US-Truppen überlassen den Söldnern das Feld
Die letzte Kampfbrigade hat das Land verlassen, jetzt will die US-Regierung im Irak die Zahl privater Sicherheitsleute verdoppeln. Was einheimische Kräfte nicht schaffen, sollen dann rund 7000 Söldner leisten: Diplomaten und Entwicklungshelfer beschützen - und womöglich noch weitaus mehr.
Washington - Die US-Kampftruppen sind abgezogen aus dem Irak, doch selbst im amerikanischen Außenministerium scheinen massive Zweifel daran zu bestehen, dass das Land es aus eigener Kraft schaffen kann, für Sicherheit zu sorgen. Denn die Anzahl der privaten Sicherheitsleute soll nach dem Abzug der US-Soldaten auf rund 7000 verdoppelt werden. (...)
Die Anwesenheit von privaten Sicherheitskräften im Irak hat in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen zwischen den USA und der irakischen Regierung geführt. Höhepunkt war ein Skandal aus dem Jahr 2007, als Angestellte der US-Firma Blackwater 2007 in Bagdad das Feuer eröffnet und 17 Zivilisten getötet hatten.
Von den USA angeführte Truppen waren 2003 in den Irak einmarschiert und hatten den damaligen Diktator Saddam Hussein gestürzt. Der Krieg dauert damit länger als der Zweite Weltkrieg oder der amerikanische Bürgerkrieg. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums vom Mittwoch sind bislang 4419 US-Soldaten im Irak getötet worden. Bei den Kämpfen und der nachfolgenden Gewalt zwischen verschiedenen Volksgruppen sind Schätzungen zufolge 106.000 Iraker ums Leben gekommen.