Es traten drei junge Männer vor einen hoch geehrten Zen-Meister, und der fragte sie, einen nach dem andern, nach ihren Begehren.
Der erste antwortete stolz erhobenen Hauptes: "Weisheit begehre ich, großer Meister!" -
Der zweite erwiderte mit schmeichelnder Gebärde: "Auch ich begehre Weisheit, großer Meister!" -
Zuletzt wandte er sich dem dritten Bittsteller zu, und weil dieser mit seiner Antwort zögerte und zagte, fragte ihn der Lehrer etwas abfällig ironisch: "Na, und du? Begehrst du etwa auch - 'Weisheit'?" -
Da wurde der junge Mann ganz verlegen, und verwirrt suchte er nach den rechten Worten. Die beiden anderen belächelten ihn mitleidig. Schließlich lief er voller Scham aus dem Tempel hinaus.
Zu den ersten Anwärtern aber sagte der Meister: "Sobald ich mich entschieden habe, werde ich euch bescheid geben!" und entließ sie.
Drei Tage waren vergangen, als eines Abends, da der Meister vom Tempel nach Hause zu gehen sich anschickte, plötzlich jener junge Mann, der so eilig davongeflohen war, wiederum vor ihm stand. Natürlich erkannte ihn der Meister sofort, bekundete ihm seine Freude ihn wieder zu sehen
und fragte ihn - diesmal ernst und bestimmt -: "Nun, junger Mann, sag an: Was führt Dich zu mir zu später Stunde?" -
Da fiel dieser vor ihm auf die Knie, küsste seine Füße, und unter heißen Tränen flehte er: "O großer Meister! Nehmt mich an als euren demütigen und gelehrigen Schüler! Denn nach nichts Geringerem sehne ich armer Narr mich und nichts Größeres erbete ich von euch als - Weisheit!" -
Da richtete der Meister den Schüler wieder auf, wischte ihm die Tränen aus den Augen und schloss ihn in seine Arme.
Jene beiden ersten Anwärter wies der Meister zurück. Diesen aber hatte er in seinen Tempel aufgenommen.
(Anonym)
Der erste antwortete stolz erhobenen Hauptes: "Weisheit begehre ich, großer Meister!" -
Der zweite erwiderte mit schmeichelnder Gebärde: "Auch ich begehre Weisheit, großer Meister!" -
Zuletzt wandte er sich dem dritten Bittsteller zu, und weil dieser mit seiner Antwort zögerte und zagte, fragte ihn der Lehrer etwas abfällig ironisch: "Na, und du? Begehrst du etwa auch - 'Weisheit'?" -
Da wurde der junge Mann ganz verlegen, und verwirrt suchte er nach den rechten Worten. Die beiden anderen belächelten ihn mitleidig. Schließlich lief er voller Scham aus dem Tempel hinaus.
Zu den ersten Anwärtern aber sagte der Meister: "Sobald ich mich entschieden habe, werde ich euch bescheid geben!" und entließ sie.
Drei Tage waren vergangen, als eines Abends, da der Meister vom Tempel nach Hause zu gehen sich anschickte, plötzlich jener junge Mann, der so eilig davongeflohen war, wiederum vor ihm stand. Natürlich erkannte ihn der Meister sofort, bekundete ihm seine Freude ihn wieder zu sehen
und fragte ihn - diesmal ernst und bestimmt -: "Nun, junger Mann, sag an: Was führt Dich zu mir zu später Stunde?" -
Da fiel dieser vor ihm auf die Knie, küsste seine Füße, und unter heißen Tränen flehte er: "O großer Meister! Nehmt mich an als euren demütigen und gelehrigen Schüler! Denn nach nichts Geringerem sehne ich armer Narr mich und nichts Größeres erbete ich von euch als - Weisheit!" -
Da richtete der Meister den Schüler wieder auf, wischte ihm die Tränen aus den Augen und schloss ihn in seine Arme.
Jene beiden ersten Anwärter wies der Meister zurück. Diesen aber hatte er in seinen Tempel aufgenommen.
(Anonym)