Vom Gottes-Dienst zur Gottes-Flucht

Na ja, eigentlich versucht die Religion das zurückzuerobern, was sie früher einmal war ... nämlich die eigentliche Regierung das Staates.
Nehmen wir Margot Käßmann einmal als Paradebeispiel, so kann ich an ihr nichts Religiöses erkennen, dafür tritt sie als Politikerin im Bischofsgewand auf. Sollen jetzt unsere Politiker im Bischofsgewand herumlaufen? Ist das die Zurückeroberung?
 
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Nehmen wir Margot Käßmann einmal als Paradebeispiel, so kann ich an ihr nichts Religiöses erkennen, dafür tritt sie als Politikerin im Bischofsgewand auf. Sollen jetzt unsere Politiker im Bischofsgewand herumlaufen? Ist das die Zurückeroberung?

Wozu? Es geht um den Einfluss, nicht um Äußerlichkeiten. Die Religion zieht die Fäden immer aus dem Hintergrund ... was für sie den Vorteil hat, dass unpopuläre Maßnahmen nicht auf sie zurückfallen, sondern auf den jeweiligen "Herrscher".
 
Tut mir echt leid, aber um ehrlich zu sein, ich empfinde in Bezug auf Kirchen in letzter Zeit fast ein körperliches Unbehagen. Sie kommen mir wie riesige Gräber vor.
 
Meine ich ja, aber es wird mit äußerem Gewand aufgetreten.

Ja, manchmal. Aber das sind eher die, die ihren "Glauben" als Schild vor sich her tragen. Theaterspieler, Angeber, oder einfach Benützer ....
Aber echte Kontrolle durch Religionsorganisationen passiert still und im Hintergrund.

Es handelt sich nicht um Religion, sondern um Politik. Das darf Frau Käßmann wie jeder andere.

Natürlich darf sie das. So lange sie es offen tut, und keine Parallelideologien zur Demokratie aufzieht oder versucht Menschen zu in unethischer Form zu manipulieren. Das wäre dann demokratiepolitisch gefährlich.
 
Tut mir echt leid, aber um ehrlich zu sein, ich empfinde in Bezug auf Kirchen in letzter Zeit fast ein körperliches Unbehagen. Sie kommen mir wie riesige Gräber vor.

Sind sie ja auch, müssen sie zum Teil auch sein. Die Kirche sollte eigentlich in ihrer ursprünglichen Funktion ein ethischer Lehrmeister, eine ethische Instanz sein. Und damit ist sie automatisch rückwärtsgerichtet. Was grundsätzlich kein Problem ist, weil Rückwärtsorientierung Stabilität bringt. Als Gegengewicht zu neuen Trends, die halt manches Mal ausufern.

Das andere Problem sind die Rituale. Die sind natürlich insbesondere im Christentum fast vollständig tot. Weil das Christentum leider sehr lange Zeit damit beschäftigt war, Naturreligionen ("die Heiden") auszumerzen, und dadurch die eigenen Wurzeln im spirituell-energetischen Bereich vergessen hat. Dadurch sind die traditionellen Rituale eher leer und depimierend. Das trifft aber nicht zwingend auf alle christlichen Strömungen zu. Auch andere Religionen verlieren halt mit der modernen technokratischen Welt sehr ihren spirituellen Gehalt.
 
Im Hintergrund passiert viel, was auch passieren darf. So entstehen ja auch politische Parteien erst einmal im Hintergrund, bevor sie öffentlich werden.

Wer sich öffentlich deklariert, ja, kein Problem. Wer sich eben NGOs über Gesetze hinwegsetzen oder Regierungen nötigen, dann geht das gar nicht. Wozu haben wir sonst Gesetze.
 
Wer sich öffentlich deklariert, ja, kein Problem. Wer sich eben NGOs über Gesetze hinwegsetzen oder Regierungen nötigen, dann geht das gar nicht. Wozu haben wir sonst Gesetze.
NGO kenne ich nicht, aber ein gewisses Hinwegsetzen über Gesetze hat auch schon manch neue bewirkt. Beispielsweise hatten die Fahradfahrer sich in den 70er Jahren stark gemacht, auf dem Bürgersteig verbotenerweise zu fahren. Daraus folgte, dass teils auf Bürgersteigen gefahren werden darf. Aber Frau Käsmann und Co. sind eher gesetzestreu und bilden so etwas wie eine APO (Außerparlamentarische Partei).
 
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Ich glaube die Problematik, die sich immer wieder ergibt, ist die Frage, wie man auf in sich ruhende Widersprüche reagiert.
 
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