So Kracky, dann mal meine zwei bis fünf Cent nach dem Studium verschiedenster Quellen:
Es ist schwierig irgendwo anzufangen. Der sinn des Lebens ist es zunächst einmal, zu erfahren. Stell dir vor, du sitzt vor einem Echtzeit-Strategiespiel am PC. Du baust eine Welt im Jahre 1404 auf (ein bekanntes PC-Spiel). Du siehst, wie die Leute leben und kannst viel darüber lernen. Aber du kannst nicht nachvollziehen, wie es sich in einer solchen spätmittelalterlichen Welt lebt. Den Alltag der Menschen bekommst du nicht mit. Das etwa ist das Grundproblem, das Gott dazu bewogen hat, unser Universum zu erschaffen.
(Einfacheres Beispiel: Versuche dir, erklären zu lassen, wie eine Frucht schmeckt, die du nie gegessen hast, versuche, einer Jungfrau einen Orgasmus zu erklären...du kannst es zwar gut beschreiben, aber es ist eben nicht das erfahren.)
Prinzipiell muss man sich hier von der religiösen Vorstellung des Gottes lösen. Dieser ist von Menschen nach menschlichen Gesichtszügen - mit einem rachsüchtigen Ego - entworfen worden.
Prinzipiell sind wir alle Gott in einer menschlichen Erfahrung. Ein Phänomen des Bewusstseins scheint zu sein, dass man es in geistigen Sphären beliebig aufteilen und zusammenfügen kann. Prinzipiell können wir beide uns auf dieser Ebene zu einem Wesen zusammenfügen. Und auf allerhöchster Ebene sitzt dann Gott als die Ursprungsquelle jeglichen Bewusstseins. Dabei ist er aber auch noch einmal mehr, als die Summe seiner Teile. Sprich, alle Erfahrungen, die alle Lebewesen jemals in der Gesamtschöpfung gemacht haben, sind immernoch nicht genug, um Gott zu beschreiben. Das ist immer damit gemeint, wenn es heißt, dass wir alle eins sind. Spätestens auf der Ebene von Gott (Alles was ist) laufen unsere Wege zusammen.
Gott weiß genau was er ist und was er nicht ist. Gott ist unendliche Liebe und alles, was wir in unserem - reinen, nicht vom Verstand überschriebenen - Gewissen als gut ansehen. Aber nur hier können wir das auch erfahren (wie oben beschrieben: Wissen =! Erfahrung) Diese Welt dient dazu, auch das zu erfahren, was Gott nicht ist. Wie könntest du sagen, dass du groß bist, wenn es niemanden gibt, der klein ist? Wie kannst du von dir gehaupten, dass du reich bist, wenn es niemanden gibt, der arm ist? Wie könntest du von dir behaupten, dass du attraktiv bist, wenn es niemanden gibt, der unattraktiv ist? Und so weiter. Das ist das, was im Allgemeinen als Dualität bezeichnet wird. Aus diesem Grund sind Menschen eben nicht perfekt. Denn dann würden sie ja wieder nur das repräsentieren, was wir wirklich sind. Das "Böse" muss existieren, damit wir erfahren, was Gott nicht ist. Aus irdischer Sicht ist es oft kaum nachvollziehbar. Ich frage mich selbst des Öfteren, ob Gott nicht übers Ziel hinaus geschossen ist, wenn man sieht, was für schmerzen man dem Menschen zufügen kann (z.B. Folter). Auf höheren Ebenen scheint aber alles einen Sinn zu ergeben.
Nun zum menschlichen Leben: Dein Ziel ist es, als individueller Teil Gottes
alle möglichen Erfahrungen zu sammeln, die es so gibt. Du inkarnierst dich als Mann, als Frau, stark, schwach, arm, reich, kreativ, analytisch, behindert, kerngesund, du stirbst als Kind und wirst 100 Jahre alt. Du bist im einen Leben ein Draufgänger und im nächsten ein Angsthase. Im einen Leben wirst du Schönheitskönigin und im anderen bekommst du als Mann keine Frau ab und die Gesellschaft verspottet dich als Loser. So erfährst du durch die Inkarnationen durch alles, was du (du bist immer noch Gott) bist und was du nicht bist.
Was die Erde so begehrenswert macht, ist, dass dies einer der wenigen Orte ist, an dem wir erfahren können, was wir (Gott) nicht sind. Noch ein paar Beispiele: Auf der Erde können wir Sterblichkeit erfahren. Unser kleines Geheimnis hier kennen die wenigsten Menschen auf diesem Planeten. In den geistigen Sphären kannst du nirgends das Gefühl haben, dass du eines Tages nciht mehr existierst. Dafür brauchen wir Skeptiker.
Und die Erde ist wohl der einzige Ort in der Gesamtschöpfung, wo dir komplett ein Schleier des Vergessens über alles, was du weißt, übergestülpt wird, so dass du in der Tat bei der Geburt bei 0 anfangen kannst. Leben für Leben. Häufig kommen Menschen aus Nahtoderfahrungen und berichten, wie sie sich an alles erinnert hätten und wie sie bloß das alles vergessen konnten. Doch jetzt würden ihnen die Worte fehlen, das zu beschreiben. Alles war so klar, so logisch, und jetzt im Körper ergibt alles keinen Sinn mehr. Und im menschlichen Körper erfährst du, was es bedeutet, ein Ego zu haben (das Ego sollte vom Selbst getrennt werden, denn das Ego ist der Teil, der mit dem Körper stirbt und das selbst bleibt zurück). Du kannst erfahren, was Macht ist, was Abhängigkeit bedeutet, was Mangel bedeutet, was Temperatur ist, wie Schwerkraft wirkt, wie es sich anfühlt, mit einem Auto 300 km/h zu fahren...solche Dinge gehen in den geistigen Sphären kaum bis gar nicht.
Was geschieht nach dem irdischen Tod? Nun, ein bisschen ist oben schon beschrieben. Dein Selbst, das zurückbleibt, besteht in erster Linie aus dem Gewissen. Wenn du ein schweres Leben hattest, werden zunächst deine Traumata behandelt. Frag mich nicht, wie das geht (ich bin eben auch nur ein Mensch, oder genauer: Gott mit menschlichen Beschränkungen), aber das ist in der Regel das Erste was passiert. Ziemlich schnell wirst du dein Leben Revue passieren lassen. Du erlebst es aus verschiedenen Perspektiven (in Dokumentationen über Nahtoderfahrungen wird das oft beschrieben). Es geht hier nicht um eine Verurteilung, sondern um dein persönliches Wachstum. Du sollst sehen: Was habe ich mit meinen Handlungen bewirkt? Häufig geht es um die kleinen Dinge: Wenn du an der Supermarktkasse einer gestressten Kassieren ein Lächeln geschenkt hast, wirst du ihre Freude darüber nachempfinden können, da du ihr möglicherweise den Tag gerettet hast, nachdem sie in der Mittagspause Stress mit dem Chef hatte. Raunst du sie an, weil sie zu langsam ist, kannst du nachempfinden, wie sie am Abend (es war ihr erster Arbeitstag) am Boden zerstört zu Hause ankommt, sich für unfähig hält, eine schlaflose Nacht in Tränen verbringt und den Job wegen dir kündigen will.
Es geht nicht um Verurteilung, es geht darum, dass du lernst, welche Folgen dein Handeln hat.
Dann wirds ein bisschen abstrakt und ich kann dir nicht allzu viel sagen, was da in den höheren Sphären so abgeht - Vergessen sei Dank. Sicher ist nur, dass du ganz sicher nach einer kleinen Pause das Gefühl bekommen wirst, dass es mal wieder Zeit ist, was zu lernen. Nachdem du gelernt hast, was es bedeutet, Mutter von zehn Kindern in armen Verhältnissen zu sein, könntest du ja jetzt mal ein bisschen Freiheit genießen. Wie wäre es mit - Fallschirmspringen? Und zack, wieder ein Inkarnationsgrund. Aber glaub mir, so Lebenspläne sind voller Lektionen. So viel in so kurzer Zeit wie auf diesem Planeten lernst du sonst wohl nirgends. Das hier ist die härteste, aber auch effektivste Schule dieses Universums, vielleicht sogar der Gesamtschöpfung, quasi die Eliteuniversität.
Und wie Gott uns sieht? Nun, er urteilt nicht, denn schließlich sind wir ja alle Gott. Stell dir vor, du beobachtest dein Kind, wie es aufwächst. Es bekleckert sich, macht sich die Hosen voll, fällt beim Versuch, zu gehen, hin. Verurteilst du es deswegen? Normalerweise dürftest du darüber lächeln. Genauso wird es Gott sehen. Wenn du jemanden umbringst, bekommt derjenige halt einen neuen Körper, oder es sollte sogar passieren, damit beide teile ihre Lektionen lernen (über Determiniertheit und freien Willen kann man ganze Bücher schreiben, ich bin mir da selbst nicht ganz sicher wann etwas einfach sein sollte und wann man selbst verantwortlich ist). Stell dich aber drauf ein, dass du in deiner Lebensrückschau den Schmerz der Familienangehörigen nachvollziehen kannst.
So, habe erstmal fertig. Verdammt lang geworden. Bin manchmal selber erstaunt, was ich in drei Jahren Beschäftigung mit diesem Thema so zusammenschreiben kann. Gratulation an den, der bis hier her durchgehalten hat.
Beweise? Kann ich hier nicht liefern. Ich kann nur empfehlen, so intensiv wie möglich zu träumen. Der Traumzustand kommt unserem Zustand nach dem Tod am nächsten.