise und Zweifel an der Realität? Ich hatte manchmal Schwierigkeiten, meine Eltern zu überzeugen, dass ich keine paranormalen Fähigkeiten habe. Oder meine ehemalige Psychologin, die wegen meiner Computertests etwas durch den Wind war. Die Menschen wollen einfach an *irgendetwas* glauben. Ich denke, die Natur des Zufalls ist ein Mysterium, aber er folgt regeln, die wir manchmal intuitiv verstehen können, denke ich, aber nicht so leicht intellektuell. Wenn ich sage "ich habe geraten", dann habe ich auch geraten. Und wenn ich sehr gut rate, besser als erwartet wird, dann habe ich immer noch geraten, und keine parapsychologischen Kräfte eingesetzt. Ich denke, wir sind einfach so entfremdet von der Welt um uns, dass wir natürliche Dinge als außergewöhnlich empfinden. Aber natürlich ist die Natur selbst außergewöhnlich.
 
Hi Hikari,

sehr schön schimmern in deinen Zeilen deine Aus- und Abgrenzungsversuche zu diesem Thema durch. Warum ist es deinen Eltern so wichtig, dass du keine spirituell-geistigen Fähigkeiten besitzt, und sie sind mit dieser Geisteshaltung bestimmt kein Einzelfall???? Eine sehr einfache Erklärung dafür wäre, was sie selbst nicht besitzen oder benutzen können, darf auch kein anderer haben, solche Möglichkeiten muß man ihnen ausreden, sonst unterliegen sie aufgrund ihrer realen Wahrnehmungen Realitätsverlust……., grins……..

Damit käme die nächste Frage auf, was ist dafür verantwortlich, dass einige Menschen besondere spirituell-geistige Fähigkeiten haben und diese auch real wahrnehmen können???? Eine mögliche Antwort wäre dass besondere geistige-Fähigkeiten/Energien/Kräfte nur bei den Menschen zu finden ist, deren Persönlichkeitsreife UND deren Sozialverhalten und soziales Gedankengut besondere kleine Segenszuteilungen, Unterstützungen von der Schöpfungskraft bekommen………. Das würde bedeuten, der religiöse Glaube an einen Gott verhilft zu keiner besonderen geistigen Kraft, sondern erst das gelebte Sozialverhalten. Der Glaube allein ist also schon aus dem Rennen bei deiner Fragestellung ohne dass du es vermutlich selbst bemerkt hast…….

Die nächste Frage die auftaucht ist die Frage, ob alle auftauchenden spontanen Besonderheiten ( wie Wunderheilungen, wundersamen Fügungen der Zeit und im Zeitgeschehen im Kleinen- wie im Großen usw. ) nur geschehen, weil ein Mensch sie mit Hilfe seiner gedanklichen, geistigen Kräfte aussendet oder ob es eine Schöpfer-Kraft gibt, die wunschgedankliche Hilferufe von Menschen ( Gebete ) aufgrund der eigenen Gesetzmäßigkeiten des Schöpfungszieles frei entscheidend auszuüben vermag. Gibt es hier zwei Entstehungsquellen von spirituell-geistigen Phänomenen, begrenzt der Mensch und unbegrenzt die Schöpfungskraft????

Der Mensch hat viele Fähigkeiten und Talente. Es gibt Menschen die sind sprachbegabt, andere besitzen ein künstlerisches Talent zum Malen, Zeichnen. Und dann gibt es noch die Musiker. Selbst die begnadetsten unter ihnen bemühen sich um Weiterentwicklung ihrer besonderen Fähigkeiten……..

Wie sieht es da mit deinen Talenten der Nutzung und des Wachstumes menschlicher geistiger Energien und Kräfte aus??? Die Grenzziehung scheitert vielleicht schon an deinem Bollwerk deiner Realitäts-Definition…………...
 
;)

Zum Geschriebenen möchte ich von den vielen Aspekten der Spiritualität einen bedeutsamen herausgreifen.

Eigentlich hat mit ihr der Mensch begonnen sich, sein Dasein und diese Welt zu verstehen. So ist über die Zeit Spiritualität zu einem Grundbedürfnis des Menschen geworden. Ein Bedürfnis also, dem sich auch Atheisten nicht entziehen können. Möglicherweise ist ja die Spiritualität die einzige Fähigkeit, mit der wir uns von unseren Mitgeschöpfen unterscheiden?

In ferner Vergangenheit haben wir erfahren, dass wir uns nur in einer Gemeinschaft gegenüber den stärkeren und schnelleren Konkurrenten aus der Tierwelt behaupten können.

Ja und die Kraft aus dieser Gemeinschaft hängt vom Stärksten ab und damit wächst dann auch das Vertrauen in uns selbst. Eine Botschaft, mit der wir sogar über unsere Kräfte hinauswachsen können. Wenn wir uns also einem Wesen aus der anderen Welt anschließen, vertrauen wir auf dessen übermenschlichen Kräften, an denen wir wachsen können.

Eine Gemeinschaft ist ein abstraktes Gebilde und deshalb spielt es auch keine Rolle, ob der Stärkste ein reales Wesen ist oder eine Fiktion. Etwas, das man auch bei Rollenspielen beobachten kann, bei dem wir uns schon nach kurzer Zeit mit dem Avatar verbinden. Deshalb lieben die Menschen auch die Märchen, Mythen oder Fantasiegeschichten über alles, weil wir darin ein Teil dieser Geschichten werden.

Aus all diesen Gründen sehe ich deshalb in den übersinnlichen Wesen geniale Begleiter, die uns auf dem Weg des Seelenheils führen können. Entscheidend ist das Vertrauen, das wir ihnen schenken und die Bereitschaft, sich von ihrem Wesen erfüllen zu lassen. Auf diese Weise wurden also die Wesen aus der Anderswelt geboren.

Der Tiefenanalytiker C. G. Jung hatte deshalb Jesus als ein Überich verstanden:

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(Merlin, gemeinfrei)

Merlin
.
 
Für viele Wissenschaftler gibt es ja so Dinge wie "Liebe, Vertrauen, Verantwortung" nicht, was daran liegt das Wissenschaftler aus Büchern lernen und wenn man sich an Büchern festmacht, dann gibt es solche "Dinge" eben nicht. Das trifft bestimmt nicht auf alle Wissenschaftler zu, aber eben auf viele. Kurz gesagt der Wissenschaft fehlt die Geisteswissenschaft, aber ich vermute mal, das sich das irgendwann wieder ändern wird und das ist auch gut so, wenn man 'eines Tages' diesen Weg wieder einschlägt.
 
Für viele Wissenschaftler gibt es ja so Dinge wie "Liebe, Vertrauen, Verantwortung" nicht, was daran liegt das Wissenschaftler aus Büchern lernen und wenn man sich an Büchern festmacht, dann gibt es solche "Dinge" eben nicht. Das trifft bestimmt nicht auf alle Wissenschaftler zu, aber eben auf viele. Kurz gesagt der Wissenschaft fehlt die Geisteswissenschaft, aber ich vermute mal, das sich das irgendwann wieder ändern wird und das ist auch gut so, wenn man 'eines Tages' diesen Weg wieder einschlägt.
Wie viele Wissenschaftler kennst Du persönlich? Und welche?
Nur, damit ich mir ein Bild machen kann von Deiner Aussage.....
 
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Wissenschaftler sind auch nur Menschen.
Nicht nur nur, sondern in jedem Fall Mensch. Aber es ist halt unter uns leider auch, dass man einigen, warum auch immer, mehr oder weniger Menschsein absprechen mag und oder gar muss. Nicht das dies vom übernatürlichem abstamme. Weil wenn ja, dann wirkte es ja fast rassistisch.
 
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