Das unglaubliche Leben des Herrn S.

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Icj bin jetzt 30 jahre alt und Ich bin schon 'ne ganze Weile auf dieser Kugel hier unterwegs, wa? Hab in meinem Leben an einigen Ecken im Pott gewohnt. 12 Jahre in Duisburg – da hab ich mir die ersten Schrammen am Knie geholt und gelernt, wie man ordentlich Fußball spielt. Dann ganze 24 Jahre in Essen – da hab ich gelernt, watt harter Pütt bedeutet. Danach ging's 12 Jahre nach Dortmund, wo ich zwischen Kohle und Stahl meine Spuren hinterlassen habe. Ach ja, und dann noch 'ne kurze Zeit, 3 Jahre, in Bonn. Warum auch immer, irgendwas zog mich da hin.

Aber nu komm's: Eines Tages, als ich in meiner Bude in Dortmund saß und gerade 'nen ordentlichen Pott Kaffee in der Hand hatte, klingelte mein Handy. Wer war dran? Der König von Düsseldorf höchstpersönlich! Der hatte 'n Problemchen, und zwar 'n fettes: Ein Monsterkarpfen machte seinen schönen Rhein unsicher. Wer konnte da helfen? Na klar, der Junge ausm Pott, ich!Warum ich? Weil ich bin nicht nur irgendein Junge, ne, ich bin der beste Kämpfer mit der Doppelaxt weit und breit! Hab im Traum bei Attila, dem Hunnenkönig, gelernt, wie man so richtig auf'n Putz haut. Klingt verrückt, wa? Aber glaub mir, im Pott is alles möglich.

Also, ab auf mein Bonanza Rad – ja, genau, dat aus meiner Kindheit, das läuft immer noch wie 'ne Eins – und ab nach Düsseldorf. Der Karpfen war echt 'n Brocken, aber nach 'nem ordentlichen Tanz mit meiner Doppelaxt hat der auch gesehen, wo der Frosch die Locken hat.

Und weißte watt? Als Dankeschön für meine Heldentat bekommt seitdem jedes Kind im Ruhrpott Fischstäbchen. Die Dinger schmecken jetzt umso besser, wenn man weiß, dat die aus dem Monsterkarpfen vom Rhein gemacht sind. So geht Legende im Ruhrpott, wa?
 
Vielleicht, wenn ich mal Zeit habe, erzähle ich, wie ich dat Haus aus Klinkersteinen gebaut habe. Später..ganz bestimmt..

Absolut schnuckelig! :kuesse:
Genau das Richtige für ein altes, niederländisches Hausmädchen mit kostbaren Geschmeide -
welches immer wieder einmal mit technischen Problemen zu kämpfen hat!
( ich glaube - ich habe mein Wahres Ich gefunden! (y))
 
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Also, da binnich, mit meinem alten Bulli, quer durch'n Pott am düsen. Von Duisburg bis nach Dortmund, immer die Emscher lang. Als der Magen anfing zu knurren und die Augen müde wurden, such ich mir nen nettes Plätzken in Bottrop, direkt an ner alten Halde. Echt schnieke da, ruhig und abseits von dem ganzen Trubel.Grade als ich mein Bierchen aufploppe und die Grillwurst draufhau, seh ich da so'n Typen. Altes Gewand, langer Rauschebart und ne komische Mütze auf. Sah aus wie'n Waldschrat oder so.

„Tach“, sagt er. „Bist wohl auf'n Pott-Druiden gestolpert, wa?“

Ich kuck den alten Mann an und denk nur: „Watt will der denn hier?“

Er stellt sich als Dieter vor, der Pott-Druid aus Wattenscheid. Laut ihm wohnt er hier schon ewig, weit vor der Zeit, als hier die Zechen aus'm Boden schossen. Hat immer die Energie vonne Erde gespürt, mit den Steinen und den alten Bäumen geschnackt.

„Bock auf'n kleines Zaubertrickchen?“, fragt er und zwinkert mir zu. Eh ich watt sagen kann, zieht er glühende Kohlen aus seiner Tasche. „Keine Panik“, grinst er, „ich zeig dir, wie de dat ohne Brandblasen hinkriegst.“

Ich denk mir: „Watt soll der Geiz? Probier'n kann man's ja mal.“ Also setzen wir uns hin, und er quatscht mich voll, wie man durch Meditation und'n bissl Pott-Magie sich die Kohlen in die Hand legen kann, ohne dat es piekt. Alter Falter, dat war'n Ding, sag ich dir. Seitdem kann ich auf jeder Fete mit meiner neuen Nummer angeben. Und jedes Mal, wenn ich mit meinem Bulli durch'n Pott tucker, denk ich an die geile Nacht mit Dieter, dem Druiden, und seine Pott-Zaubereien.
 
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Dat war'n Ding, sag ich euch. Da düs' ich mit meinem Bulli durch Essen, und zack, hab ich falsch abgebogen. GPS? Kannste knicken, hat mich natürlich im Stich gelassen. „Manno, watt machste denn hier?“, grummel ich vor mich hin. Steh da, vor so 'ner Ampel, die so grün leuchtet, als hätt'se nen Kurzen zu viel intus.

„Himmel, watt'n grelles Licht“, murmel ich und kneif die Glubscher zu. Als ich die wieder aufmach, denk ich, ich guck nicht richtig. Statt Zechen und Plattenbauten seh ich'n dichten Wald, so wie bei den Iren. Überall sattes Grün, und so'n typischer Waldgeruch, weißte?Hinterm nächsten Baum hör ich's Klickern einer Kamera. Da taucht'n kleiner Knilch auf, spitze Ohren, und knipst rum wie'n Verrückter. „Tach“, grüßt der mich, „Ich bin Seamus, der Waldelf hier. Muss für unsere Elfenkönigin schauen, watt hier im Wald kaputtgeht.“Ich glotz den Kleinen an, denk mir nur: „Haste 'nen anner Klatsche oder watt?“ Aber der Elf, der quasselt einfach drauf los, labert was von Waldschäden und seiner Mission.„Hör mal“, sagt er dann, „hast Bock auf die Wilde Jagd? Is'n Ding bei uns Elfen, einmalig, sach ich dir.“

Ich bin noch am Überlegen, da zückt der Elf schon seine Kamera und blitzdingst mich. Ich kneif die Augen zu und - schwupp - steh ich wieder in Essen, die Ampel vor der Nase.„Krass“, denk ich, „was war dat denn jetzt?“ Lachend tret ich aufs Gas, denk an den kleinen Fotofreak-Elf und den irren Abstecher. Boah ey, der Pott is echt magisch, watt?
 

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Sigillenmagie, wat is'n dat? Stell dir vor, du hast'n Wunsch, so'n richtiges Anliegen, und willst dat dem Universum klar machen. Dabei geht's nicht um'n lieben Gott oder so, sondern eher um dat Unterbewusste. Mit Sigillenmacherei willste sozusagen deinen Wunsch in 'nen kleinen Zauberspruch umwandeln, also 'ne Art Symbol.

Wie funktioniert dat Ganze? Nehmen wir ma an, du willst mehr Kohle haben. Du schreibst den Satz auf: "Ich will mehr Kohle." Dann streichste alle Dopplungen raus und formst aus den restlichen Buchstaben 'n kreatives Ding, 'n Symbol eben, wat dir gefällt. Dieses Symbol, diese Sigille, lädst du dann mit Energie auf, indem du dich zum Beispiel voll auf dat Ding konzentrierst. Und zuletzt lässt du los und vergisst dat Ding. Klingt komisch, is aber so. Die Idee dahinter: Dein Unterbewusstsein arbeitet nun mit der Sigille und zieht das an, wat du willst.

Woher kommt dat? Naja, in der Art und Weise, wie wir dat heute kennen, kommt dat aus'm 20. Jahrhundert. Aber solche Symbole, die für bestimmte Dinge stehen, gibt's ja schon ewig. Wer hat dat erfunden? Nu, so richtig populär gemacht hat dat der Typ Austin Osman Spare. Ein englischer Künstler und Okkultist, der hat da seine eigenen Dreh rausgehabt. Bei Spare ging dat so, dass er die Sigille gezeichnet und dann meditiert oder getanzt hat, bis er völlig platt war. In dem Zustand hat er dann die Sigille ins Unterbewusstsein gepflanzt.

Und wer war dieser Osman Spare? Ein ziemlich schräger Vogel aus England, ein Künstler und Magier. Der hat die moderne Sigillenmagie sozusagen auf die Piste gebracht. Aber der hatte auch 'nen ziemlich eigenen Stil und hat mit vielen anderen magischen Systemen rumexperimentiert. Also, um's kurz zu machen: Mit Sigillenmagie machste aus Wünschen Symbole und lädst die auf, um dat Unterbewusstsein für dich arbeiten zu lassen. Und dank Osman Spare is dat Ganze richtig bekannt geworden.
 
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Also, da war ich, mit den Jungs im Büdken umme Ecke am Skat kloppen. Die Karten fliegen, das Pilsken läuft und die Zeit verfliegt. Mitten in der Nacht denk ich mir: „Jetz n kurzer Abstecher durch'n Wald, dat tut gut.“
Während ich also so durch'n Pottwald stapfe, raschelt wat hinterm Gebüsch. Ich kuck rüber und da steht son Ding, wat aussieht wie wenn ET und Big Foot n Kind hätten. Zottelig, aber mit großen Glotzaugen.
Dat Vieh guckt mich an und sagt: „Excuse me, can you help me?“ Ich denk mir: „Watt? ET spricht jetzt Englisch oder watt?“
„Kannste dat nich auf Pottdeutsch?“, frag ich. Er zeigt auf sonen komischen Kasten an seinem Hals. „This is my translator, but it can't do... wie sagt man... Pottdeutsch?“
Ich lach mich schlapp. „Genau, dat is Ruhrdeutsch! Watt willste denn hier mittendrin?“
Er labert dann was von Frittierfett, wat er für sein Raumschiff braucht. Läuft wohl auf Pommes-Schmieröl, dat Ding.
„Hör ma“, sag ich, „hier ummen Eck, da is 'ne Pommesbude. Hol dir da dein Fett, is dat beste im ganzen Pott.“
Der pelzige Kumpel nickt, klatscht mir mit seiner zotteligen Pfote nen High-Five und schlurft zur Bude.
Ich geh weiter, denk nur: „Mensch, watt'n Abend! Erst Skat mit den Jungs und dann dat.“ Lachend schlender ich heim, mit ner Story, die ich morgen im Büdchen allen erzählen kann.





 
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