In Österreich Zwetschke, in Süddeutschland Zwetschge, bei den Preußen: Pflaume

ich sage und schreibe .....


  • Umfrageteilnehmer
    9
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Frage:

Sagen manche Leute nicht auch Pflaumenkuchen? :)

als Beispiel,
Menschen sagen auch Blumenstrauß anstatt Rosenstrauss,

so sagen Menschen auch Pflaumenkuchen, streng genommen ist ja wie bereits von einigen dargestellt die Zwetschge eine Art von Pflaume,
so als Beispiel,



manchmal sage ich das auch, auf die Schnelle gesagt,
und doch weiß jeder was gemeint ist, und backen sie fast alle mit Zwetschken, weil mit Pflaume rund der richtig matschig wird.
 
Meine Theorie ist die:

Im Norden spricht man eher von Pflaumenkuchen, im Süden eher von Zwetschgenkuchen.
 
Hier etwas Text dazu:

Ein mit Pflaumen bzw. Zwetschgen belegter Blechkuchen ist offenbar – im Gegensatz zum Kalten Hund – im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Er wird meist mit den länglichen Früchten mit dunkelblauer Farbe belegt, zu denen je nach Region Pflaumen oder Zwetschgen gesagt wird; da sich der Kern bei dieser Sorte einfacher vom Fruchtfleisch lösen lässt als bei anderen Sorten der Gattung Prunus, lässt sie sich leichter als Kuchenbelag verarbeiten.

Die Bezeichnungen für diesen Kuchen sind allesamt Zusammensetzungen aus dem Wort für die Frucht und dem Wort für die Art des Kuchens. Was den ersten Teil der Zusammensetzung betrifft, ist die Verteilung wie bei den Bezeichnungen für die Frucht: Im Norden gilt Pflaume, in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie im ganzen Süden Zwetsch(g)e, in Österreich auch Zwetschke, daneben vor allem in Luxemburg und auch im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Lothringen und im Elsass Quetsche. Im größten Teil des Sprachgebiets werden diese Bezeichnungen mit dem Bestimmungswort -kuchen verbunden: Im ganzen Norden heißt es demnach Pflaumenkuchen, von Rheinland-Pfalz und dem Saarland im Westen bis nach Franken im Osten, von da bis hinunter in die Schweiz und von dort aus östlich über Liechtenstein, Vorarlberg, Tirol (einschließlich Südtirol) und Kärnten bis in Teil Niederösterreichs und des Burgenlands heißt es meist Zwetschgenkuchen, im Weserbergland und Hessen eher Zwetschenkuchen (ohne g), und in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, in Lothringen und im Elsass schließlich meist Quetschenkuchen. In Luxemburg wird Quetsche mit Taart, dem aus französische tarte entlehnten Wort, das früher in allen Dialekten im Westen verwendet wurde (RhWb, PfWb, ElsWb), zu Quetschentaart verbunden. Der in Altbayern sowie Bayerisch-Schwaben, teilweise auch in Südtirol bekannte Zwetschgendatschi dürfte seine Bezeichnung wohl dem Verb tatschen/datschen verdanken, welches das klatschende bzw. patschende Geräusch beim Andrücken des Teigs auf ein Blech oder in eine Kuchenform nachahmt (vgl. DWbBS, 147). Das Wort taucht auch im Zusammenhang mit anderen Speisen, die zu Fladen flachgedrückt werden, auf, vgl. bairisch Datschi oder schweizerdeutsch Tätschli für einen ‘gebackenen Kartoffelfladen’ oder Hacktätschli für einen ‘gebratenen Hackfleischfladen’. In den meisten Gebieten Österreichs (außer Vorarlberg, Tirol und Kärnten) heißt die Süßspeise Zwetschgenfleck oder Zwetschkenfleck. Fleck ist dabei die allgemeine Bezeichnung für einen ‘Blechkuchen’ (vgl. VWB). In der Schweiz sagt man zum ‘Blechkuchen’ häufig Wähe; entsprechend wurde aus der Deutschschweiz des Öfteren Zwetschgewähe (oder -waje/wääie) gemeldet, überwiegend jedoch Zwetschgenkuchen.

Die Zubereitungsarten sind natürlich nicht überall gleich. Ein Zwetschgendatschi oder ein Zwetschkenfleck etwa muss aus Hefe-/Germteig bestehen. Für einen Pflaumen(blech)kuchen kann dagegen auch schon einmal ein Mürbeteig verwendet werden.​
 
btw: Im Norden spricht man eher vom Flaumenkuchen als vom Pflaumenkuchen,
und im Südwesten eher vom Quetsche-Kuéche als vom Zwetschgenkuchen.
 
Hier ist auch ein Artikel zum Thema:
Pflaumen und Zwetschgen: Der feine Unterschied

Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen, sie unterscheiden sich aber sowohl äußerlich als auch geschmacklich voneinander.

Pflaumen: Die Früchte sind meist größer als bei der verwandten Zwetschge. Pflaumen weisen eine deutliche Furche auf, sie haben ein weiches, süß-saftiges Fruchtfleisch, das sich in Form einer Kugel oder eines Eis um den schlecht lösbaren Stein bildet. Die verschiedenen Pflaumensorten haben ein großes Farbspektrum: Es gibt rote, gelbe, blaue, lila, grüne und schwarze Früchte. Auch die gelblich-rötlichen Mirabellen zählen zu den Pflaumen.
Zwetschgen: Die Früchte haben eher eine längliche Form und keine ausgeprägte Furchung, sie sind kleiner als Pflaumen. Das gelbe Fruchtfleisch ist säuerlicher und weniger wasserhaltig als bei Pflaumen, es löst sich leicht vom Kern und wird von einer dunklen, bläulich-lila gefärbten Haut umschlossen.
 
Um die Verwirrung noch zu vergrößern, gibts ja auch noch Ringlotten und Kriecherln.
Von den Zwetschkenarten gibts übrigens noch viel mehr, hab ich grade gegoogelt.
hier ein kleiner Ausschnitt

• subsp. insititia (L) POIRET (Haferschlehen, Kriechen)
• var. juliana (L.) (Haferschlehen, Kriechen)
• var. pomariorum (Spilling, Zibarte)
• var. cerea (Mirabellen)
• subsp. italica BORKH. (Edelpflaumen)
• var. claudiana (Renecloden)
• var. ovoidea (Eierpflaumen)
• ssp. oeconomica (Zwetschken)
• var. subrotunda (Rundpflaumen)
• var. oxycarpa (Spitz-Ovalpflaume)
• var. mamillaris (Dattelzwetschken)
• var. pruneauliana (Echte Zwetschke

 
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Noch mehr zum Thema:

Bis heute ist es nicht gelungen, die Pflaumenverwandten zu ordnen. Handelt es sich bei den
einzelnen Varianten um Sorten oder Typen oder sogar um Unterarten? Sind Mirabellen und
Kriecherl eigentlich das Gleiche und nur an verschiedenen Orten entstanden? Macht eine
Unterteilung nach pomologischen Kriterien überhaupt Sinn?
Bei der Fachtagung diskutierten wir einige Fragen rund um die Pflaumen und Zwetschken und
es wurden neue Ergebnisse der Forschung vorgestellt. Ein Block war auch der Nutzung von
Raritäten aus der Gruppe gewidmet. Es wurden Initiativen vorgestellt, denen es gelungen ist,
einzelne Varianten durch gezielte Werbung und gutes Marketing zu einer Marke zu machen.

 
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