Hallo Zauberin,
die Einnahme der AD´s begann ca 2 Wochen vorher. Es war keine Folge der Aufstellung. Erst kam die Depression, dann zwei Wochen finsteres Loch, während denen ich die AD eingenommen habe. Nachdem habe ich mich 4 Tage ins Büro geschleppt, hätte ich damals ohne 1 mg Tavor am Abend nicht geschafft. (keine Sorge, längstens wieder abgesetzt, das war nur 2 Wochen, hab nen Heidenrespekt vor dem Zeugs).
Nach der Aufstellung ging es mir von Tag zu Tag besser. Und ich denke oft heute noch an diese Aufstellung, wenn ich mich mal nicht so gut fühle und hole mir daraus Kraft. Ist ganz einfach so, soll man nur als gegeben hinnnehmen.
Mein Bruder und meine Schwägerin waren vorher schon bei einer Aufstellung. Mein Bruder ist ein sehr sachlicher Mensch, der keinen Sinn für irgendeinen Hokuspokus hat. Nachdem er an einem schönen Sommertag mit seinem Dienst-LKW von einer Kreuzung rausgefahren ist, hat er nur am Hänger einen Rumpler gehört, als er dann ausstieg und nachsah, lag ein toter Motorradfahrer vor ihm. Ihn traf definitiv keinerlei Schuld an dem Unfall, das Verfahren wurde auch eingestellt, weil er nichts dafür konnte. Allerdings hat ihn das Ganze lange belastet. Er hat dann auch eine Aufstellung gemacht, er hat mir auch nie erzählt, was da dann war, aber danach ging es ihm wieder besser. Auch wenn er sicherlich nie ganz darüber wegkommen wird. Obwohl die Mutter des Unfallopfers ihm verziehen hat, als er zu ihr hingefahren ist.
Ich denke nicht, dass es immer und für alles Erklärungen gibt. Warum sollte es die auch geben. Wir sind hier, um zu lernen, wie wir das machen, sei uns doch eigentlich überlassen? Warum muß alles, was außerhalb der Psychotherapie ist, falsch oder gar schädlich sein. Die Methode hilft. Es gibt nur Scharlatane, das möchte ich nicht abstreiten. ABER: Eine Bekannte von mir litt unter furchtbaren Angstzuständen und machte eine Therapie. Der Therapeut hat ihr alles möglich diagnostiziert, was überhaupt nicht auf sie zutraf. Irgendwann hat sie das ganze abgebrochen, heute geht es ihr ohne Aufstellung, ohne Therapie wieder gut.
Außerdem arbeiten Aufsteller, soviel ich gehört habe, unterschiedlich. Missbrauch spielte auch bei mir eine Rolle, zwar nicht bei mir persönlich, aber in der Familiengeschichte. Auch wenns schon lange her ist. Der wurde danach einfach rausgeschickt, der diese Figur verkörperte. Ich glaube, wenns anders gewesen wäre, hätte ich meine Sachen gepackt und wäre gegangen.
Vieles hat aber wunderbar zugetroffen. Heute habe ich zu meinen Eltern ein besseres Verhältnis als je zuvor, weil ich sie mit ganz anderen Augen sehe.
Egal wie - mir hats geholfen. Zumindest die erste. Die zweite war nicht so der Bringer, aber was solls. Hat sich trotzdme gelohnt, war zumindest desweiteren ein sehr unterhaltsamer Tag für mich. Nimm aus allem das Beste mit, chest la vie (hoffe, man schreibt das so
).
vg
Silvia