Hallo! Ich habe meinen Verlobten am 11. Mai verloren. Verloren ...Dieser Satz läst mich nun nachdenken. Genauso der persönliche Umgang mit dem Verlust des geliebten Menschen. Es klingt immer egoistisch. Ich bin allein,was mache ich jetzt,was soll ich tun.....Wo bleibt da der gegangene Geliebte.
Tja nun sitze ich hier vor dem Monitor. Ich grübele darüber nach ob man es darf, die Seele des Verstorbenen weiter durch weinen und Hilflosigkeit von einem selbst, an sich weiter binden. Natürlich ist es schön zu merken, das er noch da ist. Jedoch hat man das Recht dazu????
Zuerst einmal mein aufrichtiges Mitgefühl zu Deinem schweren Verlust!
Was ist Trauer?
Trauer ist Traurigsein darüber, dass jemand, den man sehr geliebt hat, nicht mehr hier ist.
Da ist es verständlich und auch ganz normal, dass man darüber weinen muß. Trauer ist ein langer und schmerzhafter Ablösungsprozeß von einem Menschen, der einem nahe stand, aber manchmal auch von Zukunftsträumen und -plänen, die nun umgeschrieben werden müssen verbunden mit der Tatsache, dass man vieles, was man bisher gemeinsam gemacht hat, jetzt alleine schaffen muß.
Da kommt Angst und Hilflosigkeit auf. Alles das beweint man...im Grunde genommen tut man sich auch ein Stück selber leid.
Ich habe das alles auch erfahren, drum weiß ich, wovon ich rede. Ich weiß aber auch, dass man aus so einem Prozeß sehr gestärkt hervorgehen kann, sofern man nicht in der Trauer hängen bleibt. Das heißt aber ganz bestimmt nicht, dass man sich für die Trauer nicht genügend Zeit nehmen darf. Aber wenn ich manchmal höre, dass Menschen nach Jahren noch immer nicht in der Lage sind, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen, dann ist m.E. professionelle Hilfe nötig.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zeit der Trauer und alles liebe
Sunny