Atheismus - Weitverbreiteste Religion

JimmyVoice

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Für mich ist der Atheismus auch eine Religion. Eine Religion, die die Existenz Gottes völlig verleugnet. Eine Religion, die versucht alle anderen Religionen zu verleugnen. Eine Religion, die die meisten Anhänger hat.
 
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Ich weiß, es wird der Einwand kommen, das Religion Rückbindung zu Gott bedeutet. Wenn man aber Religion nur auf den Glauben beschränkt, dann ist der Atheismus eine Glaubens, also auch eine Religonsfrage. Der Buddhismus ist ja auch keine Religion in dem Sinne, aber wird als Religion bezeichnet.
 
JimmyVoice schrieb:
Ich weiß, es wird der Einwand kommen, das Religion Rückbindung zu Gott bedeutet.

Oh, nö. Glaub ich nicht. :D
Weil, es ist ja noch nicht einmal global definiert, was Religion genau ist. ;)
Für mich ist Religion wenn man glaubt, egal was. Von mir aus auch atheistisch.
Oder morpisch, oder sonstwas...
 
JimmyVoice schrieb:
Für mich ist der Atheismus auch eine Religion. Eine Religion, die die Existenz Gottes völlig verleugnet. Eine Religion, die versucht alle anderen Religionen zu verleugnen. Eine Religion, die die meisten Anhänger hat.
Ich wohne in Belgien und deshalb ist für mich Atheismus eigentlich eher so eine Art Laissez-Faire. Laß sie mal machen, die Gläubigen mit ihren Göttern. Aber diese haltung ist nicht für jeden gemacht, vielleicht liegt es auch daran, daß nicht jeder in Belgien wohnt?! :clown: Und für diese anderen gibt es eben den Glauben. Unter anderem den Atheismus. Ups, das ist ja wie ein Palindrom!

play safe, Spieler
 
Der Buddhismus ist ja auch keine Religion in dem Sinne, aber wird als Religion bezeichnet.

Re-ligere sagt im Prinzip tatsächlich eine RÜCK-bindung aus, also eine Bindung an etwas, was schon einmal war und von dem man sich getrennt hat, sonst wäre ja des "re" absolut unsinnig.

Sicher ist der Buddhismus in diesem Sinne eine Religion, da ja Buddha Gott nicht leugnete, sondern [ verständlicherweise!] aussagte, dass die Menschen durch den schrägen Blick himmelwärts daran gehindert würden, den Dingen ihren eigenen Wert zu geben.
Wer mit "Rück"sicht auf Gott *gut* sei, der habe ja dem Guten an sich seinen eigenen Wert genommen und ihn durch das Prinzip " guckste wohl, dafür werde ich doch belohnt!" ersetzt...

Das passt nicht zum buddhistischen Prinzip - spricht aber nicht gegen Gott.

Lieben Gruß,
Rita
 
Hat Buddha tatsächlich Gott nie verleugnet? Er erwähnt ihn nicht und sagte auch nie was Gott wohl vom Menschen verlangen würde.

Buddhismus kommt völlig ohne Gott aus und das Buddha selber Gott( ohne seinen Namen zu erähnen) meinte, ist wohl auch eher nur ein hinein interpredieren
?
 
Es gibt einige atheistische Philosophien wie z.B. Vaisheshika, Nyaya und Samkhya, die vollkommen ohne die Existenz eines Gottes auskommen. Aber sie wurden von der jeweiligen weltlichen und religiösen Macht brutal unterdrückt, weil sie die Bevölkerung mit ihrer menschenverachtenden, angstmachenden Religion besser unterdrücken und ausbeuten konnten und sie besser in ihrer Unwissenheit belassen konnten.

Es gibt sechs indische Philosophiesysteme:

1. Purva Mimamsa
2. Vaisheshika
3. Nyaya
4. Samkhya
5. Yoga
6. Uttara Mimamsa (Vedanta)

Allgemein bekannt davon sind aber in der Regel nur die Yoga- und die Vedanta-Philosophie. Auch wenn die Vedanta-Philosophie versucht, den Gott zu verschleiern, indem sie von Brahman spricht, so ist sie in meinen Augen doch eine sehr theistische (religiöse) Philosophie. Dass es daneben noch eine atheistische Philosophie gibt, ist den meisten scheinbar überhaupt nicht bekannt. Vermutlich braucht die grosse Mehrheit der Menschen die Vorstellung eines personalisierten Gottes. Ehrlich gesagt halte ich solche eine Vorstellung für sehr kindlich. Aber sie spiegelt wohl das Bewusstsein wieder, welches die meisten Menschen besitzen. Eine dieser atheistischen Philosophien ist übrigens die Vaisheshika-Philosophie. Hier ein paar Zeilen über die Vaisheshika-Philosophie:

Vaisheshika

Vaisheshika ist ein materialistisches Philosophiesystem, welches das Universum als ein Zusammenspiel von Atomen, Kräften und Naturgesetzen ansieht und auf logischem, eindeutigem, naturwissenschaftlichem Denken beruht. Danach besteht die Welt aus Atomen, verschiedenen Kräften und Energien.

Von dieser Philosophie gibt es mehrere Richtungen. Die extremste sagt, es gibt nur Materie. Auch die Seele ist ein Ausfluß der Materie. Lebensziel ist es, sich zu vergnügen, wobei man die Rechte der anderen achten und ihnen nicht schaden sollte, damit die Gesellschaft als Ganzes funktioniert. Höheres Ziel gibt es keines. Leiden ist, wenn man körperliche Schäden oder Krankheiten hat, seine Wünsche nicht befriedigen kann oder mit anderen Meinungsverschiedenheiten hat.

Auch die Nyaya-Philosophie ist eine atheistische Philosophie:

Nyaya

Unter dem Begriff Nyaya sind zwei Philosophiesysteme zusammengefaßt, so daß es eigentlich sinnvoller wäre, von sieben statt von sechs Philosophiesystemen zu sprechen.

Eine Variante von Nyaya ist das Philosophiesystem der Logik mit bestimmten logischen Sätzen wie Schlußfolgerungen, Dialektik, usw., ähnlich der Logik des Aristoteles. Man könnte sie auch als eine Unterphilosophie der Vaisheshika-Philosophie bezeichnen, eine materialistisch-rationale Philosophie.

Samkhya

Es wird zwar behauptet, die Samkhya-Philosophie sei atheistisch. Es besteht aber die grosse Gefahr, dass sie letzten Endes doch theistisch ausgelegt wird:

Samkhya ist eine dualistische und atheistische Philosophie, in der eine ewige Dualität zwischen Purusha (dem höchsten Wesen) und Prakriti (Natur) postuliert wird und Gott nicht vorkommt.

Purusha verhält sich zwar wie Gott, wird aber einfach als Bewußtsein bezeichnet.
 
Hallo:liebe1:

Wohin strebt die Wissenschaft? Ich würde sagen , dass sie eine moderne Religion der Atheisten ist. Sie weiss ja nichts hundert pro was Sache ist. Und wir glauben ihr wie... wie... Wie wer?

Ïch denke, alle Lebensweisen streben nach dem Ursprünglichen. Auch wenn es das ursprünglich Gedachte ist.

:liebe1:
 
@ jimmy vioce

der buddhismus kommt ohne einen personifizierte Gott aus,
aber
für mich ist dier erleuchtung Gott gleichzusetzen, einfach ein anderer begriff.
Der Buddhist strebt, nach dem Nirvana, dem Nichts. und wenn man es genau überlegt ist "nichts" das selbe wie "alles". und alles ist für mich Gott. es geht "lediglich" darum, das ego (wohlgemerkt in liebe) aufzulösen. daraus resultierend geht man ins Nichts ein (oder besser zurück).
um dann irgendwann von neuem zu beginnen
ich sehe das als die bewegungen Gottes
"der gedanke, der über sich selbst nachdachte" (also sich selbst materialisiert, um sich schließlich wieder gedanke zu werden) trifft es ganz gut

jedenfalls meine eigene persönliche vorstellung, die trifft bestimmt nicht auf jeden zu :)

liebe grüße,
sandra
 
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