Als mein Vater uns beklaute und sich im Ausland absetzte, fragte er mich, ob ich mit ihm gehen möchte.
Ich sagte entschieden nein, da ich ihn für gemein hielt und sie ihn ständig schlecht machte.
Er sagte, dass ich meine Mutter nicht richtig kennen würde, da sie eben meine Mutter ist und sie ist aber leider nicht so, wie sie scheint, dachte ich, nun will er sie auch noch schlecht machen.
Wäre ich mit ihm gegangen, so hätte ich ein schönes Leben gehabt, schliesslich hatte er da noch mein Lottogewinn und mein Schmerzensgeld vom Autounfall kassiert.
Nein, ich entschied mich, auf der Seite des Rechts, also zu meiner Mutter zu stehen und in Armut zu leben.
Ich war damals 16.
Meine Mutter liess darauf wieder mal die Depressive Kranke raushängen und ging für ein paar Wochen ins Krankenhaus.
In der Zwischenzeit durfte ich dann für uns beide eine Wohnung suchen, die Wohnung einrichten, die ganze Bürokratie erledigen...........Dann kam sie endlich wieder vom Krankenhaus raus und fing an, die Lorbeeren für so viel Arbeit einzusammeln.
Die ganzen Jahre hindurch durfte ich dann ihre Sekretärin sein, sie psychisch dauernd aufrichten, wenn sie mal wieder am Ende war, ihre Bewerbungen schreiben, mich um die Steuer kümmern, sogar..........eine lebende Weckuhr für sie zu sein, da sie unter Schlafstörungen litt und morgens nie alleine aus dem Bett kam. Ich sass also bis 4 Uhr morgens, weckte sie auf und ging dann selber für 3 Stunden ins Bett und danach zur Schule.
So verlief mein Leben, ich war immer für sie da.
Dann wurde ich krank, konnte lange nichts mehr machen, worauf sie Depressionen bekam und mir vorwarf, nicht meine Dienstmagd zu sein und verliess mich.
Und immer hatte sie recht und ich war die Böse. Manchmal frage ich mich, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich mit meinem Vater damals gegangen wäre?