Die vier kabbalistischen Welten
Der Schöpfungsprozess, der in seiner Vollendung den Baum des Lebens bildet, ergießt sich von Kether bis zu seinem Endpunkt in Malkut. Innerhalb dieses Prozesses werden vier Stufen durchlaufen, diese vier Phasen finden in der Beschreibung der vier kabbalistischen Welten ihren Ausdruck. Es sind die vier Phasen des Schöpfungsgeschehens, die weiterhin fortbestehen.
Wie die Sefirot den vier Welten zugeteilt werden, ist sehr verschieden. Ich habe in der Aufstellung die Zuordnungen von Benedikt, ,Die Kabbala als jüdisch-christlichen Einweihungsweg' gewählt, stimme damit aber nicht unbedingt überein. Möglich ist zum Beispiel auch: Aziluth ist Chokmah, Beriah ist Binah, Jetzirah sind die Sefirot von Chesed bis Jesod und Assiah ist Malkut. Doch ist dies nicht die einzige alternative Aufstellung der Zuordnungen. Welche Aufstellung zutreffend ist, ist mir leider auch nicht klar.
Die vier kabbalistischen Welten sind:
1. Aziluth: Welt der Urprinzipien und Archetypen, Welt der Emanationen, das kreative Feuer Gottes, kausale Welt. (Kether, Binah, Chokmah)
2. Beriah: Die Welt der Schöpfung, die kreative Welt Gottes, die empfangenden formenden Wasser, die der zeugenden Kraft des Feuers Form und Raum geben, Mentalebene. (Chesed, Geburah, Tiferet)
3. Jetzirah: die Welt der Ausgestaltung. Ist die Welt der Formgebung, die Astralebene. In ihr befinden sich alle Abbilder der Dinge, die in der materiellen Welt in Erscheinung treten sollen. (Netzach, Hod, Jesod)
4. Assiah: Die Welt der Verfertigung. Ist die Welt der materiellen Ausgestaltung, stofflich und fassbar, die Welt der Tat, so, wie wir in ihr leben und sie kennen. (Malkut)
In dem untenstehenden Blogbeitrag wird noch einmal sehr verständlich dargestellt, was es mit den vier Welten auf sich hat. Da die Sichtweise sich von dem, was ich geschrieben habe unterscheidet und eine Erweiterung bildet, wollte ich den Text des Blogs gerne mit reinnehmen. In diesem Text geht es nicht nur um die Beschreibung der Welten, sondern zusätzlich noch um die Kräfte, die in diesen Welten walten:
Bitte nicht von kleinen Abweichungen in der Schreibweise der kabbalistischen Begriffe irritieren lassen!
Gottesnamen, Erzengel, Engel und Symbole
Im Baum des Lebens, speziell in den sog. Sephirot, äußern sich die vier Welten in unterschiedlicher Weise und werden verschiedenartig zum Ausdruck gebracht.
Der Gottesname bezeichnet üblicherweise die erste Welt, Aziluth. Die Energie und das Prinzip einer jeden Sephira wird durch den sie benennenden Namen offenbar. Der Name gibt Auskunft über den Inhalt der jeweiligen Sphäre, ihre Funktion und Positionierung am Baum des Lebens.
In Briah wird die einströmende Energie aufgenommen und in eine erste, grundlegende Form gebracht. Dies wird durch die sog. Erzengel und ihre unterschiedlichen Funktionen dargestellt. Die Beschreibung der Erzengel und der Art ihrer Tätigkeit ist signifikant für die in der Sephira herrschenden Kräfte.
Die unterschiedliche Ausgestaltung auf der Luft-Ebene Jetzira erfolgt durch sog. Engel, die nun schon konkreter an der Ausarbeitung göttlicher Schaffenskraft arbeiten. Auf dieser Ebene erfolgt eine Auffächerung der vorher konzentrierten göttlichen Energie.
Und durch astrologische Kräfte, Symbole und körperlichen Zuordnungen finden die Kräfte der Zeugung und der Ausgestaltung schließlich auch in der grob stofflichen Welt ihre Kristallisation. Hier findet sich quasi „das Produkt“ der göttlichen Willensäußerung.
Das eigentlich komplizierte am Verständnis der vier Welten ist der Umstand, dass sie gleichzeitig existieren, wir aber, bis auf Ausnahmesituationen, lediglich die letzte, Assiah, wahrnehmen können.
Quellen:
Leuenberger, Der Baum des Lebens, Bauer Verlag 1982.
Papus,Die Kabbala, Fourier Verlag, 14. Auflage, Wiesbaden 1996
Kompletter Blogbeitrag:
Schrittweise Umsetzung des göttlichen Zeugungswillen. Die vier Welten oder Bewusstseinsebenen der Kabbala bedeuten eine Herausforderung a...
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