Hi Ronja!
Das ist ein interessanter Text den Du geschrieben hast. Ich glaube, das man daran erkennen kann wo es bei Dir sozusagen hakt... Aber bitte nicht als Kritik nehmen was ich schreibe, abgesehen davon das ich mich auch irren kann.
Wenn Du Dir Deinen Text anschaust.... Du schreibst zuerst über diese Theorie, das man alles im Leben anzieht, und das Du damit konform gehst. Das bedeutet ja erst mal nichts anderes, als das man für komplett alles selbst die Verantwortung trägt - sollte diese Theorie stimmen. Und dann schreibst Du unglaublich viel darüber, wie es laut der Meinung und Theorien anderer "sein sollte".
Ich will jetzt mal nicht soviel schreiben und erklären. Aber momentan würde ich hohe Wetten darauf abschließen, dass Du insgesamt sehr dahin tendierst, Erwartungen anderer erfüllen zu wollen, in den Meinungen anderer Richtlinien für eigenes Handeln finden zu wollen, um eine Form der Sicherheit zu erreichen. Und letztlich landest Du dann im "Selbst-verurteilen", weil Du merkst das Du gewissen Richtlinien gar nicht entsprichst. Du willst handeln als ob Du keine Erwartungen hättest, während Du welche hast usw. Das erzeugt in Dir Konflikte die Du nicht lösen kannst, solange Du in den Meinungen und Theorien anderer Objektivität zu sehen glaubst, die klar durch gut/richtig und schlecht/falsch abgegrenzt werden... das berühmte "eigentlich sollte es/man so sein".
Und dieser ganze Vorgang im Verstand, das Lösungen suchen, das Suchen nach Sicherheit, der m.A.n. bei allen gleich abläuft (nur natürlich thematisch unterschiedlich und mal mehr oder weniger extrem), hat Angst als Motivation. Eine Art Unsicherheit die sich auf alles beziehen kann und die man immer mit den bedeutendsten Themen im persönlichen Leben verknüpft. Dann sucht man nach Richtlinien, nach Methoden und richtigen Wegen... das machen wirklich alle gleich. Und letztlich kommt man irgendwann an den Punkt, das man den Mut aufbringen SOLLTE
, so zu sein und zu handeln wie es einem entspricht. Paradoxerweise bedeutet das übrigens sogar Veränderung in die gewünschte Richtung. Damit meine ich: Einem Aspekt den man aus Angst bisher unterdrückt hat, seinen Ausdruck zu erlauben, wird verschwinden was die Öffnung für die Veränderung bringt. Etwa das "man sollte niemanden brauchen" oder "man sollte keine Erwartungen haben" usw.
Wenn Du mal extrem denkst, Dich zuerst fragst, was Du Dir wünscht, so wie Du bist.. angenommen Du hättest so einen Flaschengeist der Dir Dein Traumleben (in Bezug zu diesem Thema) herbeizaubern könnte, hast Du den Status-Quo Deiner Erwartungen vor Augen. Dann kannst Du Dich fragen, warum die falsch sein sollten. Und dann kannst Du Dich fragen, wovor Du Angst hättest, sollte von Dir verlangt werden genau das mit absolutem Willen anzugehen und nichts drunter zu akzeptieren.
Im Denken die Extrempunkte abzustecken kann wirklich viel Klarheit bringen.
VG,
C.