Wissenschaft und Neurosensitivität/Hochsensibilität

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Unverschlossen

Guest
Ich hatte die Suchfunktion zu den Begriffen "Neurosensitivität" und "Hochsensibilität" genutzt, aber nichts zum derzeitigen wissenschaftlichen Stand entdeckt. Deshalb folge ich einem Impuls und möchte diesen Stand kurz vorstellen. Denn für mich war es nichts geringeres als eine tiefe Erleichterung, zu entdecken, dass mittlerweile Doktorarbeiten zur Neurosensitivität geschrieben wurden und werden.

Denn ich weiß nur zu gut, wie sich der innere, nahezu zerreißende Kampf zwischen Intuition und Verstand anfühlt. "Ich spinne!", "Ich bilde mir das ein!", "Das ist doch Quatsch!" etc. Aber eigentlich war/ist diese Abwehr nur ein Selbstschutz. Und mit diesem Thema möchte ich meinerseits auch ein Signal gegen (virtuellen) Hohn und Spott, (virtuelles) Lästern und Mobbing setzen.

Ich bin im März 2023 "zufällig" über dieses Video von Dr. Patrice Wyrsch gestolpert: "Warum Energien nicht alle wahrnehmen" (
). Dr. Patrice Wyrsch schrieb seine Doktorarbeit über die Neurosensitivität und veröffentlichte im September 2020 sein Sachbuch "Wahrnehmungsfähigkeit Neurosensitivität. Die Kraft der Hochsensitiven". Und nein, das war nicht die Universität Hogwarts. Darin steht beispielsweise:

"Dieser Umstand führt praktisch per Definition zur Schlussfolgerung, dass Reize existieren könnten, welche von der Mehrheit der Bevölkerung schlicht nicht registriert und verarbeitet werden können. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Umgebungsreize existieren, welche heutzutage nicht allgemein anerkannt sind. Es scheint ebenfalls sehr wahrscheinlich, dass in unseren Gesellschaften unkonventionell-wahrnehmende Menschen leben, die nicht allgemein anerkannte Umgebungsreize registrieren und verarbeiten können. (...) Basierend auf diesem aktuellen, psychologischen Forschungsstand ist es unvernünftig und irrational, wenn man glaubt, dass nur das existiert, was man selbst wahrnimmt." (Wyrsch, 2020, S. 15).

Aber es wird noch besser: Begriffe wie Eingebung, Metaphysik, Bewusstsein, ja sogar die Seele erwähnt er im Buch. DAS ist jetzt Wissenschaft :). Für mich ist allein dieses Buch eine unglaublich wertvolle Argumentationsgrundlage. Jemand verdreht wieder mal die Augen, wenn ich "Eingebung" sage? Über mich wird hergezogen, weil ich mir erdreiste, einen Waldspaziergang abzubrechen? Einfach aus dem Grund, weil ich spüre, dass es den Bäumen nicht gut geht (auch Bäume kommunizieren mit Botenstoffen)? Ich muss ein Restaurant verlassen, weil mir Energien im Raum nicht gut tun und bekomme dafür abfällige Kommentare? Das tut mir heute nicht mehr weh, weil mir z. B. folgende Gedanken starken Rückhalt geben:

"Einerseits ist Spiritualität hochsubjektiv und eine Erfahrung, die wir erleben und nicht erdenken. Und wenn man über eine erhöhte Wahrnehmung verfügt, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir Dinge erleben (oder noch erleben können), die für wenigsensitive Personen unvorstellbar sind (...). Dennoch - oder gerade deshalb - dürfen sich Menschen mit erhöhter Wahrnehmung für solche subjektiven Erfahrungen des (noch) nicht allgemein anerkannten "Heiligen" ganz bewusst öffnen." (Wyrsch, 2020, S. 122).

Wir Unkonventionell-Wahrnehmenden dürfen aus unseren Verstecken kommen ;-)

Quelle:
Wyrsch, P. (2020): Wahrnehmungsfähigkeit Neurosensitivität. Die Kraft der Hochsensitiven. Eigenverlag.

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Danke für den Beitrag, @Unverschlossen . Diese Leute haben das echte Problem an die Regeln anzupassen. Wenn es sehr viele Reize gibt, die reagieren sehr empfindlich. Es gibt auch genug Ansätze, die neigen zu ADHS .. sie wollten sich so abschirmen. Aber sie können echt so wahrnehmen, daß die als ob normale niemals imstande sind. Aura, feine Energien, das alles ist für sie absolut real. Wenn jemand schimpft oder flucht, sie spüren diese innere Schwingungen. Kundalini Phänomene oder Unio mystika das alles ist für sie real. Das ist sehr guter Trend, denke ich, daß endlich die Wissenschaft es verstehen wollte. Abschließend man kann annehmen, ohne zu verallgemeinern, das sie den echten Segen für unsere Gesellschaft repräsentieren und brauchen den Schutz, wie die zarten Pflanzen. Liebe Grüße.
 
Dr. Patrice Wyrsch
Studium: BWL & Allgemeine Ökologie (B.A.) / Management (M.Sc.)

Ich wäre da sehr skeptisch... Das alles ist ein Geschäft, mit sehr vielen "erfundenen" Wörter, daran ist nichts wissenschaftliches.

Anders ist es wenn man sich mal wirklich mit dem neurotypischen Menschen beschäftigt und dort auch in seriöse Forschung recherchiert.
 
Wir Unkonventionell-Wahrnehmenden dürfen aus unseren Verstecken kommen ;-)
Bei Menschen mit erhöhter Neurosensitivität findet eine starke Aktivität in Bereichen des Gehirns statt. Daraus ergeben sich zwangsläufig die Unterschiede in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen.
Was für manche "nur" als Trubel verbucht wird, ist für andere eine mittlere Katastrophe.
Es kommt vor, dass mir übel und/oder schwindelig wird und ich die Flucht antrete - eine erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation lässt sich nicht vermeiden - die Welt ist voll von Lärm - da brauche ich "Verstecke"...
 
Bei Menschen mit erhöhter Neurosensitivität findet eine starke Aktivität in Bereichen des Gehirns statt. Daraus ergeben sich zwangsläufig die Unterschiede in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen.
Was für manche "nur" als Trubel verbucht wird, ist für andere eine mittlere Katastrophe.
Es kommt vor, dass mir übel und/oder schwindelig wird und ich die Flucht antrete - eine erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation lässt sich nicht vermeiden - die Welt ist voll von Lärm - da brauche ich "Verstecke"...
Könnte sogar große Katastrophe sein. Wenn die unter permanenten Stress stehen, die Depressionen und PTBS sein die Folgen. Rein Evolution biologisch gesehen, man braucht sehr dicke Haut, um zu überleben. Was nachvollziehbar ist.
 
@Niflheimr Ich persönlich kann die Skepsis an dieser Stelle nicht nachvollziehen und ich möchte meinerseits auch keine Grundsatzdiskussion auslösen. Ich halte das hier nicht für zielführend. Seine Doktorarbeit ist auch nur eine von glücklicherweise mehreren.
 
...ich wollte noch ergänzen, dass du mit deinen Worten der Uni Bern Unseriösität unterstellst. Was ist daran Geschäftemacherei, wenn Menschen wie ich schwarz auf weiß lesen dürfen, dass sie ok sind?
 
...ich wollte noch ergänzen, dass du mit deinen Worten der Uni Bern Unseriösität unterstellst. Was ist daran Geschäftemacherei, wenn Menschen wie ich schwarz auf weiß lesen dürfen, dass sie ok sind?
Wo finde ich denn etwas zu dieser Doktorarbeit. Warum verwendet er dann unwissentliche Wörter? Warum Selbstverleger?


Die einzige die hier Unterstellungen äußert, bis leider du!

Warum muss man Menschen mit angeblicher Hochsensibilität auf ein Podest stellen,vals hätte man eine erweiterte Wahrnehmung, was definitiv nicht der Fall ist. Dazu gibt es übrigens auch Forschungsarbeit und zwar sehr seriöse.


Wenn du schreibst, das du einen Wald verlassen musst, weil die Bäume dir mittels Botenstoffe zeigen, es ginge ihnen nicht gut, kann man ehrlich gesagt wirklich nur den Kopf schütteln. Da wundert es mich auch nicht, das man dann eben redet über dich und deine Befindlichkeiten.
 
Bei Menschen mit erhöhter Neurosensitivität findet eine starke Aktivität in Bereichen des Gehirns statt. Daraus ergeben sich zwangsläufig die Unterschiede in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen.
Was für manche "nur" als Trubel verbucht wird, ist für andere eine mittlere Katastrophe.
Es kommt vor, dass mir übel und/oder schwindelig wird und ich die Flucht antrete - eine erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation lässt sich nicht vermeiden - die Welt ist voll von Lärm - da brauche ich "Verstecke"...

Meine Mutter ist hochsensibel, sie hat als Kind noch Töne hören können, die Menschen normalerweise nicht mehr hören, damit ist sie bei der Schuluntersuchung sehr aufgefallen.
 
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Der Begriff Hochsensibilität (auch: Hypersensibilität oder Hochsensitivität) bezeichnet das Temperamentsmerkmal höherer sensorischer Verarbeitungssensitivität (englisch: Sensory Processing Sensitivity SPS). Die basale Forschungstätigkeit zu dem als Persönlichkeitsdisposition verstandenen psychophysiologischen Konstrukt der Hochsensibilität stammt von der US-amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron. Nach ihrer „Vorstellung bedeutet Hochsensibilität sowohl eine hohe Sensitivität für subtile Reize als auch eine leichte Übererregbarkeit“.[1] Hochsensibilität bezeichnet als Eigenschaft ein Konzept zur Erklärung der zwischen Individuen unterschiedlichen psychologischen und neurophysiologischen Verarbeitung von Reizen.



Was bedeutet Hochsensibilität?​

Manche Menschen erleben die Welt um sich herum besonders intensiv. Sie haben außergewöhnlich feine Antennen für die Stimmungen ihrer Mitmenschen, bemerken mehr Details als andere und reagieren empfindlicher auf die Reize, die tagtäglich auf uns einprasseln. Grelles Licht, Gerüche, Krach und Gedränge machen ihnen zu schaffen. Auch innere Empfindungen wie Hunger, Harndrang, Aufregung oder Wut spüren sie besonders stark. Sie fühlen sich bei Lärm und Unruhe schnell überfordert, meiden Festivals und Rummelplätze, sind anfangs zurückhaltend und brauchen Zeit, um sich auf Neues einzustellen.

 
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