C
Condemn
Guest
Hallo Leute
Inspiriert durch eine Diskussion hier, wirft sich mir folgende Frage auf:
Woher stammen die Religionen?
Das frage ich, weil ich es wahnsinnig spannend finde, wie sehr sich alle (zumindest bekannten und grossen) Religionen doch ähneln: Es gibt einen Gott bzw mehrere Götter. Einen Himmel, also ein Paradies, eine Vorstellung vom absoluten Guten. Und einen Bösewicht bzw mehrere bösartige Götter. Und eine Hölle, also ein Ort der Verdammnis, Vorstellung vom absoluten Schlechten.
Alle Religionen, die wir kennen, werden total unterschiedlich ausgelebt und beinhalten unterschiedliche Gesichten, doch in diesem Kern sind sie alle gleich. Warum?
*Sollte ich mich in dieser Feststellung bös irren, bitte sagt es *
Gruss
Crowy
Ich glaube, das liegt daran, dass es zwar nur eine Wahrheit bzw. Wirklichkeit gibt, die aber nicht vollkommen ausformuliert werden kann. Man kann sich da der Wahrheit nur annähern. Die Grundessenz aller Religionen und spiritueller Lehren ist m.A.n.: Das Absolute (die Wirklichkeit), eine Art "reines Sein", begründet alles und ist in allem als Essenz enthalten. Dieses reine Sein könnte man auch Vollkommenheit nennen, die sogar das Unvollkommene umfasst, den Gegenpart in jeder Hinsicht, eine Art negatives Prinzip. Wo das Vollkommene unteilbar ist, ein vollkommenes Paradox sozusagen, ist das Unvollkommene in sich geteilt/getrennt, usw. und bildet Gegensatzpaare.
Wie gesagt halte ich das in etwa für die Essenz aller Religionen und spirituellen Lehren und ich glaube, das wenn jemand das wirklich erkannt und tief verinnerlicht hat, er es auf seine Art und Weise ausdrücken wird. Manche werden dann zu spirituellen Lehrern und Religionsstiftern und sie werden eine Form des Lehrens wählen, die erstens ihnen selbst entspricht, aber auch denen die ihnen zuhören, was sicherlich auch sehr viel damit zu tun hat, in welcher Zeit sie leb(t)en.
Das Problem ist dann aber oft, dass deren Lehre interpretiert wird. Nicht das worauf sie zeigt wird als Wahrheit gesehen, bzw. wird es vollkommen übersehen, sondern die Form der Kommunikation. Metaphern werden zu äußeren Gesetzen und das was jeder auf sich selbst anwenden sollte, wird dazu verwendet andere zu verurteilen. So gesehen findet dann mit der Zeit eine vollkommene Umkehrung der ursprünglichen Lehre statt, die natürlich auch die Wirkung umkehrt. Das was Hoffnung, Freiheit, Kraft geben sollte, erzeugt Angst und Unfreiheit und wird zu Machtzwecken mißbraucht.
Wer sich anschaut, was die katholische Kirche aus der Jesus-Lehre machte, wie sie verurteilt und Angst erzeugt, was sie einerseits predigt und auf der anderen Seite selbst nicht einhält, hat das "negative Prinzip" in Perfektion vor sich, und zwar gerade weil es sich unter dem Deckmäntelchen von Liebe und Gott usw. versteckt. Und dasselbe kann man bei all den anderen religiösen Institutionen sehen. Islam, Buddhismus, Hinduismus usw.
Und würde man das "negative Prinzip" als böse bewerten und personifizieren, könnte man ohne Weiteres sagen: In den institutionellen Religionen hat Satan zur Perfektion gefunden.
VG,
C.