Bahnfahrt ins Ungewisse

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Die Mitschüler waren irgendwie alle ganz seltsam. So blöd irgendwie. Ich war die Intelligenteste
In der Klasse vorher ging es um irgendeinen Leistungserfolg, Leistungsnachweis, den ich schaffen sollte. Hab ich leider nicht geschafft. War die einzige in der Klasse
Diese beiden Zitate erklären deinen Traum. Du siehst dich als die einzig Intelligente, beurteilst sämtliche Mitschüler als blöd und asozial und zynisch und eiskalt und ....

Du bestehst nicht nur den Leistungsnachweis nicht, du kannst dich auch nicht orientieren im realen praktischen Lebensalltag. Die anderen schon.
Den ganzen Rest könnte man zwar auch noch deuten, das braucht es aber für die eigentliche Info deines Traumes nicht mehr (denn es würde nicht besser).

Du bist in der Situation, deine Mitmenschen abschätzig zu beurteilen, dich selbst hoch über sie zu stellen – in nur einem Punkt oder grundsätzlich – um dann zu erleben, dass du selbst Diejenige bist, die nichts geregelt kriegt, nicht mal die einfachste Anforderung erfüllen kann.
Du kannst nur weinen, also allen demonstrativ vorweinen, und sie dann weiter moralisch verurteilen, weil sie dir keine Fürsorge erbringen wollen.

Dieser Traum ist in seiner Direktheit recht schonungslos. Die beiden Zitate oben bringen den Inhalt auf den Punkt. Du erhebst dich über jemand/alle(?), ohne deine erhabene Position auch nur annähernd bestätigen zu können.

Denk daran, wir erschaffen unsere Träume selbst..........
 
@Holztiger
Go neiri an bothar leat? Danke. Ich bin mir tatsächlich bewusst geworden, dass es eine Reise IST.

Zu meiner Person:
Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie über andere Menschen gestellt. Ganz im Gegenteil. Ich war immer die, die um Anerkennung kämpfen musste. Mein Leben lang. Geheult hab ich nie. Nur hingenommen. Ich war immer für andere da und wurde viel getreten.

Und ich glaube, auch im Traum überwiegt die Hilflosigkeit, nicht gemocht zu werden. Trete ich meine Reise an, dann hat das Anerkennungskonflikte. In jeder Hinsicht. Existentielle Konsequenzen. Schade... Ich hätte trotzdem gerne gewusst, was ich fortlaufend im Traum gemacht hätte. Auch wenn es ein wirklich furchtbarer Traum war.

Bekannte Personen waren nicht im Traum. Es ist ja wohl auch meine innere Reise.

Danke für den Gedankenschubs in die richtige Richtung liebe @Holztiger. Ich weiß jetzt mehr, auch wenn mir manches noch unschlüssig bleibt.
 
Go neiri an bothar leat

Ein gälisches Sprichwort, ein Segen, ein Zauber...Ansichtssache...bedeutet soviel wie "Möge sich der Weg vor dir eröffnen" / May the road rise with you
Es gibt immer Dinge, die unschlüssig bleiben, so als würde man in der Zwiebelschale tiefer nach innen gehen und niemals alles sehen, was es zu sehen gäbe...das Unbekannte offenbart sich jedoch...auf dem Weg.

Die Schwierigkeit mag darin liegen, zunächst einmal herauszufinden, in welche Richtung zu gehen ist, damit sich Dinge, von denen man sich lösen möchte, verändern.
Und dann darf man sich nicht von der Angst aufhalten lassen, die einem einflösst, daß doch alles bequem und gut ist, so wie es ist...
Das sind Schritte, die werden nicht von heute auf morgen gegangen, doch die innere Haltung hierzu kann sich von heute auf morgen ändern;

Trau dich und mach...du kannst dein Umfeld auf kommende Veränderung hin sensibilisieren...und wenn dein Umfeld diese Schritte nicht mit dir geht, lasse es hinter dir; für dich ist es an der Zeit, nun auch einmal ganz egoistisch zu sein und nur an dich zu denken...für eine gewisse Zeit lang...der Konsens für ein gutes Miteinander mag irgendwo in der Mitte liegen, doch zuerst mal...schau auf dich, du darfst das! :)

LG Tiger
 
Ich hätte gerne gewusst, ob ich doch noch den richtigen Bahnhof gefunden hätte.
Träume lassen oft etwas aus, was die Realität aber weiter fortsetzen würde. Sie wechseln mitten in einer Handlung die Szene.
So hat der Traum an einer Stelle geendet, die die Träumerin zu einer Frage veranlasst hat. Es ist die Frage als Klassenbester, ob er sich auch zu orientieren versteht. Die anderen im schummrigen Licht wissen es, aber sie verbleiben in diesem; sie verbleiben also, entwickeln sich nicht weiter, bleiben auf einer Stelle in alten Bahnen verbleibend, sie wissen in der Fremde, die nicht die Heimat ist, wo sie auszusteigen haben.
Im Gegensatz zur Träumerin, als Fortschreitende ist es an ihr, die Herausforderung, alte Grenzen zu durchbrechen, um so an neue Ufer zu gelangen. Holland liegt ja auch am Meer, hat große Ufer, von dort reisten die früheren europäischen Pioniere in die zu erkundende Welt. Doch dort muss erst erlernt werden, sich orientieren zu können.
Die anderen lachen den Fortschreitenden aus, weil er es ist, der noch erkunden muss, was sie als Orientierung "schon" haben.
Die Träumerin ist ganz allein auf sich gestellt, niemand gibt ihr Antwort, selbst auf das lauteste Weinen wird nicht reagiert. Allein auf sich gestellt, auf eigenen Beinen stehen, ohne sich der Versuchung hinzugeben, sich dem Alten zuzuwenden und so den eigenen Halt durch Hinwendung an das Konservative zu verlieren. Standhaft, mutig als Pionier auf Erkundung gehen, statt ohne Herrschaft seiner selbst sich ohnmächtig fallen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Desperado

Ja der Traum endete durch den Wecker und wäre sicherlich noch etwas weiter gegangen.

Auch in deinem Text ist einiges, was gefühlsmäßig gut passen könnte. Denn letztendlich muss ich ja die Vorschläge für mich gefühlsmäßig anpassen, um dann selbst zu einer inneren Lösung zu gelangen.

Ich finde hier auch einiges wieder.

Warum ist der Schulraum so dämmrig, in Orangebraun und Holz gehalten? Warum sind die Schüler denn alle im Schatten?
Und im Gegensatz dazu, ist es in der Bahn hell und sonnig, wenn man aus dem Fester schaut. Die Umgebung ist aber nicht zu erkennen, weil der Zug so schnell fährt.

Nur so ein Fahrplan da oben, mit dem ich aber nix anfangen bzw. Ihn nicht verstehen kann.
 
Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie über andere Menschen gestellt. Ganz im Gegenteil. Ich war immer die, die um Anerkennung kämpfen musste. Mein Leben lang. Geheult hab ich nie. Nur hingenommen. Ich war immer für andere da und wurde viel getreten.
Was meinst du, wie viel Menschen mit chronischen Rückenschmerzen immer nur machen und machen und den ganzen Pflichtenberg auf sich nehmen, sich aufopfern für andere, sich be- und ausnutzen lassen, beruflich wie privat? Und sich nur selbst mal auf die Schulter klopfen können moralisch, weil sonst macht es keiner.

Verhalten sie sich nicht so, dann werden sie bestraft (als Kind), sind sie immer für andere da, wie du schreibst, dann bekommen sie dafür Null Anerkennung.

Immer für andere da sein und trotzdem getreten werden, das ist beinahe die Normalität.
Aber, Kleine Wölfin Moonlight, was ist Derjenige für ein Mensch, der immer für andere da ist? Ein moralisch so was von hochstehender vielleicht? Und die anderen, die einen solchen Menschen trotzdem treten, wo stehen die moralisch? Ziemlich weit unten vielleicht?

Beurteile nichts als schlecht und nichts als gut, denn wenn du damit anfängst, hörst du auf zu erkennen und zu verstehen. Gilt immer und überall.
In deinem Traum läuft eine ganz einfache Handlung ab. Du bist mit anderen in einer besonderen Situation, sollst dich beweisen, kannst es nicht. Die anderen schon. Das hat nichts mit gut und richtig oder falsch und schlecht zu tun. Das ist was es ist und du führst es dir ohne Schnörkel vor Augen.

Man muss dir deinen Traum eigentlich nicht erklären. Das Geschehen spricht für sich.
Ich war immer die, die um Anerkennung kämpfen musste.
Den Kampf wirst du nicht gewinnen können, eben weil es ein Kampf ist.

Man müsste dir noch einiges sagen über die eigene Nichtanerkennung. Dazu müsste man dir aber auch das „ Ich bin immer für andere da“ nehmen. Und es ist wohl zu befürchten, dass du dir gerade das nicht nehmen lässt...
 
Ja der Traum endete durch den Wecker
Die Träume, die kurz vor dem Aufwachen entstehen, wissen das, lehrt mir die Erfahrung. Sie wissen, dass der Wecker klingeln wird. All dem passt sich das Unbewusste so an, dass ein bestimmter Traum mir einer bestimmten Symbolik der Aufwachtraum sein soll. Seine Bedeutung ist es, den Träumer an einer bestimmten Stelle nicht bloß aufwachen zu lassen, was äußerlich mit dem Wecker geschieht, sondern ihn wachzurütteln, ihm etwas bewusst zu machen, selbst wenn es nur eine Frage ist, die beim Aufwachen entsteht.

und wäre sicherlich noch etwas weiter gegangen.
Aus obigen Gründen eben nicht. Das Unbewusste ist sehr geheimnisvoll in seiner Art und in seinem Vorgehen.

Warum ist der Schulraum so dämmrig
Weil es ein kollektives Dämmerlicht ist, aus dem zu entrinnen nur die Klassenbeste die Fähigkeit hat.

Warum sind die Schüler denn alle im Schatten?
Weil sie die schlechteren Schüler sind, unterbelichtet sind.

in Orangebraun und Holz gehalten?
Jene Farbe ist ja eine typische für Holz. Holz kann vielerlei Bedeutungen haben, für Wachstum oder für leichte Brennbarkeit. Im Zusammenhang mit den übrigen Symbolen des Traums, würde ich es eher als eine Verholzung interpretieren, wo die übrigen Schüler sich wohl zu fühlen scheinen und sich ihrer unterbelichteten Holzköpfe nicht im Klaren sind.
Auch deutet das Holz auf eine einfache Bauweise des Raums an, die vielleicht eher an eine bessere Hütte erinnert, statt an ein stattliches Klassenzimmer oder an einen angemessenen Seminarraum usw.

Und im Gegensatz dazu, ist es in der Bahn hell und sonnig, wenn man aus dem Fester schaut.
Diesen Satz verstehe ich nicht, erst wenn man aus dem Fenster schaut, ist es in der Bahn hell?

Nur so ein Fahrplan da oben, mit dem ich aber nix anfangen bzw. Ihn nicht verstehen kann.
Verstehe ich auch nicht. Fahrplan? Ist die Bahn auf einen Fahrplan angewiesen, oder wie meinst du das? Was ist es, das du nicht verstehst?

Bisher zeigt mir dein Traum die Notwendigkeit einer Ausbruchsituation an, wozu die Fähigkeiten da zu sein scheinen. Das erfordert natürlich Mut, Pioniergeist und mit alten Bindungen zu brechen, was emotional nicht so einfach ist (das Weinen). Nur so geht's zu neuen Ufern.
Was du hier sonst noch Persönliches über dich geschrieben hast, habe ich noch nicht gelesen, ich habe mich bisher nur auf deinen Traum konzentriert.
Jedenfalls ist's ein spannender Traum.
 
Du siehst dich als die einzig Intelligente, beurteilst sämtliche Mitschüler als blöd und asozial und zynisch und eiskalt und ....
Nun mal langsam, die Träumerin beschreibt nur ihre Empfindungen gegenüber den anderen. Das ist notwendig, um innere seelische Verhältnisse und Vorgänge verstehen zu können. Zudem handelt es sich nicht um wirkliche Menschen. Selbst wenn es so wäre, darf man doch noch eine Einschätzung über andere haben und sie anderen anvertrauen.
 
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Guten Morgen!

Ich finde es faszinierend, dass sich der Zeitpunkt des Weckers und das Ende des Traumes anpassen. Haben wir im Unterbewusstsein so ein genaues Zeitgefühl versteckt?

Und der Traum lässt mich auch seit Tagen immer noch nicht los. Verfolgt mich.

Zunächst mal, war ich mir nicht im Klaren darüber, was mir meine Seele damit sagen möchte. Das mag für andere offensichtlicher sein. Selbst meine Mutter, die meine Situation kennt, hat ihn schneller verstanden, wie ich. Weil sie neutraler ist.

Erklärung Fenster:
Ich fahre in einer sonnendurchfluteten Bahn. Im Gegensatz zum Klassenzimmer ist es dort hell. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, dann schaue ich in den Sonnenschein. Was da an Landschaft an uns vorbei zieht, kann ich wegen der Schnelligkeit nicht erkennen. Es ist nur grün und bunt, wie häufig bei Bahnfahrten.

Erklärung Fahrplan:
Ja, oben an der Decke, hängt so ein typischer Stationenplan. Kennt man ja von der Bahn oder U-Bahn. Ich schaue mir den im Traum an, weil ich verzweifelt nach einer bekannten Station suche. Teilweise nach etwas, das deutsch klingt, um dann von da aus weiter zu fahren. Aber ich finde keine. Alles in fremder Sprache. Gefühlsmäßig werde ich danach panischer.

Sitze:
Bahnblau. Stoff. Doppelsitze (also jeweils vier Plätze gegenüber). Ich sitze links, kann die anderen sehen, die mir diagonal auf der rechten Seite gegenüber sitzen. Ich sitze entgegengesetzt der Fahrtrichtung.

Und besonders hängen geblieben, ist mir dieser eine Jeansträger, der seine langen Beine ständig irgendwo drauf legt. Das hat der auch schon in diesem Schulraum gemacht.

Nun ja. Einiges ist wohl doch sehr hängen geblieben. Ich kann mich sogar noch an das Gefühl erinnern.
 
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