Noch was gefunden: Es häufen sich lustigerweise, die Studien wie ausgebildete Psychotherapeuten damit umgehen soll, dass das Weltbild ihrer Klienten neuerdings verstärkt den Wiedergeburtsglauben enthält. Das ist nämlich ein nicht zu unterschätzendes Problemchen für die Therapeuten. Einen Patienten in seiner Spiritualität/Religiosität zu erschüttern kann ja auch mitunter gewaltig nach hinten losgehen (diverse Studien sprechen z.B. bei verschiedenen psychatrischen Erkrankungen durchaus von einem positiven stabilisierenden Effekt von Religiosität/Spiritualität).
Viele dieser Studien kommen aus Indien (macht ja auch Sinn), denn die abendländischen Studien zu diesem Thema sind selten und kommen leider aus dem dunklen Zeitalter der abendländischen Wissenschaft, nämlich die vorletzte Jahrhundertwende (Theosophen und so…
. Bekannt ist vielleicht auch der Forschungsversuch von Ian Stevenson an Kindern (immerhin 2500 Fallstudien)
(1) Also die Fallstudien müssen sich zwar den Vorwurf des selektiven Denkens gefallen lassen, aber interessanter ist vielleicht seine Feststellung, dass im Grunde alle Religionen außer Christentum und Islam eine Reinkarnation annehmen (sagt vermutlich mehr über Menschen aus, als über Reinkarnation an sich?) Und entgegen der abendländischen Prägung glauben doch immerhin ein Fünftel der Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad an Widergeburt (britische Studie 1999 Walter/Waterhouse)
Weil - und jetzt kommts! - Religionen die Wiedergeburt enthalten wohl nicht gerade vor Suizid schützen. Die niedrigsten Selbstmordraten gibt es im Islam (geschlechtsunspezifisch), die Christen schneiden auch ganz gut ab, die höchsten Selbstmordraten gibt's im Buddhismus und zwar bei Frauen und bei den Männern sind die Atheisten Spitzenreiter mit der Selbsttötung. Stand leider nix zu Hinduismus da, aber in Indien liegen die Suizidraten bekanntermaßen hoch.
(2)
In einer Studie über die Abwicklung des Human Genome Projects hat sich die Karma- und Wiedergeburtsgläubigkeit aber sogar als recht nützlich erwiesen um Menschen plausibel zu machen, dass sich ihre Lebensführung auf die nachfolgenden Generationen nachhaltig auswirkt (allgemein bzgl. Gesundheit und Fortpflanzung und auch um den Umgang mit der Umwelt). Sprich die Überlappung von rein wissenschaftlichen Theorien und religiösen Konzepten war letztendlich so hoch, dass der bewusstseinsbildende Effekt nahezu der Gleiche war. Also letztlich dann vielleicht auch nur eine mögliche aber durchaus gültige Herangehensweise an Wirklichkeit.
(3)
Nur falls jemand nachlesen mag, hier die Quellen:
(1) Indian J Psychiatry. 2013 Jan "The mystery of reincarnation" Nagaraj AK1, Nanjegowda RB, Purushothama SM.
(2) Neuropsychiatr. 2011 Religion and suicide. Ritter K1, Zitterl W, Stompe T.
(3) Genomic Med. 2008 Dec Karma, reincarnation, and medicine: Hindu perspectives on biomedical research. Hutchinson JF1, Sharp R.[/FONT]