Was passiert bei Aufstellungen?

Danke für die vielen Antworten, obwohl das Thema bestimmt schonmal in ähnlicher Form durchgekaut wurde.

Ich fragte ja deshlab, weil ich selbst nun kein Aufsteller bin, mit der Technik aber vertraut bin, einige Erfahrungen selbst gemacht habe und wie gesagt Parallelen zu Invokationen entdeckt habe, bei denen, so sagt man ja, eine Bessenheit auftritt.

Natürlich ist es unerheblich, ob man an Bessensheit glaubt oder nicht, oder sich an Begrifflichkeiten aufhängt, aber ich habe bewußt mal diesen Begriff gewählt, denn bei einer Invokation ruft mal ja eine Wesenheit in sich hinein.

Das erlaubt natürlich, wie jake schrieb, genausogut die Umkehrfrage.

Auf der anderen Seite bin ich auch als aktiv magisch arbeitender Mensch trotzdem ein großer Fan der Jungschen Tiefenpsychologie und "erkläre" mir viele "magische" Phänomene ebenfalls mit dem kollektiven Unbewußten etc, insofern fand ich eure Anworten sehr spannend. Vielen Dank nochmal!

LG,

543
 
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Hi Peggy!

Vielen Dank auch für Deine Antwort auf die eigentliche Frage. :weihna1 Morphogenetische Felder! Gut! Anderer Name für das gleiche Phänomen.




Trügerisch? Was sagt Dir trügerisch, wer be-trügt hier?

Was bringt Dir die Antwort?

Peggy


Trügerisch! Ja, aber wenn ich Schattenarbeit machen will, mache ich das schon selbst. Danke!

Die Antwort bringt mir vielleicht neue Blickwinkel und ich überdenke meine Glaubenssätze.


Fr.543
 
Natürlich ist es unerheblich, ob man an Bessensheit glaubt oder nicht, oder sich an Begrifflichkeiten aufhängt, aber ich habe bewußt mal diesen Begriff gewählt, denn bei einer Invokation ruft mal ja eine Wesenheit in sich hinein.
Wie wirkt sich eine Invocation aus ? Bleibt da das eigene Bewußtsein erhalten ?

Der Unterschied zur Stellvertretung dürfte sein, dass Verstand und Wille des Stellvertreters selbst nicht beeinträchtigt werden. Er kann weiterhin frei entscheiden, ob er die Impulse, die er spürt, zuläßt und in welchem Ausmaß.

Ich nehme an, dass bei der Stellvertretung und bei der Invocation diesselbe menschlichen Fähigkeit genützt wird - aber in unterschiedlichem Ausmaß.

LG, Reinhard
 
Wie wirkt sich eine Invocation aus ? Bleibt da das eigene Bewußtsein erhalten ?

Der Unterschied zur Stellvertretung dürfte sein, dass Verstand und Wille des Stellvertreters selbst nicht beeinträchtigt werden. Er kann weiterhin frei entscheiden, ob er die Impulse, die er spürt, zuläßt und in welchem Ausmaß.

Ich nehme an, dass bei der Stellvertretung und bei der Invocation diesselbe menschlichen Fähigkeit genützt wird - aber in unterschiedlichem Ausmaß.

LG, Reinhard


Das kann unterschiedlich sein, je nachdem wen oder was man so invoziert. Im Idealfall behält man natürlich die volle Kontrolle aber es kann auch zu sehr tranceartigen Zuständen kommen. Das Bewußtsein bleibt aber erhalten und man kann "aussteigen" wann man will.

Das Beispiel dass ich schilderte, als ich diesen Anfall bei der Aufstellung bekam, da hatte ich das Gefühl ich konnte mich nicht mehr dagegen wehren, obwohl ich eigentlich ganz gut "dichtmachen" kann. Es hat mich aber wirklich überollt und erst als mein Lehrer mir mit den Worten "Ich tausche Dich aus" die Hand auf die Schulter legte, hörte ich auf zu zittern.
 
PS.: Was derzeit das Gespräch über "Besetzung", "Besessenheit" etc. sehr erschwert ist, dass diese Phänomene meist mit dümmlichen grausig-spektakulären amerikanischen Horror-Filmen wie "Der Exorzist", "Das Omen" etc. in Verbindung gebracht werden - obwohl hier kaum ein Zusammenhang besteht.

Das ist vergleichbar mit der Hypnose - und den Welten, die zwischen den Filmen liegen, wo Menschen unter Hypnose zu willfährigen Robotern gemacht werden - und den subtilen Suggestionen der Hypnotherapie, die Menschen zu einem angenehmeren Leben verhelfen.

LG, Reinhard
 
PS.: Was derzeit das Gespräch über "Besetzung", "Besessenheit" etc. sehr erschwert ist, dass diese Phänomene meist mit dümmlichen grausig-spektakulären amerikanischen Horror-Filmen wie "Der Exorzist", "Das Omen" etc. in Verbindung gebracht werden - obwohl hier kaum ein Zusammenhang besteht.

Ja, das ist das Problem mit diesen "speziellen" Worten und ihrer Konnotation. Für mich hat "Bessenheit" auch nichts mit den hüschen Filmchen zu tun und ich gehe mit dem Begriff "normal" um, aber andere mißverstehen mich dann vielleicht, obwohl das nicht meine Absicht ist.

"Besetzung" klingt vielleicht nicht ganz so dämonisch. "Okkupation" erinnert mich immer an Flugzeugtoiletten :)
 
Bei meinen Aufstellungen - und denen von anderen AufstellungsleiterInnen, welche ich kenne - sind die Teilnehmer bei vollem Bewusstsein.
Hi ChrisTina!

Wirklich, sind Sie das? Ich verstehe Trance nicht als Bewusstlosigkeit, sondern als eine Art von partieller Unschärfe des Bewusstseins ... so wie wenn Du Deinen Blick auf einen bestimmten Punkt fokussierst. Dann erreichen Dich die peripheren Reize zwar nicht bewusst, aber sie erreichen Dich trotzdem. Ich glaube schon, dass durch das Zusammenspiel von Sammlung, Fokussierung etc. in einer Aufstellung solche Trancen induziert werden ... die die Wahrnehmung nicht behindern, sondern im Gegenteil meine selektierenden Alltagsfilter vielleicht ein wenig ausblenden und meine Empfindungsbasis aufweichen (im guten Sinn). Damit wäre ich alles andere als "nicht bei Sinnen", meinst Du nicht?

Alles Liebe,
Jake
 
"Besetzung" klingt vielleicht nicht ganz so dämonisch. "Okkupation" erinnert mich immer an Flugzeugtoiletten :)
Herrlich :weihna1

Wenn ich Reinhard schon zum Bücherkauf animieren kann, dann sondere ich gleich noch einen Literaturtipp ab: "Verkörperungen - Systemische Aufstellung, Körperarbeit und Ritual", Hrsg. Guni Leila Baxa, Christine Essen und Astrid Habiba Kreszmeier. Letztere beschreibt in diesem Buch im Essay "Vom Segen des Körpers... Intuition, Invokation und Inkorporation in spirituellen Traditionen Brasiliens und Querverweise zur Magie von Aufstellungen." Ich zitier mal eine Passage:
"Aufstellungen entfalten ihre Wirkung, wenn es gelingt, den Tanz dem Schöpfungsrhythmus anzupassen, oder anders gesagt, wenn der Fluss der lebensbejahenden, ordnenden Liebe spürbar wird und das Geschehen führt.
Die prinzipielle Ausrichtung auf dieses Prinzip, ich könnte hier auch den Begriff Lösungs- bzw. Ressourcenorientierung einsetzen, macht die Aufstellungsarbeit von ihrem Wesen her zu einer weißmagischen Handlung. Wenn diese zentralen Prinzipien, aus welchen Gründen auch immer, nicht gewahrt bleiben, zeigt die Münze ihre dunkle Seite: Verletzung, Manipulation, Ausgrenzung und Kampf mit zerstörerischer Wirkung sind die Folgen.
"

So far ... und abschließend fragt sie: "Wenn die Invokation als eine heilige Handlung gesehen wird, was ist dann die Aufstellung? Wenn solch ein Handeln Einweihung voraussetzt, wer oder was sichert dann die Qualität der Aufstellungshandlung? Welche Anliegen rechtfertigen den Einsatz von Aufstellungen?"

Alles Liebe,
Jake
 
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wenn du die alltägliche Alltagstrance als Trance bezeichnest sind sie natürlich auch während Aufstellungen in Trance.
Die meinte ich eher nicht (was immer das sein mag - klingt aber nicht so, als hätt ich das meinen wollen :-) Unter alltäglicher Alltagstrance stell ich mir eher das vor, was mich befällt, wenn ich wahlkämpfende Bonzen im TV sehe...
:morgen:.

Ich meinte -etwas Ähnliches, wie es zum Beispiel de Shazer als "Lösungstrance" bezeichnet. Die Haltung der Stellvertreter in einer Aufstellung halte ich für keine alltägliche... aber auch nicht für eine tiefe Trance, wie Sie etwa bei Rückführungen eingesetzt wird. Immer diese Bandbreiten... *g*

Alles Liebe,
Jake
 
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