TEIL I
Hmmmm... armes Forum.
Gutes Forum ...
Wie es aussieht, läuft hier ja gerade einiges Durcheinander.
Oder vielleicht auch geradewegs in die Richtung, wie es laufen soll; wer weiß? <(°_^)>
Ich gebe nicht vor, meinen Beiträgen den 'Stempel der Allgemeingültigikeit' aufdrücken zu wollen, wenngleich es für mich Gültigkeit besitzt, was ich schreibe. Hier also nun meine bescheidene Ansicht der Dinge.
Aber der Reihe nach ...
Dadalin schrieb:
weißt du der angebliche Kampf rührt von Willenskraft,
aber vielmehr bedeutet der Kampf zu sparen oder richtig zu haushalten.
Daher unternehme ich manche Dinge nicht regelmäßig und das nenne ich bereits sich gehen lassen. Vielmehr besteht die Gefahr immer kritischer zu werden und wenn du das machst, bricht dir irgendwann alles unter den Füßen weg.
Dann wirst du wie ich und du kämpfst garnicht mehr. ;-)
Hallo Dadalin,
deine Antwort auf mein Posting liegt ja nun schon ein ganes Weilchen zurück.
Aber hier bin ich nun. Und wie heißt es doch gleich: 'Was lange währt, wird endlich gut.'
So war's doch - oder? <(°_^)>
Ich stimme dir zu: Zu einem großen Teil ist die Willenskraft gefragt. Zumindest das Quäntchen an Willenskraft aufzubringen, um zunehmend mehr die Makellosigkeit zu verankern - also das Besiegen des 'inneren Schweinehundes', das Ausmerzen des Sichgehenlassens. Hierdurch wird dann die Sache von alleine immer runder und sollte dann dadurch ins Rollen kommen, etc.
Und du hast Recht: Große Rolle spielt hierbei eine gewissen Kontinuität. Kontinuität im Denken und Handeln. Daher sehe ich das genau wie du; wenn man nur manchmal Dinge tut, wie man denkt, dass man sie so tun sollte, dann ist dies tatsächlich schon Sichgehenlassen. Das ist Fakt.
Ich erinnere mich daran, wie mal jemand versucht hatte, Makellosigkeit zu definieren:
Nämlich als die Eigenschaft, die alles, was nicht makellos ist, zurückweist.
Dieser Definition kann ich viel abgewinnen...
Du sagst, es bestünde die Gefahr, immer kritischer zu werden, sodass einem schlussendlich daduch alles unter den Füßen wegbrechen könne.
Wie meinst du das?
Ich fürchte, dies könnte durchaus eine selbstgeschaffene Ausrede sein; ein Alibi, womit man ganz unbewusst sein Sichgehenlassen rechtfertigt. Gedanken vom Flieger?
Und wenn man in Betracht zieht, dass dieser unscheinbar wirkende Gedanke (der Gedanke, dass man
zu kritisch werden könnte), tatsächlichsolch ein solcher Fallstrick auf dem Weg sein könnte, wird wieder einmal klar, wie vorsichtig man mit solch leicht hergedachten annahmen umgehen sollte...
Du meinst, dass würde ich wie du und würde gar nicht mehr kämpfen.
Weißt du, es ist nicht vorbei, solange es nicht vorbei ist.
Und warum sollte dein Zustand entgültig sein?
Immerhin hast du grundlegende Teile der in den CC-Büchern Beschriebenen Aspekte verinnerlicht / für dich als wahr erkannt.
Es ist nicht gesagt, dass du nicht wieder/erst recht zu kämpfen anfängst.
Du muss es nur wollen...
(Meine persönliche Erfahrung liegt, zu viel Gewicht auf die theoretische Auseinandersetzung mit den 'CC-Ansichten' zu lege und viel zu wenig auf die praktische. Aber der Weg des Kriegers will begangen werden - oder wie DJ wohl sagen würde: Ein Krieger handelt/ tut bzw. tun nicht/Nich-tun.
Man muss ersthaft aufpassen, sich von der theoretischen Seite nicht derart einlullen zu lassen, dass man die praktische außer Acht lässt.)
Sternenspiel schrieb:
Wohl nur deshalb, weil seine Bücher hauptsächlich dazu dienten, die Leute zu verwirren und von den wirklichen Gegebenheiten fernzuhalten, damit man sie besser parasitieren und versklaven kann. Aber dass du nichts davon weißt, ist vielleicht auch dein Glück, weil möglicherweise ist der ganze Castaneda für dich bloß ein Gedankengebäude und du hast ihn und seine Komplizen nie kennengelernt. (In der 2. Aufmerksamkeit.)
Hmm...
Du scheinst dies ernsthaft zu glauben, was du da schreibst, hm?
Und das ist jetzt nicht mal als Angriff gemeint.
Weißt du, ich werde immer sehr misstrauisch, wenn im Internet Personen vorgeben, Don Juan, Castaneda (in persönlicher Beziehung) oder sonst eine namhafte Größe aus dem Metier Castanedas kennegelernt zu haben. An anderer Stelle schriebst du zudem, dass zudem auch noch ein gewisser 'Julian' dir Böses wollte. Ich nehme mal an, du meinst den Nagual Julian, richtig?
Du meinst, du hättest mit ihnen in der 2. Aufmerksamkeit zu tun gehabt.
Nun interessiert mich, wie du darauf kommst, dass es tatsächlich
sie waren, die du da kennegelern hast und nicht stattdessen vielleicht irgendwelche Traumfanatsien - oder meinetwegen andere Bewusstseinspersönlichkeiten? Was macht dich da so sicher?
Nehmen wir einmal an, es stimmte, was du sagst.
Angenommen CC und sein Clan sowie Don Juan & Co. sind/waren in Machenschaften verstrickt, die dazu führen sollten, Energie anderer Leute an sich zu reißen.
Wieso muss man das denn deswegen als böses Verhalten Brandmarken und diese Personen als Schwarzmagier abstempeln?
(Anbei sei erwähnt, dass ich von dem Begriff 'Schwarzmagier' ohnehin nicht viel halte. Denn diese Bezeichnung ist nur ein nichtssagender Begriff, der einzig und allein etwas über seinen Verfasser dahingehend aussagt, dass er eine unzulänglich und in diesem Fall sogar unpassende Vorstellung von Moral hat, da er versucht ist, nach GUT und BÖSE, nach SCHWARZ und WEIß zu unterteilen. Und dies wiederum lässt Rückschlüsse dahingehend zu, das des Verfassers Denken von seinen
eigenen Ansichten über RICHTIG und FALSCH schon derart gerpägt ist, dass er sich somit als ernstzunehmender Gesprächspartner in Sachen 'CC-Thematik' von vornherein glattweg selbst disqualifiziert. Gefragt ist nämlich gerade bei CC-Themen ein gewisses Maß an Neutralität; ein Maß an Neutralität, das über ein bloßes Dualitäten-Denken hinausgeht.)
Wenn du also - und da stehst du nicht alleine da - also glaubst, CC & Co. ziehen anderem Menschen Energie ab und CC's Werk war nur eine Falle, die einzig und allein dem Zweck dienen soll, Opfer anzulocken und gefällig zu machen, welchen Vorwurf möchtest du dann bitteschön CC & Co. machen? Welchen?
Dass sie wahren Kriegern gemäß ihre Macht und Vorteile so ausspielten/ausspielen, dass es ihnen zum größtmöglichen Vorteil gereicht?
Sorry, aber das wäre kein wirklicher Anklagepunkt.
Da du die Bücher eingängig und sogar in mehreren Sprachen studiert hast, dürfte dir nicht entangen sein, dass
Moral in der Welt CC's nur eine untergeordnete Rolle spielt; wenn überhaupt...
Nur mal angenommen, es stimmte tasächlich, was du hier behauptest und CC's & Co. seien tasächlich 'Energiefresser', dann hättest du diese Tasache wie ein Krieger akzeptieren und entsprechend handeln sollen, statt hier herumzuwimmern und dich zu beklagen.
Du magst zwar viel gelesen haben, aber ich nehme mal ganz vorsichtig an, dass du nicht gerade viele Prämissen eines Kriegers erfolgreich in deinem Leben veranklert hast/hattest.
Die Bücher zu lesen ist immerhin noch lange kein Garant auf Freiheit oder dafür, dass sich all das manifestiert, was in ihnen geschrieben steht. Ein bisschen Arbeit an sich selbst, ist schon noch von Nöten, ne? <(°_^)>
Natürlich kann man aber stattdessen einfach rumheulen, dass man 20 Jahre in den Sand gesetzt hätte und dass die Bücher entweder der größte Schwachsinn sind oder ein überdimensionaler Komplott mit katasrophalem Außmaß ... denn das ist ja viel einfacher.
Vorab möchte ich anmerken,
dass man höchsten schmunzeln kann über Leute die hier schreiben, dass sie den ersten Band von CC nicht mal bis zum Ende gelesen hätten, da sie keine Lust darauf hatte, zu erfahren, wie man halluzinogene Erfahrungen unter Verabreichung von Hilfsmitteln macht.
Für alle, die meinen, zu wissen, worum es geht, nachdem sie mal ein einem CC-Buch geschnuppert haben, will ich an dieser Stelle anmerken, dass die Bücher IN SICH zusammen eine erst richtig Runde Sache ergeben.
Zudem schildter CC in einem seiner späteren Bücher, wie Don Juan rungerhaus zugibt, in in den Anfangsjahren nur deswegen mit diesem 'pseudoschamanischen Schamanengefasel' über Geister, Drogenpflanzen, etc. zugesülzt zu haben, um sein Interesse nicht zu verlieren, da CC (verständlicherweise) nicht so mirnichts-dirnichts reif gewesen wäre, für Erklärungen ganzes Ausmaßes, die nicht nur von ihrer Tragweite fundamental sind, sondern auch ein stetiges, dem Wissen entsprechend angepasstes, Handeln voraussetzen.
(Im Übrigen wird auch erklärt, dass diese 'Zustände' nach Möglichkeit OHNE halluzinogene Hilfmittel erreicht werden müssen; anfangs aber die Pflanzen das geeinete Mittel waren, durch die CC den erfahrungen noch einen halbwegs erklärbaren Rahmen [Selbstrechtfertigung] geben konnte, was anfangs nötig war.)
Also bitte erst lesen, dann entsprechend kommentieren.
Es ist im Übriegen nicht nur müßig, sondern auch völlig irrelevant, darüber zu diskutieren, ob CC nun tatsächlich gestorben ist oder nicht.
Ein einheitlicher Konsens wird diesbezüglich wohl nie erlangt werden.
Fakt ist, ob man für sich was aus dem ziehen kann, was da in den Büchern steht.
Das ringsherum ist nur mentales Onanieren sorry.
Aber wo eben diese Frage/ dieses Thema so viele hier nun zu quälen scheint, gebe ich zu bedenken, dass Castaneda in einem seiner letzten Bücher 'Das Rad der Zeit' sein Werk 'Die Kraft der Stille' mit folgenden letzten Zeilen kommentiert:
Das Rad der Zeit schrieb:
Die Kraft der Stille ist eine intellektuelle Auseinandersetzung mit den Gedanken der Schamanen des alten Mexiko; und zwar in ihrer abstraktesten Ausformung. Während ich allein an dem arbeitet, ließ ich mich von der Stimmung dieser Männer anstecken, von ihrem Verlangen nach Wissen in einer eher quasirationalen Form. Florinda erklärte mir, dass diese Schamanen am Ende extrem kalt und distanziert gewesen seien. Für sie gab es keine menschliche Wärme mehr. Sie hielten unbeirrt an ihrer Suche fest: Ihre menschliche Kälte war ein Bemühen, die Kälte der Unendlichkeit aufzuwiegen. Sie hatten es geschafft, ihre menschlichen Augen gegen die kalten Augen des unbekannten einzutauschen.
(...)
Es ist nicht so, als könnte ich nicht lachen. Ganz im Gegenteil, mein Leben ist endlose Freude. Aber gleichzeitig ist es eine erbarmungslose, endlose Suche. Die Unendlichkeit wird mich verschlingen und ich möchte darauf vorbereitet sein. Ich möchte nicht, dass die Unendlichkeit mich zu einem Nichts auflöst, weil ich menschliche Wünsche, herzliche Zuneigung empfinde, wie unbestimmt auch immer.Mehr als alles anderer auf dieser Welt wünsche ich mir, diesen Männern zu gleichen.Ich habe sie nie gekannt. Die einzigen Schamanen, die ich kannte, waren Don Juan und seine Gefährten und was sie zum Ausdruck brachten, war weit entfernt von der Kälte, die ich bei jenen Männern intuitiv spürte.
Dank dem Einfluss, den Florinda auf mein Leben nahm, habe ich schließlich mit Erfolg gelernt, meine unbeirbare Aufmerksamkeit auf die Stimmung von Leuten zu konzentrieren, die ich nie kennen lernte. Ich richtete meine rekapitulierte Aufmerksamkeit auf die Stimmung jener Schamanen und ich bin ihr verfallen - ohne Hoffnung, mich jeh wieder von ihrem Sog zu befreien. Florinda wollte nicht an die Entgültigkeit meines Zustandes glauben. Sie redete mir gut zu und lachte offen darüber.
"Dein Zustand ist nur scheinbar entgültig", sagte sie, "aber nicht wirklich. Es komtm der Moment, da wirst du den Schauplatz wechseln. Vielleicht wirst du all die Gedanken an die Schamanen des alten Mexikos beiseite schieben. Vielleicht wirst du sogar die Gedanken und Erinnerungen an die Schamanen beiseite schieben, mit denen du so eng zusamemngearbeitet hast wie mit dem Nagual Juan Matus. Vielleicht wirst du sein ganes Wesen ablehnen. Du wirst sehen. Für den Krieger gibt es keine Grenzen. Sein Improvisationstalent ist so ausgeprägt, dass er aus dem Nichts ganze Gebäude errichten kann, aber nicht nur leere Gebäude; vielmehr Dinge, die praktisch durchführbar sind. Du wirst sehen. Nicht, dass du sie vergessen solltest, aber irgendwann, bevor du in den Abgrund springst, wirst du, falls du die Unverfrorenheit hast, an seinem Rande entlangzuspazieren, falls du die Verwegenheit hast, nicht davon abzuweichen, vielleicht zu Einsichten gelangen, die eines Kriegers würdig sind - Einsichten von einer Folgerichtigkeit und Stabilität, die unendlich viel besser zu dir passen als die Fixierung auf die Schamanen des alten Mexiko."
Florindas Worte waren wie eine schöne, hoffnungvolle Prophezeiung. Vielleicht hatte sie Recht. Gewiss hatte sie Recht mit der Behauptung, dass die Möglichkeit eines Kriegers grenzenlos sind. Der Wunde Punkt ist nur, dass ich, um eine andere, richtigere Auffassung von der Welt und von mir sebst zu finden - eine Auffassung, die sogar besser zu meinem Temperament passen würde -, am Rande des Abgrunds entlangwandern müste, und ich bezweifle, ob ich die Verwegenheit und die Kraft habe, solche eine Tat zu vollbringen.
Aber, wei weiß?
==> Eindeutig ein etwas negativer Anklang, hm?
Zudem halte ich ohnehin nicht viel von Zeitungen, die reißerisch einen Text darüber fabrizieren, dass CC vermutlich tod sei - aber nichtmal für einen wenige Zeilen umfassenden Text richtig recherchieren können! Denn wenn dort eindeutig steht, dass Don Juan eine andere, zu sterben/ in den Tod zu gehen 'gepredigt' hätte, dann stimmt das nunmal einfach nicht! - Denn schon CC's Frage, ob das, was Don Juan & Co. da machten vielleicht nur eine andere Art zu sterben wäre, verneint Don Juan ausdrücklich.
Naja - Regenbogenpresse, die ein Sommerloch zu stopfen sucht, sage ich nur dazu ...
(...)