Joey
Sehr aktives Mitglied
(...)
unsere politiker mögen ja alles mögliche sein ... aber dumm sind sie nicht.
dass das in die hose gehen muß, war denen mit sicherheit genauso klar wie dir und mir.
ich hab keine ahnung, warum sie dennoch diese verheerende entscheidung getroffen haben ... aber ein *fehler aus unwissenheit* war das bestimmt nicht.
Ich vermute dahinter eher ein "Fehler aus zuviel Wissen". Es handelt sich ja um ein extrem komplexes und vielschichtiges Problem voll mit einander widersprechenden Anliegen. Wenn wir nur die Epidemiologie betrachten, wäre die Sache relativ klar... aber auch Prof. Drosten betont ständig im Podcast, dass das natürlich nicht die einzige Sicht ist, die in die Entscheidungen mit einfließen muss. So gibt es dann auch interdisziplinäre Arbeitsgruppen aus Epidemiologen und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern, die versuchen Wege zu skizzieren, die möglichst vielen Aspekten einigermaßen Gerecht werden. Keine leichte Aufgabe.
Soweit ich mich erinnere - bitte korrigieren, falls ich mich irre - war ja eigentlich schon im September oder so die Ansage: "Sobald die Inzidenz wieder auf über 50 pro 100.000 steigt, werden die Maßnahmen verschärft." Der größte Fehler war mMn, dass das verpennt wurde. Die Inzidenz stieg teilweise weit über diesen Wert, und bestenfalls gab es aber nur vereinzelt ein paar lokal begrenzte Maßnahmen-Verschärfungen. Und ich glaube, das kam hauptsächlich daher, dass die verantwortlichen Politiker auch soweit abwarten wollten, um diese anderen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren. Und das flog ihnen dann um die Ohren...