Hallo Ischariot
Zitat:Einerseits war der Mensch sich seiner Nacktheit nicht bewusst, also der
Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Prinzip liegt nicht offen.
Man kann erst das "Objekt" der Begierde im eigentlichen Sinne sein, wenn man
dem anderen Geschlecht gegenübergestellt werden kann, und das geht nur
in einer Subjekt-Objektbeziehung oder Subjekt-Subjektbeziehung.
Ich sehe in der Scham aber vor allem auch
den Zustand, dass der eigene Körper im Spiegel (und überhaupt) zum Objekt
gemacht wird. Man nimmt hier eine Metaebene zu sich selbst ein, und will sich
( den Körper der mir gehört) vor dem Zugriff (Anschauen, Anfassen,...) durch
andere schützen aber auch anziehend machen. Der Körper mag das erste gewesen sein, auf das das Subjekt Besitzansprüche stellte. Im Zuge der kulturellen Entwicklung reichte das wohl schnell nicht mehr.irgendwann mußte
es schon mal die Welt sein.
Zitat: Dualistische Sicht im Moment ihrer Entstehung.
Ja, so sieht es aus: Ich und die Welt, wobei manche daraus schließlich Materialismus machten, indem sie den Körper( Objekt) mit sich selbst identifizierten, und das Subjekt beinahe negierten.
Zitat:Sowohl Adam als auch Eva war eine vollkommene Existenz zugedacht.
Vollkommenheit liegt ausserhalb von Wertungsbildern, ausserhalb von
Kontrasten und somit ausserhalb des Dualismus.
Vollkommen ist nur das Universum als ganzes INKLUSIVE Zeit und Raum,
nicht aber in einem Moment. Ein monotheistischer Gott könnte nie vollkommen sein, da er sich im doppelten Sinne im Zwiespalt mit der Welt befindet.
Wenn "wir" schon zum Beispiel Adam und Eva aus der Welt herausgreifen, ihnen Individualität geben ist dieser ganzheitliche Zustand verloren. Machen "wir" es nicht, so bleibt das Bewußtsein auf einer Ebene indem es sich selbst nicht sieht, unbewußt ist.Wie sollte es ohne Subjekt-Objekt-Unterscheidung.Daher muss beides zueinander finden in der bewußten Einheit.
Zitat: Bleibt natürlich die Frage wozu das Theater denn gut sein soll?
Nun, dieses Abfallen von der Vollkommenheit ermöglicht erst
die individuelle Erfahrung innerhalb der gegebenen Grenzen.
Das ist die dialektische Selbstfindung durch Teilnegation:
These:Ich;
Negation: Nicht-Ich( dadurch bekommt "Ich" aber erst einen qualitativen Gehalt, indem man "Ich" etwas anderem gegenüberstellen kann;
Synthese: "Wir" als bewußtes Ich-Universum
Ich muss mir mal wieder Hegel antun, da finden sich bestimmt interessante
Dinge hier zum Thema.
Zitat: Die Perspektive des Schöpfers allerdings ist aus jener Perspektive
nichtmehr nachvollziehbar. Wer seine Geschöpfe mit freiem Willen
ausstattet sollte sich nicht wundern, wenn diese auch Gebrauch
davon machen werden. Das grösste Rätsel allerdings ist für
meinereins, wie man sich überhaupt wundern kann, wenn
man doch vorgibt allwissend zu sein ...
Ich habe auch nie behauptet, dass ich Monotheist wäre.
"Gott" kennt auch die Namen seiner Schöpfungen erst seit dem Sündenfall.
"Er/Wir" erkennen "ihn/uns" in und durch uns selbst.Das ist aber ein Prozess,
und keine Tatsache.