Armut materiell oder im Herzen ?

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Valerie Winter

Guest
Hallo Ihrs

Die Armut gehört zu den Übeln dieser Existenz, und sie wird nicht nur besungen auch in der Literatur ist sie der Inhalt zahlloser Werke. Doch was ist sie genau, wie definiert man sie am besten?

Zuerst denkt man wohl an die Ermangelung von materiellen Besitztümern wie Geld, Essen oder andere Gegenstände. Aber es gibt auch die Armut im Herzen, also das Fehlen sozialer Kompetenzen, wie Mitgefühl, Liebe, Hilfsbereitschaft oder auch Umweltbewusstsein.

Sie ist schlimm und auch für den Tod von Menschen oder Tieren, welche von ihnen abhängig sind, verantwortlich. Sie kann krank-machen oder man wächst an ihr und lernt sich im rahmen dessen zu bewegen, was einem z.b materiell erlaubt ist. Askese im materieellen Leben zu leben, kann so z.b den Geist schulen und das Durchhaltevermögen trainieren.

Allerdings kann die materielle Armut aber auch z.b bei zuwenig Nahrungsaufnahme oder dem Fehlen notwendiger Medikamente das Leben kosten.

Weniger beachtet, doch für mich genauso wenn nicht schlimmer ist jedoch: die Armut im Herzen, so sage ich mir immer:" materiell mag ich nicht reich sein, aber im Herzen bin ich es."


Wie definiert ihr die Armut, aus welcher Sichtweise heraus ?
 
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Armut für die,

die mit viel Haben das letzte bisschen Halt verlieren würden, weil da was noch leichter macht und abheben lässt oder auch noch mehr auflöst?

Armut hält auch was (zusammen).

(Oder erschwert Geld, dass manche eingedeckt werden müssen damit? Eigentlich müsste dem Teufel viel zufliessen, dass er damit abkühlen und nach oben kommen kann, sich unter blauem Himmel aufhalten.) :censored:


Und Armut für die,

deren Herzen erst noch befreit werden müssen,

vielleicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn jemand nur sehr wenig Geld hat, oder alles verloren hat, was heutzutage schnell geht, ist er aus meiner Sicht nicht arm.
Arm sind Menschen mM wenn sie keine Verantwortung übernehmen oder nicht mehr übernehmen. Nicht für sich und nicht für andere. Wenn Menschen sich aufgeben und verwahrlosen, sich gehen lassen, nicht richtig ernähren und kleiden, verlottern. Wenn sie sich nicht richtig um ihre Kinder und Haustiere kümmern. Sich selber Schaden zufügen durch Rauchen und Zuviel Alkohol trinken, nicht mehr raus gehen, sich nicht ausreichend bewegen, nicht sauber machen zu Hause, mit gammeligen Klamotten rumrennen, hässlich werden zu andere usw.
Armut ist auch, wenn Menschen einsam sind, verbittert, nicht mehr glücklich werden können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Armut gehört zu den Übeln dieser Existenz, und sie wird nicht nur besungen auch in der Literatur ist sie der Inhalt zahlloser Werke. Doch was ist sie genau, wie definiert man sie am besten?

Wie Du selbst erwähnt hast, ist Armut nicht nur ein Übel alleine. Sie kann auch - zuminest für einiges - ein guter Lehrer sein.

Wenn jemand viel oder auch alles (Materielle) verliert, am Boden ist, dann kann sich herausstellen, wer tatsächlich (falls dann noch vorhanden) seine Freunde sind, wer zu ihm hält. Ebenso kann sich für denjenigen selbst herausstellen, was für ihn in seinem Leben wirklich wichtig ist, was verzichtbar.

Und dann mag sich eventuell herausstellen, dass einiges wirklich Wichtige eben ohnehin nicht käuflich ist, nicht von Geld alleine abhängen mag.

Natürlich ist's schön, wenn man eine gewisse, sagen wir mal, Mindestsicherheit im Leben hat, aber es ist durchaus faszinierend, wie wenig man eigentlich tatsächlich zum Leben, Überleben braucht.

Jedenfalls kann man sich auch - oder gerade - arm durchaus seines Lebens erfreuen oder sogar glücklich sein, mitunter vielleicht sogar einfacher als wenn man reich wäre.

Meine praktischer Vorschlag zum Thema Armut: Jeder Spitzenpolitiker oder Konzernchef sollte verpflichtend, bevor er das Amt bekleiden darf, ein Jahr lang nur von Hartz IV leben. (Also so richtig. Alle seine/ihre Güter, Besitztümer stehen ihm/ihr in dieser Zeit nicht zur Verfügung.) Könnte eventuell gewisse Perspektiven ein wenig verändern. Damit der Bezug zur Basis, auch zur eigenen, nicht so ganz verlorengeht. Ist natürlich illusorisch, aber ich fände die Idee ganz gut.
 
Wie Du selbst erwähnt hast, ist Armut nicht nur ein Übel alleine. Sie kann auch - zuminest für einiges - ein guter Lehrer sein.

Ja, das kann sie, denn wer in der Not zurecht kommt, der wird dann auch bei zukünftigen Problemen zurecht-kommen. Man lernt über sich hinaus zuwachsen und für schlimme Not zu improvisieren

Wenn jemand viel oder auch alles (Materielle) verliert, am Boden ist, dann kann sich herausstellen, wer tatsächlich (falls dann noch vorhanden) seine Freunde sind, wer zu ihm hält. Ebenso kann sich für denjenigen selbst herausstellen, was für ihn in seinem Leben wirklich wichtig ist, was verzichtbar.

Man sagt auch wer deine wahren freunde sind erfährst du erst in der Not das Sprichwort ist wahr, wie viele andere auch. "Schönwetterfreunde" braucht man so wenig wie ein drittes Bein und wenn sich die Spreu vom Weizen trennt, so ist das ein Vorteil, ja.

Und dann mag sich eventuell herausstellen, dass einiges wirklich Wichtige eben ohnehin nicht käuflich ist, nicht von Geld alleine abhängen mag.

Ja, denn die kostbarsten Dinge im Leben sind nicht käuflich, so sehe ich das auch. Geld vermag viel aber alles kann nicht damit bezahlt werden, und das ist auch gut so.

Natürlich ist's schön, wenn man eine gewisse, sagen wir mal, Mindestsicherheit im Leben hat, aber es ist durchaus faszinierend, wie wenig man eigentlich tatsächlich zum Leben, Überleben braucht.

Es beruhigt wenn man das Notwendige hat und ist auch Lebensqualität, z.b Wohnung und Nahrung zu haben, aber Luxus muss nicht sein. Bei Not erkennt man, was man wirklich braucht und was nur Schnick-Schnack ist.

Jedenfalls kann man sich auch - oder gerade - arm durchaus seines Lebens erfreuen oder sogar glücklich sein, mitunter vielleicht sogar einfacher als wenn man reich wäre.

Ja, schaut man auf die Naturvölker, dann hat man ein gutes Beispiel wie glücklich-sein geht ohne viel Konsum. Das Leben ist unkomplizierter und irgendwie freier ohne den Ballast, des Besitzes.

Meine praktischer Vorschlag zum Thema Armut: Jeder Spitzenpolitiker oder Konzernchef sollte verpflichtend, bevor er das Amt bekleiden darf, ein Jahr lang nur von Hartz IV leben. (Also so richtig. Alle seine/ihre Güter, Besitztümer stehen ihm/ihr in dieser Zeit nicht zur Verfügung.) Könnte eventuell gewisse Perspektiven ein wenig verändern. Damit der Bezug zur Basis, auch zur eigenen, nicht so ganz verlorengeht. Ist natürlich illusorisch, aber ich fände die Idee ganz gut.

Genau diesen Vorschlag sprach ich zahllose Male auch in Debatten aus, wenn es um die fehlende Volksnähe von Politikern ging. Ich fände das klasse, denn so würden sie mal über ihre unsozialen Entscheidungen nachdenken und ggf. etwas ändern, aber ist nur ein Traum...leider.
 
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