S
Shu5
Guest
Man muss sich eigentlich zuerst einmal fragen,
Wenn es einen Gott gibt - wie ist dieser Gott - Gott?
Jedes Ding wird von etwas Größerem Umgeben, bis hin zu dem Standpunkt das Universum wäre das Größte und umfasst alle Dinge. Doch weil aber nichts aus sich selbst heraus innerhalb diesem Universums Bestand hat, weil sonst die Dinge da wären bevor sie da wären, können wir sagen das Universum wird von etwas noch größerem umfasst, welches dem Sein-Können voraus ist. Das absolute größte, aus sich selbst heraus vollkommende Sein, als unbenennbarer Ursprung.
Gott ist das Größte Sein. Er geht dem Sein-Können voraus, weil er ist alles mögliche Sein, ja das Sein selbst. Ohne dem nichts sein könnte.
Das Größte ist das, über welches hinaus es nichts Größeres gibt, weil es das Größte ja ist. Die höchste Fülle kommt einer Einheit zu. Es coincidirt, also verschmelzt mit dem Größten die Einheit, das auch das Sein ist. Da diese Einheit von allem Verhältnis und allem Konkreten ganz und gar frei ist, so hat das Größte offenbar keinen Gegensatz. Es ist daher die eine Einheit, welche Alles ist und in der Alles ist, weil diese Einheit das Größte ist. Weil es keinen Gegensatz hat, so coincidirt mit ihm das Kleinste, es ist daher auch in Allem, weil es absolut ist. So ist es auch in Wirklichkeit alles mögliche Sein, ohne durch die Dinge selbst beschränkt zu sein. Da alle Dinge durch das Größte sind.
Wo nun Alles Eins ist, kann es keine besondere Namen geben. Mit Recht sagt daher ein weiser Mann voller Güte: da Gott das All der Dinge ist, so hat er keinen besonderen Namen, denn man müsste entweder Gott mit jedem Namen, oder Alles mit seinem Namen benennen, da er in seiner Einfachheit das All der Dinge in sich begreift. Daher muss auch den Gott eigentlich zukommenden Namen; jener von uns unaussprechlicher Name, der unendlich ist und deshalb der eigentliche Name Gottes ist, weil er nicht in Folge eines Verhältnisses zu den Kreaturen, sondern nach seiner eigentlichen Wesenheit zukommt. Er könnte vielleicht so übersetzt werden: Einer und Alles oder besser: Alles in Einheit. Und so hat sich uns ja oben die höchste Einheit, die so viel ist, als: »Alles in Einheit,« ergeben, ja der Name »Einheit« scheint noch näher bezeichnend zu sein, als: Alles in Einheit. Daher sagt auch der Prophet: »an jenem Tage wird Gott sein und sein Name ist: Einer,« und ein andermal: »Höre Israel! Dein Gott ist Einer.« Die Einheit ist aber nicht in dem Sinne der Name Gottes, wie wir die Einheit verstehen. Der Einheit steht die Vielheit gegenüber. Eine solche Einheit kommt Gott nicht zu, sondern jene, der kein Anderssein, keine Vielheit entgegensteht. Dies ist der größte Name, der Alles in der Einfachheit der Einheit zusammenfasst, dies der unaussprechliche Name, der über allen Verstand geht. Denn wer könnte die unendliche Einheit begreifen, die unendlich allem Gegensatze vorausgeht, wo Alles ohne Zusammensetzung in der Einfachheit der Einheit begriffen ist, ohne Anderes und Gegensatz, wo der Mensch nicht vom Löwen, der Himmel nicht von der Erde verschieden und doch jedes auf die wahrste Weise ist, nicht nach seiner Endlichkeit, sondern als die größte Einheit selbst! Diese Einheit ersuchen wir später zu begreifen, die als Einheit - Alles, und als das Kleinste - das Größte ist, doch nicht etwa, dass wir dann imstande wären es anders oder wahrheitsgemäß zu benennen. Allein da der Name Gottes Gott selbst ist, so kennt Niemand Gott, außer derjenige Geist, der das Größte selbst ist und der größte Namen. Durch die Wissenschaft des Nichtwissens sehen wir also ein, dass die Einheit, wenn sie gleich eine nähere Bezeichnung des Größten ist, doch hinter dem wahren Namen des Größten, der das Größte selbst ist, noch unendlich zurückbleibt. Hieraus erhellt, dass die affirmativen Namen Gottes nur im unendlich kleinsten Grade ihm zukommen, denn sie werden ihm nach irgend einer Eigenschaft der Kreaturen beigelegt, so sind alle affirmativen Namen, wie Dionysius sagt, nicht genug zusammenfassend. Nennst Du ihn die Wahrheit, so ist der Gegensatz die Lüge, nennst Du ihn die Tugend, so ist der Gegensatz die Sünde -, Substanz, so ist der Gegensatz das Akzidens u.s.f.. Da er aber nicht eine Substanz ist, die nicht Alles ist, ohne einen Gegensatz, nicht Wahrheit, die nicht Alles ohne Gegensatz ist, so können ihm jene Namen nur im ganz verminderten Grade zukommen. Alle Affirmationen, die in sein Wesen etwas aus dem von ihnen bezeichneten Gegenstande hineinlegen, können ihm nicht zukommen, der nicht irgend etwas mehr ist, als das er Alles ist. Daher werden ihm die affirmativen Namen, wenn sie anders ihm zukommen, nur im Verhältnisse zu den Kreaturen beigelegt, nicht als ob die Kreaturen die Ursache hiervon wären, da das Größte von den Kreaturen nichts haben kann, sondern sie kommen, ihm vermöge seiner unendlichen Macht, im Verhältnisse zu den Kreaturen zu; denn von Ewigkeit konnte Gott schaffen; hätte er dies nicht gekonnt, so wäre er nicht die höchste Allmacht. Wenn ihm daher gleich der Name: Schöpfer im Verhältnisse zu den Geschöpfen zukommt, so kommt er ihm doch auch zu, bevor ein Geschöpf war, weil er von Ewigkeit schaffen konnte. So verhält es sich auch mit der Gerechtigkeit und anderen affirmativen Namen, die wir auf Gott aus dem Leben der Geschöpfe wegen einer gewissen Vollkommenheit, die durch diese Namen bezeichnet wird, übertragen. Alle diese Namen waren von Ewigkeit, ehe wir sie Gott beilegten, in Wahrheit in seiner höchsten Vollkommenheit und seinem unendlichen Namen enthalten, so wie auch alle Dinge, die durch diese Namen bezeichnet, und von denen sie durch uns auf Gott übertragen werden. Das Gesagte hat so sehr Gültigkeit, dass auch der Name der Trinität und der Personen: Vater, Sohn und heiliger Geist im Verhältnisse zu den Geschöpfen ihm beigelegt werden. Denn da Gott als Einheit erzeugend und Vater, als Gleichheit der Einheit - gezeugt oder Sohn, als Verbindung beider - der heilige Geist ist, so ist klar, dass der Sohn Sohn heißt, weil er die Gleichheit der Einheit oder des Seins ist. Weil Gott von Ewigkeit die Dinge erschaffen konnte, wenn er sie auch nicht erschaffen hätte, so wird er in Rücksicht auf die Dinge Sohn genannt; denn deshalb ist er Sohn, weil er die Gleichheit des Seins ist, über oder unter welcher die Dinge nicht bestehen könnten, die Gott machen konnte, wenn er sie auch nicht gemacht haben würde. Könnte Gott sie nicht machen, so wäre er weder Gott Vater, noch Sohn, noch heiliger Geist, überhaupt nicht Gott. Betrachtest Du die Sache tiefer, so heißt: »der Vater erzeugt den Sohn,« so viel als: er erschafft Alles durch das Wort. Deshalb nennt man auch das Wort die Kunst und Idee im Verhältnis zu den Geschöpfen. Die Kreatur beginnt dadurch, dass Gott - Vater ist, ihr Sein; dadurch, dass er Sohn ist, erlangt sie ihre Vollendung, dadurch, dass er heiliger Geist ist, ist sie mit der ganzen Weltordnung im Einklang. Dies sind die Spuren der Trinität in jeglichem Dinge. Keiner der Namen unserer Religionen bezeichnet Gott anders, als nach einer besonderen Eigentümlichkeit, außer jenem Namen mit vier Buchstaben, welche sind: das es der eigentliche und unaussprechliche Name ist.
Gruß
Shu5
Wenn es einen Gott gibt - wie ist dieser Gott - Gott?
Jedes Ding wird von etwas Größerem Umgeben, bis hin zu dem Standpunkt das Universum wäre das Größte und umfasst alle Dinge. Doch weil aber nichts aus sich selbst heraus innerhalb diesem Universums Bestand hat, weil sonst die Dinge da wären bevor sie da wären, können wir sagen das Universum wird von etwas noch größerem umfasst, welches dem Sein-Können voraus ist. Das absolute größte, aus sich selbst heraus vollkommende Sein, als unbenennbarer Ursprung.
Gott ist das Größte Sein. Er geht dem Sein-Können voraus, weil er ist alles mögliche Sein, ja das Sein selbst. Ohne dem nichts sein könnte.
Das Größte ist das, über welches hinaus es nichts Größeres gibt, weil es das Größte ja ist. Die höchste Fülle kommt einer Einheit zu. Es coincidirt, also verschmelzt mit dem Größten die Einheit, das auch das Sein ist. Da diese Einheit von allem Verhältnis und allem Konkreten ganz und gar frei ist, so hat das Größte offenbar keinen Gegensatz. Es ist daher die eine Einheit, welche Alles ist und in der Alles ist, weil diese Einheit das Größte ist. Weil es keinen Gegensatz hat, so coincidirt mit ihm das Kleinste, es ist daher auch in Allem, weil es absolut ist. So ist es auch in Wirklichkeit alles mögliche Sein, ohne durch die Dinge selbst beschränkt zu sein. Da alle Dinge durch das Größte sind.
Wo nun Alles Eins ist, kann es keine besondere Namen geben. Mit Recht sagt daher ein weiser Mann voller Güte: da Gott das All der Dinge ist, so hat er keinen besonderen Namen, denn man müsste entweder Gott mit jedem Namen, oder Alles mit seinem Namen benennen, da er in seiner Einfachheit das All der Dinge in sich begreift. Daher muss auch den Gott eigentlich zukommenden Namen; jener von uns unaussprechlicher Name, der unendlich ist und deshalb der eigentliche Name Gottes ist, weil er nicht in Folge eines Verhältnisses zu den Kreaturen, sondern nach seiner eigentlichen Wesenheit zukommt. Er könnte vielleicht so übersetzt werden: Einer und Alles oder besser: Alles in Einheit. Und so hat sich uns ja oben die höchste Einheit, die so viel ist, als: »Alles in Einheit,« ergeben, ja der Name »Einheit« scheint noch näher bezeichnend zu sein, als: Alles in Einheit. Daher sagt auch der Prophet: »an jenem Tage wird Gott sein und sein Name ist: Einer,« und ein andermal: »Höre Israel! Dein Gott ist Einer.« Die Einheit ist aber nicht in dem Sinne der Name Gottes, wie wir die Einheit verstehen. Der Einheit steht die Vielheit gegenüber. Eine solche Einheit kommt Gott nicht zu, sondern jene, der kein Anderssein, keine Vielheit entgegensteht. Dies ist der größte Name, der Alles in der Einfachheit der Einheit zusammenfasst, dies der unaussprechliche Name, der über allen Verstand geht. Denn wer könnte die unendliche Einheit begreifen, die unendlich allem Gegensatze vorausgeht, wo Alles ohne Zusammensetzung in der Einfachheit der Einheit begriffen ist, ohne Anderes und Gegensatz, wo der Mensch nicht vom Löwen, der Himmel nicht von der Erde verschieden und doch jedes auf die wahrste Weise ist, nicht nach seiner Endlichkeit, sondern als die größte Einheit selbst! Diese Einheit ersuchen wir später zu begreifen, die als Einheit - Alles, und als das Kleinste - das Größte ist, doch nicht etwa, dass wir dann imstande wären es anders oder wahrheitsgemäß zu benennen. Allein da der Name Gottes Gott selbst ist, so kennt Niemand Gott, außer derjenige Geist, der das Größte selbst ist und der größte Namen. Durch die Wissenschaft des Nichtwissens sehen wir also ein, dass die Einheit, wenn sie gleich eine nähere Bezeichnung des Größten ist, doch hinter dem wahren Namen des Größten, der das Größte selbst ist, noch unendlich zurückbleibt. Hieraus erhellt, dass die affirmativen Namen Gottes nur im unendlich kleinsten Grade ihm zukommen, denn sie werden ihm nach irgend einer Eigenschaft der Kreaturen beigelegt, so sind alle affirmativen Namen, wie Dionysius sagt, nicht genug zusammenfassend. Nennst Du ihn die Wahrheit, so ist der Gegensatz die Lüge, nennst Du ihn die Tugend, so ist der Gegensatz die Sünde -, Substanz, so ist der Gegensatz das Akzidens u.s.f.. Da er aber nicht eine Substanz ist, die nicht Alles ist, ohne einen Gegensatz, nicht Wahrheit, die nicht Alles ohne Gegensatz ist, so können ihm jene Namen nur im ganz verminderten Grade zukommen. Alle Affirmationen, die in sein Wesen etwas aus dem von ihnen bezeichneten Gegenstande hineinlegen, können ihm nicht zukommen, der nicht irgend etwas mehr ist, als das er Alles ist. Daher werden ihm die affirmativen Namen, wenn sie anders ihm zukommen, nur im Verhältnisse zu den Kreaturen beigelegt, nicht als ob die Kreaturen die Ursache hiervon wären, da das Größte von den Kreaturen nichts haben kann, sondern sie kommen, ihm vermöge seiner unendlichen Macht, im Verhältnisse zu den Kreaturen zu; denn von Ewigkeit konnte Gott schaffen; hätte er dies nicht gekonnt, so wäre er nicht die höchste Allmacht. Wenn ihm daher gleich der Name: Schöpfer im Verhältnisse zu den Geschöpfen zukommt, so kommt er ihm doch auch zu, bevor ein Geschöpf war, weil er von Ewigkeit schaffen konnte. So verhält es sich auch mit der Gerechtigkeit und anderen affirmativen Namen, die wir auf Gott aus dem Leben der Geschöpfe wegen einer gewissen Vollkommenheit, die durch diese Namen bezeichnet wird, übertragen. Alle diese Namen waren von Ewigkeit, ehe wir sie Gott beilegten, in Wahrheit in seiner höchsten Vollkommenheit und seinem unendlichen Namen enthalten, so wie auch alle Dinge, die durch diese Namen bezeichnet, und von denen sie durch uns auf Gott übertragen werden. Das Gesagte hat so sehr Gültigkeit, dass auch der Name der Trinität und der Personen: Vater, Sohn und heiliger Geist im Verhältnisse zu den Geschöpfen ihm beigelegt werden. Denn da Gott als Einheit erzeugend und Vater, als Gleichheit der Einheit - gezeugt oder Sohn, als Verbindung beider - der heilige Geist ist, so ist klar, dass der Sohn Sohn heißt, weil er die Gleichheit der Einheit oder des Seins ist. Weil Gott von Ewigkeit die Dinge erschaffen konnte, wenn er sie auch nicht erschaffen hätte, so wird er in Rücksicht auf die Dinge Sohn genannt; denn deshalb ist er Sohn, weil er die Gleichheit des Seins ist, über oder unter welcher die Dinge nicht bestehen könnten, die Gott machen konnte, wenn er sie auch nicht gemacht haben würde. Könnte Gott sie nicht machen, so wäre er weder Gott Vater, noch Sohn, noch heiliger Geist, überhaupt nicht Gott. Betrachtest Du die Sache tiefer, so heißt: »der Vater erzeugt den Sohn,« so viel als: er erschafft Alles durch das Wort. Deshalb nennt man auch das Wort die Kunst und Idee im Verhältnis zu den Geschöpfen. Die Kreatur beginnt dadurch, dass Gott - Vater ist, ihr Sein; dadurch, dass er Sohn ist, erlangt sie ihre Vollendung, dadurch, dass er heiliger Geist ist, ist sie mit der ganzen Weltordnung im Einklang. Dies sind die Spuren der Trinität in jeglichem Dinge. Keiner der Namen unserer Religionen bezeichnet Gott anders, als nach einer besonderen Eigentümlichkeit, außer jenem Namen mit vier Buchstaben, welche sind: das es der eigentliche und unaussprechliche Name ist.
Gruß
Shu5