Hass annehmen - wie geht das?

Wenn du dich so sehr mit deinem Kind identifizierst, und dein Kind als "dein" Kind betrachtest, dann ist das nichts anderes als purer Egoismus.

Grammatikalisch ist es halt schwierig, ohne "mein" auszukommen, daraus auf Egoismus zu schließen, ist ein starkes Stück.

Du hast das Kind geboren, du ziehst es auf. Es ist deiner Verantwortung übergeben worden. Aber du solltest das Kind niemals als dein Kind betrachten. Betrachte das Kind meinetwegen als Geschenk Gottes und freue dich darüber, dass es dir in die Wiege gelegt wurde.

Das tue ich auch, keine Sorge.
Diese Gefahren bestehen aber überwiegend nur in deiner Phantasie. Sie sind Ausdruck deiner Ängste, mit der du dich nie auseinander gesetzt hast.

Ok, seelenruhig zusehen, wie z.B. Kinder Drogen nehmen? Weißt Du überhaupt, wovon Du sprichst?

Damit meine ich natürlich nicht, dass man zur Gleichgültigkeit neigen sollte. Eine normale Fürsorgepflicht halte ich für selbstverständlich. Aber in der Regel ersticken wir unsere Kinder mit unserer eigenen Angst und machen sie zu emotional gestörten Menschen.

Bin ich froh, dass Du die Regeln aufstellen kannst, was Gleichgültigkeit und was Fürsorgepflicht bedeuten. Ich bin Mutter von drei Kindern, und glaube mir, ich weiß, was diese Worte bedeuten können. Ähm...hast Du Kinder? Wenn ja, in welchem Alter?

Und wenn du meinst, du würdest zur hassenden Bestie werden, wenn deinem Kind etwas geschieht, dann denke bitte einmal daran, dass dieser Hass all die Jahre bereits in dir war, als du dein Kind angeblich liebevoll aufgezogen hast. Der Hass wird nicht erst in dem Moment geboren, wo deinem Kind etwas geschieht, sondern er war immer schon in dir. In dem Moment allerdings, wo deinem Kind etwas geschieht, bricht er aus dir heraus.

Das kann sein. Jeder Mensch besitzt eine Vielfalt an Gefühlsvarianten.

Wäre es da nicht einmal an der Zeit, sich mit diesem Hass auseinander zu setzen? Es würde dir und deinem Kind bestimmt gut tun.

Volltreffer! Du kennst offensichtlich ganz genau meine Problematik und kannst mir den Tipp den Jahrhunderts geben....*kopfschüttel*

P.S. wäre sinnvoller, Postings ohne erhobenem Zeigefinger zu lesen...

Reinfriede
 
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Ich beschäftige mich auch schon seit längerer Zeit mit der Frage, wie man den Hass abbauen kann. Mir geht folgende Überlegung durch den Kopf.

Ich halte es generell für falsch den Hass mit irgendwelchen Verhaltensregeln abbauen zu wollen, z.B. indem man meinetwegen den Hass herunterschluckt, ihn zu ignorieren versucht oder gar indem man seinen Hass auslebt.

Hass ist für mich Ausdruck bestimmter neurologischer Zustände im Gehirn. Und darum halte ich es für sinnvoll, auf physiologischer Ebene zu arbeiten, wenn man den Hass beseitigen möchte. Möchte ich den Hass beseitigen, so müsste ich also meine physiologische Ebene so beinflussen, dass die physiologischen Strukturen, aus denen der Hass besteht, zerbrechen.

Dieses ist meiner Meinung nach nur durch Meditation (Autogenes Training u.a. Entspannungsmethoden) möglich. Durch Meditation greife ich gewissermaßen in die menschliche Physiologie ein und verändere ihre Strukturen. Das wird allerdings nur dann wirklich gelingen, wenn meine Meditation eine gewisse Tiefe erlangt. Um allerdings diese Tiefe zu erlangen, bedarf es ganz bestimmter spiritueller Konzepte, die ich streng beachten muss. Sonst werde ich keine Fortschritte in der Meditation erzielen.
 
Grammatikalisch ist es halt schwierig, ohne "mein" auszukommen, daraus auf Egoismus zu schließen, ist ein starkes Stück.

Das tue ich auch, keine Sorge.

Ok, seelenruhig zusehen, wie z.B. Kinder Drogen nehmen? Weißt Du überhaupt, wovon Du sprichst?

Bin ich froh, dass Du die Regeln aufstellen kannst, was Gleichgültigkeit und was Fürsorgepflicht bedeuten. Ich bin Mutter von drei Kindern, und glaube mir, ich weiß, was diese Worte bedeuten können. Ähm...hast Du Kinder? Wenn ja, in welchem Alter?

Das kann sein. Jeder Mensch besitzt eine Vielfalt an Gefühlsvarianten.

Volltreffer! Du kennst offensichtlich ganz genau meine Problematik und kannst mir den Tipp den Jahrhunderts geben....*kopfschüttel*

P.S. wäre sinnvoller, Postings ohne erhobenem Zeigefinger zu lesen...

Reinfriede

Schau mal, wie aufgebracht du bereits bei solch einer geringen Kritik bist. Das sind die Emotionen, die in dir brodeln, die dich lähmen. Natürlich sollst du nicht gleichgültig gegenüber den Drogen oder anderen Gefahren sein. Aber mit etwas mehr Ausgeglichenheit lässt sich das alles viel besser managen.
 
Schau mal, wie aufgebracht du bereits bei solch einer geringen Kritik bist. Das sind die Emotionen, die in dir brodeln, die dich lähmen.

Da siehst Du, wie das Muttertier in mir durchkommt *smile*

Aber - welche Informationen hast Du über meine Situation, dass Du folgendes schreiben kannst:
Natürlich sollst du nicht gleichgültig gegenüber den Drogen oder anderen Gefahren sein. Aber mit etwas mehr Ausgeglichenheit lässt sich das alles viel besser managen.

Nochmal meine Frage: Kannst Du meine Situation (die Du jetzt nicht kennst, ok) nachvollziehen - hast Du selbst drei Kinder im pubertären Alter?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Da siehst Du, wie das Muttertier in mir durchkommt *smile*

Aber - welche Informationen hast Du über meine Situation, dass Du folgendes schreiben kannst:


Nochmal meine Frage: Kannst Du meine Situation (die Du jetzt nicht kennst, ok) nachvollziehen - hast Du selbst drei Kinder im pubertären Alter?

Liebe Grüße Reinfriede

Ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Nur wenn ich lese, dass du zur Bestie werden könntest, dann sehe ich dahinter ganz bestimmte Denk- und Verhaltensmuster. Und diese Denkgewohnheiten werden leider oft nicht erkannt oder hinterfragt.
 
Ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Nur wenn ich lese, dass du zur Bestie werden könntest, dann sehe ich dahinter ganz bestimmte Denk- und Verhaltensmuster. Und diese Denkgewohnheiten werden leider oft nicht erkannt oder hinterfragt.

Bitte, beantworte meine Frage: Hast Du drei Kinder im pubertären Alter?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Warum willst du mit deinem Hass unbedingt etwas "machen"?
Warum kann man nicht einfach da sein und nur beobachten wie er entsteht und wieder vergeht?

Nun, auch wenn ich anerkenne, dass es Hass in mir und auf dieser Welt gibt und auch wenn ich anerkenne, dass Hass die Kehrseite der Liebe ist und sich beides bedingt, so bleibt in mir doch die Sehnsucht nach dem Paradies auf Erden, in dem niemand mehr leiden muss, - auch unter Hass nicht mehr. Und deswegen stelle ich mir diese Fragen.

Katarina :)
 
Nun, auch wenn ich anerkenne, dass es Hass in mir und auf dieser Welt gibt und auch wenn ich anerkenne, dass Hass die Kehrseite der Liebe ist und sich beides bedingt, so bleibt in mir doch die Sehnsucht nach dem Paradies auf Erden, in dem niemand mehr leiden muss, - auch unter Hass nicht mehr. Und deswegen stelle ich mir diese Fragen.

Katarina :)

Hallo Katarina,

und genau das ist der Knackpunkt. Die reine bedingungslose Liebe beinhaltet ALLES, d.h. Gott oder die eine Seele oder wie auch immer Du die Einheit nennen möchtest, diese REINE Liebe, beinhaltet auch den Hass. Hass ist nicht außerhalb vom Ganzen. Und solange die Menschen ihn nicht als einen Teil von sich selbst annehmen, wird er auch scheinbar weiterhin als Kehrseite der Liebe existieren. Annehmen bedeutet verwandeln in das was es im Grunde ist: reine Liebe.

Praktisch gesehen: Du kannst nicht heilen = ganz werden und damit wirklich glücklich werden, wenn Du Teile von Dir selbst, wie den Haß z.B., von Dir abspaltest.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Opti,

ich spreche mal für mich, nicht für Reinfriede. Ich erkenne die Denk- und Verhaltensmuster, die hinter meinem "Mama-Löwe-Gebaren" verborgen sind. Mein "Mama-Löwe-Gebaren" äußert sich übrigens im äußeren nicht in der Art, dass ich meine Kinder übermäßig schütze oder sie ständig mit Mutterliebe bedränge und dergleichen (diesen Spiegel habe ich in meiner Schwester, die so mit ihre Kindern umgeht). Das Gegenteil ist der Fall. Einer meiner Söhne äußerte mal auf die Frage, weshalb er sich, falls er eine freie Wahl gehabt hat, diese Mutter ausgesucht hat, antwortete: Weil man bei ihr in NullKommaNix lernt, selbständig zu werden!
Also, die psychologisch energetischen Muster zwischen mir und meinen Kindern sind mir vollständig bewußt und deswegen widerspreche ich Dir auch nicht. Diese Dinge zu wissen, ändert aber rein gar nichts. Vom Wissen alleine kommt kein Glück. Natürlich steckt auch Egoismus hinter der Mutterliebe, so wie hinter jeder anderen persönlichen Liebe auch. So wie bei Dir Egoismus dahinter steckt, dass Du ungefragt darauf hinweist. Hm? So ticken wir Menschen nun mal.

Katarina :)
 
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Hallo Gabi,

und genau das ist der Knackpunkt. Die reine bedingungslose Liebe beinhaltet ALLES, d.h. Gott oder die eine Seele oder wie auch immer Du die Einheit nennen möchtest, diese REINE Liebe, beinhaltet auch den Hass. Hass ist nicht außerhalb vom Ganzen. Und solange die Menschen ihn nicht als einen Teil von sich selbst annehmen, wird er auch scheinbar weiterhin als Kehrseite der Liebe existieren. Annehmen bedeutet verwandeln in das was es im Grunde ist: reine Liebe.

Theoretisch (Kopfbewußtsein!) bin ich mit Dir meistens d`accord. So auch hier. Aber......

Praktisch gesehen: Du kannst nicht heilen = ganz werden und damit wirklich glücklich werden, wenn Du Teile von Dir selbst, wie den Haß z.B., von Dir abspaltest.

.....wenn ich mein Fühlbewußtsein dazunehme, dann stünde das Verbot, meinen Hass auszuleben, einer Abspaltung gleich. Wenn Du mit dem Begriff "Fühlbewußtsein" nichts anfangen kannst, dann stelle Dir einfach "Kind" vor. Sag`mal dem Kind in Dir, das auf eine ungerecht empfundene Behandlung mit Wut reagiert und sich verteidigt: " "Nimm" die Wut an, aber lebe sie nicht aus!" Das Kind wird Dich völlig verständnislos anschauen und sich alleine gelassen fühlen.

Katarina :)
 
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