Heiliger Geist und Heilige Beziehungen

Terrageist

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Hallo, ich habe das jetzt hier in "Psyche und Persönlichkeit" gesetzt, weil ich denke, dass es sehr viel damit zu tun hat.
Sollte aber die Meinung aufkommen, es gehört eher in "Religion und Spiritualität", so darf es gerne verschoben werden.
Es ist nicht einfach, eine Wahl zwischen diesen beiden Bereichen zu treffen, für mich bedeutet es aber in diesem Zusammenhang
eher ein Weg für die Psyche und letztendlich daher auch die Persönlichkeit.

Nun, nach einer langen Einleitung, zum Thema, es ist (für mich zumindest) immer mal schwierig, den Anfang zu finden,
um ein Thema und das was man meint, ins Rollen zu bringen.
Der Heilige Geist ist ja ein Begriff, der wohl zunächst mal vor allem im christlichen Bereich vorkommt.
Es ist sozusagen die dritte Kraft, neben oder gemeinsam mit "Gott, dem Vater" und "Christus, dem Sohn".

Christus beschreibt es (zum Beispiel auch in "Ein Kurs in Wundern", ein umgreifendes spirituelles Werk), als eine Kraft, Energie oder Fähigkeit,
die in der Lage ist, den vermeintlichen Unterschied zwischen Gott und seiner Vollkommenheit , und dem persönlichen Menschen
zu überbrücken.
Wenn der Mensch sich bzw. seinen Körper als einen "Tempel Gottes" versteht, blickt quasi, wenn der Mensch es zulassen möchte, der Heilige Geist in das Innere, nämlich auf den Altar. Ist der Altar entweiht, was meistens wohl der Fall sein wird, so bringt er es augenblicklich in Ordnung,
stellt die ursprünglich göttliche Ordnung wieder her.

Im täglichen Leben nun, wenn der Mensch sich dem Heiligen Geist zuwendet, oder Gott, oder Christus, so kann es hier und da vorkommen,
dass Manches, das man lieber nicht mehr wollte, noch einmal vor die Augen tritt, um sich noch einmal betrachten zu lassen, und dann zu gehen.

Der Heilige Geist bringt also nicht immer unbedingt von vornherein "Apfelkuchen" mit, es könnte auch sein, dass der verbrannte Kuchen, der den
Platz stets besetzt hielt, noch einmal sichtbar und daher bewusst wird, um sich dann aber endgültig zu verziehen.

Aber imgrunde nur, wenn Vertrauen da ist, und die Zuversicht bleibt, auch wenn es zwischenzeitlich "dunkel" aussehen mag.

Als Jesus ging, und es hieß, er habe den Heiligen Geist hier gelassen, so begann dann wohl eher teilweise eine ziemlich dunkle Zeit.
Nur die Zuversicht lässt die Heilung geschehen.


In dem Buch "Das Manuskript der Magdalena" las ich zum ersten Mal die Bezeichnung von einer "Heiligen Beziehung".
Es ging dabei um die Beziehung zwischen Mann und Frau, könnte man natürlich auch in der heutigen Zeit auf allerlei andere Paarbeziehungen übertragen, auf alles, wo einzelne Menschen in irgendeiner Form enge Beziehungen eingehen.

Eine "heilige Beziehung" ist nicht gemeint als besonders "schön" oder glücklich, sondern eher eine manchmal sehr schwierige Beziehung,
in der aber die Probleme durchgestanden und in eigener Verantwortung hindurchgenommen werden.
Es wird sich also nicht andauernd getrennt, um sich dann neue Partner zu suchen, die dann wahrscheinlich wieder ähnlich sind, und manch einer wundert sich, warum er immer wieder die gleiche Art Partner trifft. Es ist einfach seine Energie und Anziehung,
und geändert wird es , oder geheilt , evtl. in so einer heiligen Beziehung, in der die "Teilnehmer" durchhalten, zusammenhalten, womit nicht märthyrerhaftes Aushalten gemeint ist, sondern eine echte Auseinandersetzung, die letztendlich evtl. , da Beide geheilt, entweder zu einer neuen schöneren Beziehung wird, oder aber jeder kann für sich frei seiner Wege gehen.

Ich denke, der Heilige Geist ist etwas Ähnliches. Jeder der zum Christus wurde, egal wie man es anderweitig nennt, jeder "Erwachte" sozusagen, bringt durch sein Licht andere evtl. erstmal in Situationen , mehr oder weniger, die sie ihre Dunkelheit erkennen lässt, weshalb auch viele dann bereit sind, so einen "Christus" zu hassen. Sie projizieren auf ihn, und er war es wahrscheinlich tatsächlich, der half, dass Manches an die Oberfläche kam.
Auch wenn Jesus viel geheilt hat, so ist manches Licht mit Sicherheit nicht immer sofort zu "ertragen". Und hier springt der Heilige Geist ein, der sowohl Gott, als auch den persönlichen Menschen genau kennt, und daher einen guten sanften Weg bereiten kann, der dennoch "zur Erlösung" führt.
Wobei es nicht darum geht, ob man denkt, man brauche Erlösung oder man brauche keine, beides ist wohl wahr.
Aber manche Seele kommt halt wohl in ihrem Leben an den Punkt, an dem sie einen bestimmten Schritt tun will.

Liebe Grüße
 
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Es ist sozusagen die dritte Kraft, neben oder gemeinsam mit "Gott, dem Vater" und "Christus, dem Sohn".
Neben der Polarität von Plus Minus gibt es immer den Synthesepunkt, der Ort, an dem beides vereint ist.
Hier sind die Pole Christus und Heiliger Geist. Der Ort der Synthese ist Gott.
Es ist die Plus-Triangulation.
Die Minus-Triangulation ist Mutter – Tochter – alles, was Leben gebiert. Die wird so gerne vergessen.

TriTri.jpg

Das ist nicht Dein Anliegen, Deine Aussage, ich weis!
Wenn Deine Aussage auf einer zu beschränkten Annahme beruht, ist es gut, diese Beschränkung zu korrigieren in die Erweiterung. Wir leben am Beginn des Zeitalters der Synthese, da ist es sinnvoll, die weibliche Triangulation zu benennen, nachdem wir x-tausend Jahre nur die männliche Triangulation angebetet haben. Und ja, beide, die Plus-Triangulation und die Minus-Triangulation sind wiederum in einer Triangulation. Hier wirds für uns aus unserer Sicht schwieriger, wenn nicht unmöglich Namen zu finden, die Sinn machen.

Die Skizze ist nur die Struktur!
Das Leben (ausserhalb vom Unbenennbaren o) ist immer (immer!) in Bewegung.

TriTriBewegung.png

DIE BEWEGUNG erklärt auch, warum es nie nur eine Position gibt, weder für einen selbst, noch mit anderen.
Allerdings versucht das EGO sich festzuschreiben auf Sohn oder Heiliger Geist, auf Tochter oder Gebärendes.
 
Im täglichen Leben nun, wenn der Mensch sich dem Heiligen Geist zuwendet, oder Gott, oder Christus, so kann es hier und da vorkommen,
dass Manches, das man lieber nicht mehr wollte, noch einmal vor die Augen tritt, um sich noch einmal betrachten zu lassen, und dann zu gehen.

Der Heilige Geist bringt also nicht immer unbedingt von vornherein "Apfelkuchen" mit, es könnte auch sein, dass der verbrannte Kuchen, der den
Platz stets besetzt hielt, noch einmal sichtbar und daher bewusst wird, um sich dann aber endgültig zu verziehen.

Aber imgrunde nur, wenn Vertrauen da ist, und die Zuversicht bleibt, auch wenn es zwischenzeitlich "dunkel" aussehen mag.

Als Jesus ging, und es hieß, er habe den Heiligen Geist hier gelassen, so begann dann wohl eher teilweise eine ziemlich dunkle Zeit.
Nur die Zuversicht lässt die Heilung geschehen.
Das Liebeslicht ist wie ein Flutlicht, ein 10.000 Watt-Strahler der in meinen Keller gerichtet wird, wo ich vorher immer nur mit einer Kerze in den Keller gegangen bin.
Jesus der Christus hat den Samen gelegt, er ist das Vorbild und hat zuerst in sich Plus-Minus und Minus-Plus vereint und dann mit Maria Magdalena ein heilige Beziehung gelebt.
Einige können jetzt schon ein wenig wie Jesus der Christus leben und in 4000 Jahren kann es jeder Mensch hier auf der Erde.
In einem besonderen Vorgang wurde im Leben von Jesus das LiebesLicht auf der Erde verankert. Das Dunkle Zeitalter war damit zuende. Er, seine Jünger(innen) und seine Frau haben das LiebesLicht gelebt und seither wird es unablässig heller auf der Erde.

Es ist in meinen Worten dasselbe, was Du beschreibst – meiner Meinung nach.
 
Eine "heilige Beziehung" ist nicht gemeint als besonders "schön" oder glücklich, sondern eher eine manchmal sehr schwierige Beziehung,
in der aber die Probleme durchgestanden und in eigener Verantwortung hindurchgenommen werden.
Es wird sich also nicht andauernd getrennt, um sich dann neue Partner zu suchen, die dann wahrscheinlich wieder ähnlich sind, und manch einer wundert sich, warum er immer wieder die gleiche Art Partner trifft. Es ist einfach seine Energie und Anziehung,
und geändert wird es , oder geheilt , evtl. in so einer heiligen Beziehung, in der die "Teilnehmer" durchhalten, zusammenhalten, womit nicht märthyrerhaftes Aushalten gemeint ist, sondern eine echte Auseinandersetzung, die letztendlich evtl. , da Beide geheilt, entweder zu einer neuen schöneren Beziehung wird, oder aber jeder kann für sich frei seiner Wege gehen.
In der Entwicklung, dem Wachstum des Menschen ist keine Position besser oder schlechter.
Ich lerne unterschiedliche Inhalte beim einen Erleben gegenüber dem anderen Erleben.
Am Beginn der Reise durch Paarbeziehungen geht es darum, die Vielfalt Gottes zu kosten, zu erleben, zu durchleben. Daher in jungen (Seelen-)Jahren gerne viele Partner(innen), das Staunen über die Vielfalt in der Einheit, das Wundern über Beziehungen, die wie selbstverständlich lebbar sind oder Beziehungen, in denen es nur Streit und Auseinandersetzung gibt. Es ist ein Forschungsprojekt. Und mit dem reiferen (Seelen-)Alter wähle ich nur noch gezielt die eine oder andere Erfahrung aus. Die anderen Erfahrungen kenne ich ja schon.
Das Ego und gesellschaftliche Vorgaben erschweren viele Erfahrungen – auch das eine Erfahrung.
Aus der Gehirnforschung ist bekannt, dass ein Kind eine Schublade 20.000 mal auf und zu macht ... Erwachsene sind genervt ... aber das Kind macht dieses "Schublade-auf-Schublade-zu" so lange, bis der Groschen gefallen ist, bis die Erfahrung verankert ist. Dann hört das Kind schlagartig auf, die Schublade auf und zu zu schieben und wendet sich einem anderen Subjekt zu.
Genauso ist es mit Beziehungen. Wir tun dies oder jenes so lange, bis der Groschen gefallen ist und andere, die behaupten "egal was" interessieren uns nicht, weil es geht um unsere persönliche Erfahrung.

Eine heilige Beziehung ist eine Entscheidung. Zuerst ist jeder Mensch dieser Beziehung in sich selbst heilig (genug) und lebt in sich bereits eine heilige Beziehung von Plus-Minus. Dieser Mensch braucht erstmal nix und es dauert lange, bis ich diese heilige Beziehung in mir leben kann. In dieser Wachstumsphase, in der Mensch mit sich eine heilige Beziehung erschafft ist meist keine äussere Paar-Beziehung ratsam oder vorteilhaft. Wenn dieser Mensch, der in sich bereits sicher und stabil eine heilige Beziehung leben kann, den anderen Menschen trifft, mit dem beide Seelen vereinbart haben, im Äusseren eine heilige Beziehung zu leben, dann tun die beiden das.
Dann geht nochmal der Bär los.
Was dann geschieht entzieht sich unserer Beurteilungsfähigkeit im Moment, weil wir dort noch nicht sind.
Ich meine, einen Einblick bekommen konnte ich beim Lesen des Buches "Apollonius von Tyana" v. Maria Schneider.

"Wie kommt es, Apollonius, dass du zu den Priestern persisch sprichst und zu mir assyrisch? Und du bist doch ein Grieche und hörst unsere Sprachen zum erstenmal", wurde Apollonius gefragt. Seine Antwort: "Wundere dich nicht, dass ich die Sprache der Menschen kenne. Ich verstehe ja auch all ihr Schweigen."
 
Hallo MingJue,

Neben der Polarität von Plus Minus gibt es immer den Synthesepunkt, der Ort, an dem beides vereint ist.
Hier sind die Pole Christus und Heiliger Geist. Der Ort der Synthese ist Gott.
Es ist die Plus-Triangulation.
Die Minus-Triangulation ist Mutter – Tochter – alles, was Leben gebiert. Die wird so gerne vergessen.
Gut, das ist eine (eher geometrische) Betrachtungsweise, die ich auch ganz interessant finde.
Ich denke ebenfalls gern in diesen (solchen) Bildern.

Dass "Christus" und "Heiliger Geist" mit "Gott" eine Verbindung sind, ist einleuchtend, bzw. vorstellbar.
Das ist die Dreiheit "Vater-Sohn-Heiliger Geist".
"Mutter" ist für mich das ursprüngliche "Chaos", das erst mit dem "Vater"(Prinzip), das ordnend wirkt,
zur Liebe wird, und dadurch das neue Leben hervorbringt.
"Tochter" ist der gelebte Mensch selbst.
(ich vergesse das gewiss nicht), erst alles zusammen hat Wirkung.


Ansonsten, nach deinen, für sich oder für dich sicher auch "richtigen" Beschreibungen und "Erkenntnissen",
geht es mir vor allem um die "Praxis", also wo Mensch, die meisten evtl. hier lesenden zumindest, jetzt steht.

Ich stehe zum Beispiel im Moment an einer Art "Aus-Punkt", mehr oder weniger "außerhalb" des meisten der
Gesellschaft. Ich schaue und reflektiere. Eigentlich fast schon mein Leben lang war es beinahe so, nur jetzt, im
sagen wir mal "Vor-Alter" :D, wird es deutlicher und mir auch immer mehr möglich.
Ich sehe, verstehe und beobachte. Ich habe meist selbst nicht teil, dennoch gibt es Erinnerungen, die manchmal
durchlaufen, in denen man natürlich immer / meist alles hätte besser machen können. :D
Nun, ich weiß sehr wohl, dass zu jedem Zeitpunkt das da ist, was möglich ist. :)

Daher neige ich auch dazu, von mir und meiner Situation aus auf andere zu schließen.
Zum Teil wurden Viele auch zum Beispiel durch Corona usw. mehr oder weniger, zumindest zu einer gewissen
Veränderung gezwungen.
Ich schaue, und versuche, gute Gedanken einfließen zu lassen.

Der Heilige Geist ist die Entscheidung (sofern man in dieser Glaubensrichtung ist, es gibt sicher auch anderes, ich will da gewiss nicht fanatisch sein), es ist eine Entscheidung, und auch inneres Erhalten von Kraft (oder Durchhaltevermögen), wenn Manches vielleicht im Moment nicht ganz so "rosig" aussehen mag.

Das war hier hauptsächlich mein Anliegen der Beschreibungen. Wobei ich eher auf das Gefühl ansprechen möchte, als auf intellektuelles Verstehen, obwohl das sicher positiv auch unterstützen kann.
 
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Hier nochmal ganz allgemein einige Gedanken, die mir heute Nacht noch kamen beim Reflektieren der Texte hier.

Die erwähnte "Tochter" = wie ich denke, der Mensch in seinem Leben hier, ist der Punkt des Weiblichen, von dem scheinbar zunächst angenommen wurde, ich habe sie übersehen oder nicht bedacht.

In der Tat ging ich hier erstmal ausschließlich auf den "Heiligen Geist" ein, weil es mir hier im Thema darum ging / geht.

Was aber sich für den Heiligen Geist entscheidet, ist der Mensch persönlich, im übertragenen Sinn der aufgeführten Gottheiten, die "Tochter".

Der "Heilige Geist" nun erlaubt oder erzeugt sogar ihre tiefsten Gefühle, die sie evtl. bis dato teilweise sogar vor sich selbst verborgen gehalten hatte. Das kann sein "Wut", Angst, Zorn auf sich selbst, auf Gott, auf das Schicksal, auch Trauer, Hilflosigkeit usw..
Erst beim Besehen dieser Gefühle kann Heilung , also "Auflösung" eintreten. Der Heilige Geist begleitet dabei, er ist zunächst das erste, dem die Tochter, der Mensch bei einer entsprechenden Entscheidung oder auch innerer Bitte, begegnet.
Es geschieht sanft, kann zumindest so sein, wenn die Hilfe angenommen wird.
Nichts geschieht zum Schaden, zumindest nicht für das was "Wahrheit" ist.

Erst dann wird die Tochter / der Mensch allmählich mehr und mehr des Christus im Selbst gewahr werden.
Das ist die Verbindung zu Gott. Christus ist nicht Gott, ist aber zugleich eins mit IHM.
So in etwa.

Christus, das Licht im Menschen, widerum erzeugt eine Verbindung zur großen Mutter, der weibliche Wesensteil Gottes, wenn man so will. Alles geht mehr oder weniger ineinander über, ergänzt sich, fließt ineinander.
Weshalb Christus auch von Manchen als "Vater" bezeichnet wird,
weshalb der Mythos in der Naturreligion von der Großen Göttin und ihrem Sohn, dem gehörnten Gott existiert.
Der der die erste Ordnung bringt innerhalb der Natur (und der Urgewalten).
Es gibt sicher unzählige Abstufungen.

Der Mensch ist ein wichtiger Teil auf diesem Weg. Er entscheidet, und gibt schließlich dem Licht und der neuen harmonischen Ordnung in Liebe ihren Raum.
 
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