Am Ende der Zeit kommt Jesus wieder

:morgen:

Unabhängig von dem Video wird man erkennen, dass es bei Jesaja, in Sachen Messias um eine Person geht. Der Redner führt dort einige Beispiele auf, die dazu Klarheit schaffen können.

So zum Beispiel Jesaja das Kapitel 53:
[5-7] Aber er ist unserer Missetaten willen verwundet und unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf das wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

[6] Wir gingen alle in der Irre wie Schafe, ein jeglicher sah auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Sünden auf ihn.
[7] Da er gestraft und gemartert ward; tat er seinen Mund nicht auf, wie ein Schaf, das zur Schlachtbank geführt wird ...
(Markus 15[4]).
Die Tatsache, dass hier von dem Vergleich des Volkes Israels mit einem Knecht die Rede ist, wird schon im vorigen Kapitel angekündigt, siehe Post #927.
 
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Andere Beispiele:
Jesaja 7
[14] Darum wird euch der Herr ein Zeichen geben: Siehe eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den sie Immanuel nennen wird.

Also im Original steht nichts über eine Jungfrau, sondern über eine junge Frau.
Es ist also nicht imperativ sie als Jungfrau zu umdefinieren,
  • weil der Text nichts in diesem Zusammenhang sagt
  • das wäre nur eine Auslegung der "Christen" um als Prophezeiung für Jesus darzustellen,
  • wenn in Wirklichkeit der Text und auch der benannte Emanuel nichts mit Jesus zu tun hat,
Zur Erinnerung siehe auch #10.
 
Jesaja 53
[11] Darum seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt die Sünde der Welt.

Wenn als „er“, der Messias das Volk Israel verkörpern sollte, wer ist dann „wir“? Nein, es soll da um einen Heilsbringer gehen, der das Volk Israel aus der Knechtschaft retten sollte:
„Der versprochen König.“ :D

Ja das wäre eine schöne Interpretation, welche im Einklang mit der Erfindung des versprochenen König der Juden aus 1.Chronik 17:11-14 passen würde, aber
  • das passt nicht mit dem versprochenen siegreichen König der Juden
  • und "wir" ist nicht das Volk Israels sondern angeblich die Könige der Welt
wie am Ende des vorigen Kapitel angekündigt, wie selbst die Hebräer behaupten:

52:15 also wird er viele Heiden besprengen, dass auch Könige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn welchen nichts davon verkündigt ist, die werden's mit Lust sehen; und die nichts davon gehört haben, die werden's merken.
53:1 Aber wer glaubt unseren Bericht, und wem wird der Arm Jehovas offenbart?
 
Das alles kann mit Jesus nichts zu tun haben.
Wie kann denn ein Volk unsere Krankheiten und unsere Schmerzen auf sich laden? Durchbohrt werden wg. unserer Sünden? Strafe auf sich nehmen zu unserem Heil? Von uns allen die Schuld auf sich nehmen?

Jes. 53,4-6
"Aber er hat unsere Krankheit getragen / und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, / von ihm getroffen und gebeugt.
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, / wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, / durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, / jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn / die Schuld von uns allen."
 
Wie kann denn ein Volk unsere Krankheiten und unsere Schmerzen auf sich laden? Durchbohrt werden wg. unserer Sünden? Strafe auf sich nehmen zu unserem Heil? Von uns allen die Schuld auf sich nehmen?

Es ging um das Leiden des Volkes Israel in der babylonischen Gefangenschaft,
welcher als Vermittler zwischen den einzigen wahren Gott,
der Gott der Israeliten
und die andere Völker, hier durch ihre Könige vertreten,
als Knecht "Gottes" dargestellt wird.

PS
Das Wort "durchbohrt" gibt es nicht im Text, siehe #930.
 
Es ging um das Leiden des Volkes Israel in der babylonischen Gefangenschaft,
Dann definiere ich meine Fragen anders.
Inwiefern trug das Leiden des Volkes Israel zu unserem Heil bei? Wie konnte durch das Leiden des Volkes Israel unsere Sünden getilgt werden? Wie hat es dadurch unser aller Schuld auf sich genommen?
 
Genauso viel wie die des erfundenen theologischen Jesus, siehe Jesus König der Juden.
OK, das bedeutet jedoch nicht nur, dass du die These vertrittst, Jesus sei erfunden, sondern auch dass die Juden ihren eigenen Schriften wohl nicht verstehen bzw. falsch interpretieren in der Weise, dass überall, wo sie meinen von einer Prophetie eines Messias zu lesen, damit ganz was anderes gemeint ist, Leiden des Volkes Israels z. Bsp. Sehe ich das so richtig?
 
OK, das bedeutet jedoch nicht nur, dass du die These vertrittst, Jesus sei erfunden, sondern auch dass die Juden ihren eigenen Schriften wohl nicht verstehen bzw. falsch interpretieren in der Weise, dass überall, wo sie meinen von einer Prophetie eines Messias zu lesen, damit ganz was anderes gemeint ist, Leiden des Volkes Israels z. Bsp. Sehe ich das so richtig?
1. Nicht Jesus ist erfunden sondern der theologische Jesus als er von König der Juden zur Sohn "Gottes" mutierte, siehe ein Paar Argumente in Jesus König der Juden.

2. Die Schriften der Juden deren Ursprung in der Kanaanäischen und Mesopotamischen gründet, wurden nach der babylonischen Gefangenschaft wieder erfunden um dem Volk Israels eine göttliche Bestimmung zu verleihen, siehe ein Paar Argumente unter
  • Werdegang zum israelitischen Monotheismus in #357
  • Die Spätere Erfindung des Mosaismus in
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
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Die Zwei-Quellen-Hypothese: die 'Yawhiste' und die 'Elohiste' 1
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Wellhausen bestätigte die Beobachtungen von De Wettes Hermann Hupfeld und Karl Heinrich Graf
 
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Also im Original steht nichts über eine Jungfrau, sondern über eine junge Frau.
Es ist also nicht imperativ sie als Jungfrau zu umdefinieren,
Es war ja so, dass in den hebräischen Schriften die Jungfrau als „almah (עלמה)“ bezeichnet. Als Almah wurden demnach Frauen von der Geschlechtsreife bis zur Geburt ihres ersten Kindes bezeichnet.

Nach jüdischem Verständnis galt es aber als ein schweres Vergehen, außerehelichen Geschlechtsverkehr zu haben oder gar ein uneheliches Kind auf die Welt zu bringen. Etwas, das auch in unserer Gesellschaft über lange Zeit als ein schwerwiegender Makel für Frau und Kind galt.

Deshalb wurde in den griechischen Übersetzungen das Wort Almah auch als Partenos übersetzt, das eine Jungfrau im engeren Sinne bezeichnet. Dieser Gedanke von einer jungfräulichen Geburt war in den früheren Mythen ein beliebtes Motiv, mit dem die unantastbare Reinheit einer Person oder göttlichen Wesens verdeutlicht werden sollte.

So würde auch in Zarathustras Lehre, der Schöpfergott Ahura Mazda am Jüngsten Tag den Heilsbringer Saoschjant entsenden, um die Weltseele vom Bösen und ihrem Leid zu befreien. Saoschjant sollte dabei im Auftrag Gottes die Toten zu neuem Leben erwecken und ihre Körper wieder herstellen. So wundert es jetzt sicherlich nicht, dass auch dieser Heilsbringer einmal jungfräulich geboren werden wird.

Nein, es ist in der Geburtsgeschichte Jesus schon die jungfräuliche Empfängnis aus Jesaja gemeint, um Jesus als den kommenden Messias zu legitimieren. So dürfte das Wortspiel, ob Jungfrau oder junge Frau, recht überflüssig sein – oder nicht?

Merlin
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