Ihr Lieben!
Woher kommt eigentlich dieser Drang, sich unbedingt selbst helfen zu müssen? Sind das tief verwurzelte Einflüsterungen "Du darfst dich nicht schwach zeigen!" oder steckt dahinter immer noch diese Drohung mit dem schwarzen Mann - Krankheit ist eine Strafe?
Ich habe den Eindruck, wir neigen vor allem dann dazu, krank zu werden, wenn wir uns von anderen und von anderem abschneiden, von Menschen, von Gefühlen (auch von den eigenen), vom vitalen Miteinander. Dann ist es wie bei Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen will - auch die Heilung darf nur noch aus eigener Kraft erfolgen...
Wir sind Ganze (whole - holy - heilig - heil), zusammen mit anderen Ganzen Teile von übergeordneten Ganzen, die wiederum Ganze/Teile... usw. Heil sein heißt nicht, ganz allein in Ordnung sein, sondern im Fluss sein. Heilung kommt aus der guten Verbindung mit dem Leben. Für Kinder ist der Stolz "Ich habe es ganz allein geschafft!" wichtig. Ein Zeichen des erwachsen Seins ist es, in Demut zu sehen, dass ich nicht der Allmächtige bin und das Wahrnehmen von Eigenverantwortung auch darin besteht, mich guten Begleitern für mein Leben zu öffnen. Ich meine, Heilung kommt weder von innen noch von außen, sondern aus der Beziehung zwischen beiden - wobei eh ich es bin, der steuert, was mir begegnet.
Alles Liebe, Jake