Ich bin zwar nicht dieser Meinung, aber immerhin anerkennst du den Brahmaismus.
Ja, natürlich. Denn der Brahmanismus hat ja sowohl spirituell als auch religiös etwas für sich. Die Nachfolger laufen sich leider tot, weil sie zu abgehoben spirituell sind.
Je mehr Religion sich weltlcher Macht zuwendet, desto weniger ist sie eine Religion.
Religion an sich (jetzt als Weltvorstellung gesehen) hat ja nichts mit Macht zu tun, sondern nur mit ethischen Grundsätzen, Erkenntnis und Transzendenz. Macht kommt ja erst über Religionsorganisationen. Deshalb ist ja z.B. der Buddhismus für viele Menschen so anziehend, weil er eben zum grössten Teil nur Religion ohne eine machtgierige Organisation dahinter ist.
Das fatale Gegenbeispiel dazu ist natürlich die IS, die Islam dazu benutzt um Macht auszuüben, oder die katholische Kirche, die den Glauben benutzt um sich zu bereichern.
Die Anthroposophie klärt darüber auf, dass durch das weltweit dunkle Zeitalter des Kali Yuga, das die Anbindung an das Göttliche durch das so genannte alte Hellsehen ein Schock in der Menschheit entstanden sein soll, der zum Ausgleich pysische Riesenbauten (im Bilde der Schilderung Babylons) gen Himmel geführt haben soll. Dies aber soll neben der Anmaßung kulturfördernd gewesen sein und das selbstständige Denken forciert haben.
Ich sehe da keine zwingende Begründung. Ich würde mich hier eher der modernen alternativen Archäologie anschließen, dass wir nicht die erste Zivilisation sind, sondern es vor der letzten Eiszeit bereits eine Hochkultur gegeben haben muss, und wir diese Dinge nur wiedererfinden bzw. aus Rückerinnerungen bzw. Überlieferungen einfach gewisse Dinge enstehen.
Zur materialistischen Welt gehört auch der physische Körper, der sich während und nach Atlantis nach und nach verfestigt haben soll: "Die nachatlantische Menschheit hat sich physisch aus denjenigen atlantischen Vorfahren herausgebildet, bei denen schon eine Verfestigung der körperlichen Gestalt eingetreten war." Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, S.269. - Umso schwerer ist es geworden, den leibbefreiten Seelenbereich für und in sich entdecken und bewusst erobern zu können.
Nun, nachdem Atlantis mittlerweile recht gut verortet ist (obwohl die Gelehrten noch immer streiten), denke ich, dass auch hier eher die Rückereinnungen an eine frühere Zivilisation da sein könnte. Da ist Steiner eben aus seiner Zeit und seinem Gedankengut sehr über das Ziel hinausgeschossen. Vielleicht nicht ganz unbegründet, mag sein, aber sicher zumindest faktisch falsch.
Das ist oben schon durch das Kulturwesen angedeutet worden. Dieses tut sich noch schwer, durch die Schwere und Verfestigung des Körpers Religion zu verstehen und profanisiert sie, indem die ihr zugehörige Esoterik durch den Materialismus, zu dem ja auch weltliches Machtstreben gehört, ausgetauscht worden ist.
Ein klares Nein von mir dazu.
Religion besteht aus Spiritualität und Transzendenz. Die Spiritualität in der Religion dient dazu, jenen transzendenten Zustand zu erreichen um gottähnlich zu werden oder zumindest direkt mit Gott kommunizieren zu können (je nach Religion graduell unterschiedlich in der Ausprägung).
Esoterik besteht aus Spiritualität und Methodik. Die Spiritualität in der Esoterik dient dazu, sich selber zu entwickeln und damit Methoden anwenden zu können um Menschen zu helfen.
Beides hat aber nichts mit Machtstreben zu tun.
Hier ist eben der reale Unterschied ... Religion ist egozentrisch, nach innen gerichtet. Esoterik ist eine persönliche Entwicklung die letztlich aber nach aussen gerichtet ist. Drum auch diese Weggabelung in der Esoterik, wo sich jeder Anfänger entscheidet, ob er den spirituellen Weg in die Religion oder in die Esoterik gehen will; Sich lieber nach innen richten will, oder seine Spiritualität und methodisches Können anderen Menschen zur Verfügung stellen will. Letztlich auch die Entscheidung ... will ich meine Eigenverantwortung an irgend ein göttliches Wesen abschieben, oder nehme ich sie wahr und mache mich selber zur Veränderung die ich haben möchte.
Als Gegenpol dazu die Exoterik, die Dinge von aussen betrachtet (Wissenschaft) und keine innere Entwicklung dazu braucht.