Akzeptanz vs. Vermeidungshaltung?

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Aber es ist schon so, das Angst sich durch eine Vermeidungshaltung verstärken kann,
wie zB die Angst aus dem Haus zu gehen,
umso weniger ich raus gehe umso stärker wird die Angst.

Das stimmt auf jeden Fall, aber um dich überwinden zu können (bwz. die Angst), braucht es eine gewisse Grundlage der inneren Stärke. Wenn du gelähmt vor Angst und total blockiert bist, hilft es nichts dir zu denken, ich sollte mich überwinden, anstatt diese und jene Situation zu meiden, du schaffst es einfach nicht, die Gedanken bewirken nichts.
Rein physisch eine Grundlage zu schaffen, wo du entspannter und mit dem Wissen um die Steuerung der Emotionen durch z.B. richtiges Atmen ausgestattet bist, gibt dir ein wenig Kontrolle über dich und die Situation wieder zurück, die man vorher komplett verloren hatte und damit wagt man dann den nächsten Schritt - hinaus und zur Konfrontation.
 
Das stimmt auf jeden Fall, aber um dich überwinden zu können (bwz. die Angst), braucht es eine gewisse Grundlage der inneren Stärke. Wenn du gelähmt vor Angst und total blockiert bist, hilft es nichts dir zu denken, ich sollte mich überwinden, anstatt diese und jene Situation zu meiden, du schaffst es einfach nicht, die Gedanken bewirken nichts.
Rein physisch eine Grundlage zu schaffen, wo du entspannter und mit dem Wissen um die Steuerung der Emotionen durch z.B. richtiges Atmen ausgestattet bist, gibt dir ein wenig Kontrolle über dich und die Situation wieder zurück, die man vorher komplett verloren hatte und damit wagt man dann den nächsten Schritt - hinaus und zur Konfrontation.

es ging mir eigentlich nicht um Überwinden,
somdern auch erst aufzuzeigen, das ein zu langes warten, zurückziehen, Angstvermeidung
auch die Angst größer werden lässt.

Wenn es bereits soweit ist das die Angst eine totale Blockade und Lähmung schafft, dann ist es schwer und dann geht es wohl nicht ohne Begleitung und langfristige Übung da rauszukommen.

Und natürlich nutzt es nichts die Angst zu überwinden, (das geht nicht) sondern ich denke ein erspüren und antasten ist da gefragt.
 
es ging mir eigentlich nicht um Überwinden,
somdern auch erst aufzuzeigen, das ein zu langes warten, zurückziehen, Angstvermeidung
auch die Angst größer werden lässt.

Wenn es bereits soweit ist das die Angst eine totale Blockade und Lähmung schafft, dann ist es schwer und dann geht es wohl nicht ohne Begleitung und langfristige Übung da rauszukommen.

Und natürlich nutzt es nichts die Angst zu überwinden, (das geht nicht) sondern ich denke ein erspüren und antasten ist da gefragt.

Es geht manchmal auch ohne Begleitung und ohne sich zu überwinden.
Ich hatte jahrelang massive Existenzangst und mir blieb nichts anders übrig, als mich durchzufühlen.
Zum Glück war ich vorher schon durch andere extreme Gefühle durchgegangen, sonst hätte ich es wohl nicht geschafft, trotz dieser Angst in meiner Mitte zu bleiben.
Aber es war echt heftig, habe oft befürchtet, dass ich es nie schaffe, sie aufzulösen.
 
Ich habe grade nicht so viel Zeit, gehe später noch auf die anderen Beiträge ein, nur erstmal diesen Punkt klären:
Ich denke zwischen Angst und Angst ist immer noch ein himmelweiter Unterschied, weshalb es schwierig ist zu deiner Situation etwas zu sagen.
...
Trifft das so auch für dich zu, bist du wegen Ängsten in Behandlung, oder krümelst du alleine vor dich hin und versuchst einer Angst Herr zu werden?
Das trifft auf meine Situation nicht zu. Ich bin kein klassischer Angstpatient und bin auch nicht in Behandlung.
Ich kann - je nach Tagesablauf - ein ganz normales Leben führen. Ich komme klar und es würde mir auch keiner etwas anmerken, wenn ich nicht in diese paar Situationen gerate.
Und doch ist das alles andere als eine Kleinigkeit und es bestimmt und verhindert vieles in meinen Leben.

Es war Absicht, ein fiktives Beispiel zu benutzen, weil ich hier nicht darlegen will, was das wirkliche Problem ist.
 
Es geht manchmal auch ohne Begleitung und ohne sich zu überwinden.
Ich hatte jahrelang massive Existenzangst und mir blieb nichts anders übrig, als mich durchzufühlen.
Zum Glück war ich vorher schon durch andere extreme Gefühle durchgegangen, sonst hätte ich es wohl nicht geschafft, trotz dieser Angst in meiner Mitte zu bleiben.
Aber es war echt heftig, habe oft befürchtet, dass ich es nie schaffe, sie aufzulösen.

Und hat bei dir "nur" dieses immer wieder Fühlen gereicht um diese Angst aufzulösen? Oder hast du noch etwas gemacht?
 
Danke euch allen für die Beiträge und Anregungen.


Es geht nicht darum keine Angst mehr zu haben, sondern die Angst als ein vorübergehendes Gefühl wahrzunehmen.

Logisch betrachtet kann ich das ja auch absolut nachvollziehen, aber wenn man erstmal in der Situation steckt, hat die Logik Sendepause.

Hast Du Dich jemals freiwillig und so achtsam wie möglich der Angst-auslösenden Situation gestellt?
Ich habe es zumindest freiwillig versucht, ja. Wie ich das möglichst achtsam tun soll, weiß ich gerade rein von der Umsetzung nicht. Man muss ja in der Situation trotzdem noch agieren und reagieren können.
Ich muss ja um das Beispiel wieder aufzugreifen trotzdem noch einen Fuß vor den anderen setzen und schauen, ob die Straße frei ist und kein Auto kommt.
Ich konzentriere mich auf die Situation, darauf, was ich tun muss und wie. Die Angst ist vorher schon da und bleibt auch währenddessen.


Je intensiver Du mit der Beobachtung des Gefühls beschäftigt bist, desto weniger Zeit hast Du Dich in das Gefühl reinzusteigern. Je geübter Du beim Beobachten der Angst wirst, desto distanzierter wirst Du das Gefühl wahrnehmen. Das nimmt dem Gefühl die Dringlichkeit und Stärke. Theoretisch jedenfalls. Mit Angst habe ich es noch nicht ausprobiert, aber andere Gefühle habe ich so schon in den Griff gekriegt.

Das kann ich nachvollziehen, aber auch hier stellt sich mir wieder die Frage, wie ich beim Beobachten des Gefühls noch agieren soll.
Wenn ich z.B. in einer Situation wütend oder traurig bin und einfach nur dieses Gefühl spüren kann, ohne dass ich mich auf andere Dinge konzentrieren muss, ist das glaube ich etwas, dass ich auch schon getan habe.
Aber gleichzeitig aktiv sein und z.B. ein Gespräch aufrecht erhalten könnte ich währenddessen nicht.
Danke übrigens für die Anregung, ich habe selbst noch so ein Thema, vor dem ich mich drücke. Jetzt weiß ich, wie ich das machen muss :ROFLMAO: Bisher war das Wissen zwar da, aber diffus. Blinder Fleck und so.
:)
 
Ich glaube außerdem, dass wir in allem, was wir üben, besser werden. Wenn wir unseren Fokus auf Angst legen, dann üben wir Angst - und werden darin "besser". Es wird dadurch gefühlt immer schlimmer. Wenn etwas derart schlimm geworden ist, dann wäre meine oberste Priorität Ablenkung - egal in welcher Form - von dem Problem. Einfach um innerlich Abstand gewinnen zu können. Erst wenn der Abstand da ist, kann das Problem langsam angegangen werden. So jedenfalls meine Theorie dazu, kann mich natürlich irren, stecke ja nur in meinem Körper, nicht in dem anderer Leute.
Dass mit der Ablenkung kann ich bestätigen (auch wenn ich nie Angstattacken hatte).

Dass es immer schlimmer ist, kann man auch von Vermeidungsstrategien sagen, denke ich. Ich hatte Phasen, wo es mir einfach allgemein schlechter ging und ich massiver als sonst die problematischen Situationen vermieden habe. Deshalb ist das "Trotzdem" schon irgendwo wichtig, wobei man nicht immer die Kraft und den Mut dazu findet.

Was mir bei der Angst geholfen hat, war nichts was in Gedanken stattgefunden hat, sondern geschah über den Körper, denn mit dem richtigen Atmen und dem Lösen physischer Blockaden durch Yoga, verschwanden nach und nach auch meine Ängste (verursacht durch eine postttraumatische Belastungsstörung) und anderer emotionaler Ballast.
Das mit der Atmung (also einfach nur ruhig und tief) habe ich mir im Laufe der Zeit selbst beigebracht. Irgendwie komme ich damit schon "runter", aber mehr bewirkt es nicht oder ich kann es im Ernstfall nicht anwenden.

Hast du eine bestimmte Art von Yoga gemacht bzw. unter Ableitung?
Dass das Lösen körperlicher Blockaden auf die Psyche Auswirkungen haben kann, glaube ich absolut. Das ist ein interessanter Einwand, auf den ich in dem Zusammenhang selbst nicht gekommen wäre.
 
Es geht manchmal auch ohne Begleitung und ohne sich zu überwinden.
Ich hatte jahrelang massive Existenzangst und mir blieb nichts anders übrig, als mich durchzufühlen.
Zum Glück war ich vorher schon durch andere extreme Gefühle durchgegangen, sonst hätte ich es wohl nicht geschafft, trotz dieser Angst in meiner Mitte zu bleiben.
Aber es war echt heftig, habe oft befürchtet, dass ich es nie schaffe, sie aufzulösen.
Wie sich das praktisch umsetzen lässt, würde mich auch interessieren.
 
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Dass das Lösen körperlicher Blockaden auf die Psyche Auswirkungen haben kann, glaube ich absolut. Das ist ein interessanter Einwand, auf den ich in dem Zusammenhang selbst nicht gekommen wäre.

Das habe ich einmal - völlig unvorbereitet - bei einer osteopathischen Behandlung erlebt.
Die Osteopathin hat meine Blinddarmnarbe "behandelt" und mir kam die Erinnerung an ein Erlebnis im Krankenhaus nach der OP als Kind mit dem entsprechenden Gefühl dazu und ich brach in Tränen aus. Dadurch hat sich auch etwas auf der psychischen Ebene gelöst.
 
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