So etwas hört man oft. Ich bin dann immer wieder erstaunt dass meine Schulmediziner bei mir immer sehr verhalten mit Medikamente umgegangen sind. Da wurde immer erst mit mir besprochen und mir geraten erst bestimmte Lebensweisen zu ändern.
Als ehmalige in der Schulmedizin Tätige habe ich zumindest damals die Erfahrung gemacht dass die meisten Patienten einfach eine Tablette vom Arzt wollen und bloß nichts selbst tun möchten. Wenn darauf hingewiesen wurde dass sie zum Beispiel ihren Fleischkonsum drastisch senken müssen gab es Gemurre. Die Medis wurden zwar geschluckt aber die ungesunden Verhaltensweisen wurden auf gar keinen Fall geändert. Und wenn sich der Zustand dann verschlechterte oder nicht besserte hieß es "die Ärzte können einem auch nur Tabletten geben aber nicht helfen".
Ich zumindest habe die Erfahrung gemacht dass "meine" Ärzte sich immer freuten wenn sie einen Patienten mit Eigenverantwortung vor sich hatten, der auch selbst aktiv zur Gesundung beitragen wollte.
Da sprichst Du einen interessanten Zusammenhang an.
Es wird so oft moniert, daß Ärzte "nicht mehr weiterwissen".
Was oft dahintersteht:
1.
Es gibt zwar viele Medikamentensorten, aber z.B. ein Schnupfen dauert seine Zeit und das ist auch sehr sinnvoll so. Diese Symptome zu unterdrücken/ gar wegzumachen kann verheerende Folgen haben.
(es gibt Ärzte, die raten zu "pflanzlichen Mitteln" u.ä. - wenn man denn dran glaubt nd es selbst bezahlen möchte .... )
2.
Es gibt Krankheiten, wie Du sehr richtig beschreibst, die erfordern eine Lebensumstellung bzgl. Ernährung, Bewegung, weniger Alkohol, weniger rauchen usw. - klar, daß sowas niemand gern hört und ggfs. geflissentlich ausblendet.
3.
Es gibt Erkrankungen, da gibt es einfach nichts, was bei jedem gleich wirkt (z.B. die ganzen Autoimmunerkrankungen).
4.
Es gibt tatsächlich auch Erkrankungen, die mit dem Leben nicht mehr vereinbar sind.
Wie der Kranke seine Erkrankung "deutelt", was er worauf attribuiert, ist sowas von unterschiedlich.
Es gibt Menschen, die sind sich (immer noch) sicher, daß sie ihre "Erkältung" vom "Durchzug" haben (obwohl absolut widerlegt, daß sowas möglich ist) - denen hilft dann TATSÄCHLICH ein warmer Schal, der nächste hat die Erfahrung einer Superinfektion gemacht und ist nun überzeugt, immer Antibiotika zu brauchen, ein weiterer schwört auf das Kamilledampfbad, das schon der Oma geholfen hat ...
Und das und noch viel mehr auf alle Krankheiten hochgerechnet ergibt einen riesigen "Wust" von wildesten Attributionen und scheinbaren Wirkzusammenhängen ...