Vergebung üben

Naaja, so einfach ist das nicht wirklich.

Grob gesprochen könnte man sagen, wir Menschen bestehen aus Sammlern und Jägern.
Wie auch immer, der Mensch will etwas haben.
Und wenn er hat, ist er Mensch.
Quantentheorie hin, und Stringhypothese her.

Beim Vergeben ist es doch so:
Ich vergebe mir,
ich vergebe meinem Freund/ meiner Freundin,
und ich vergebe meinen Familienangehörigen.
Aber dann ist Schluss! :)

Das ist nun einfach zu erklären,
denn ich möchte eben als Mensch „haben“.
Dann bin ich.
Zwar könnte ich auch aus mir heraus etwas machen,
aber es ist leichter etwas von einem anderen zu nehmen.
Verzichte ich auf diese Aufgabe,
dann fühle ich mich vorübergehend von dieser Forderung befreit.

Jetzt tritt die Lehre von der Vergebung auf den Plan.
Im umfangreicheren Sinn, und die besagt,
man soll Vielen vergeben, womöglich Allen,
also den Gleichartigen zuerst einmal.

Bedeutet nichts anderes, als den Rahmen der Familie zu sprengen,
in der Steigerung eine noch wesentlich größere Gemeinschaft zu bilden.
Mit Duldung, Vergebung, Toleranz. Und so weiter.

Also so, wie man schon in der Steinzeit gemeinsam ein Mammut besiegt hatte.

Mühselig darauf hinzuweisen,
in unserem Bestreben müssen wir schon als Sieger vom Platz gehen,
denn sonst wird uns von Gemeinschaft zu Gemeinschaft nicht vergeben.


… und ein :weihna1
 
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Wer vergibt, der vergibt sich nichts...denn selbst ein sehr egozentrischer Mensch hat an der (inneren) Vergebung mehr zu gewinnen als zu verlieren.

Es fühlt sich schön leicht an...eine Last ist vom Herzen gefallen...innere schlechte Bilder können gelöscht werden, denn man braucht sie nun nicht mehr.
Man fühlt sich wieder wärmer und offener.
Die Angst vor neuer Verletzung wird weniger.

Es kann trotzdem im Einzelfall etwas länger dauern.
Die Intention es zu tun ist wichtiger als die Zeitspanne.
Aber klar, es funktioniert schneller wenn nicht ständig neues Öl aufs Feuer gegossen wird.
In dem Fall ist es dringendste Voraussetzung sich längere Zeit vom Verursacher fernzuhalten weil er sonst die eigene Heilung auf Schritt und Tritt verhindert nur weil er selber seinen Groll/Sturheit/falsches Verhalten um jeden Preis behalten will.

Um Vergebung zu leben schau dir die Natur an.
Stell dir mal vor all die Bäume weigern sich nächstes Jahr Knospen zu tragen nur weil sie von den Menschen mal wieder verärgert wurden ?

:rolleyes:
 
was es vielleicht leichter macht ist ( für mich ) Victor Fanckl´ s Ansatz des ´ tragischen Optimismus ´

ein bißchen was von
´ wie würde ich das Ganze aus der Sicht des anderen erleben ´ und
was würde ich mir in der Situation aus der Sicht des anderen wünschen ?

wenn man sich vorstellt, man wäre ´ der andere ´
dann fällt es vielleicht leichter,
dem anderen alles nur erdenklich Gute zu wünschen
für den Schmerz zu ´ danken ´, weil man dadurch spürt, daß man noch am Leben ist
und den anderen dann seines Weges gehen zu lassen
in der ´ Gewissheit ´ das es für alle ´ nur besser ´ werden kann ;)

ich wünsche Dir alles Gute, Kraft und die Gewißheit ( durch all das, was Du hier geboten kriegst ),
daß Du Menschen um Dich hast, die Dich lieben und Dir halt geben, wenn Du ihn brauchst !
 
...

Also so, wie man schon in der Steinzeit gemeinsam ein Mammut besiegt hatte.

Mühselig darauf hinzuweisen,
in unserem Bestreben müssen wir schon als Sieger vom Platz gehen,
denn sonst wird uns von Gemeinschaft zu Gemeinschaft nicht vergeben.


… und ein :weihna1

Glaubst du wirklich dass der Mensch so einfach gestrickt ist und
sich im Laufe der Zeit nicht verändert hat um neue, höhere Aufgaben
zu bewältigen?

Was ist mit Buddha, der einen Palast aus Gold hinter sich gelassen hat um für
die Menschen da zu sein?
 
Vergebung ist ein Ausdruck, der die Opferrolle verstärkt. Wer Opfer ist, hat ein Unvermögen zu wählen erschaffen.

Vergebung ist noch so ein Ausdruck, der nicht ist, was er zu sein scheint. Es gibt viele Aspekte der Realität, die nicht sind, was sie zu sein scheinen.

Vergebung ist in eurer Definition eine Aktion, die ihr als positiv, bestärkend und als Vorbedingung der Annahme anseht. Ich kann dir sagen, sie ist ein Wolf im Schafspelz, weil Vergebung in Wirklichkeit das andere Individuum herabsetzt, wenn man meint, dass ein anderes Individuum Unrecht getan oder einen verletzt oder geschadet hat. Kein anderes Individuum kann euch das tun, da Wesen niemandem etwas aufzwingen und ihr eure ganze Realität erschafft. Wenn ihr verletzt seid, habt ihr das daher in euch geschaffen. Ein anderes Individuum erschafft das nicht in Widerspruch zu euch. Das ist eine Seite eurer Wahrnehmung und die Macht eurer Wahrnehmung.

Vergebung setzt ein anderes Individuum herab und meint, dass es beim anderen Individuum etwas gibt, das in Ordnung gebracht werden muss oder dass es etwas nicht richtig macht oder Unrecht hat - aber es gibt nichts Falsches. Vergebung setzt auch euch selbst herab, denn wenn ihr einem anderen Individuum vergebt, überseht ihr eure eigenen Wahlmöglichkeiten und haltet euch nicht für fähig, eure Realität zu erschaffen, ohne die Opferrolle zu übernehmen.
 
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Glaubst du wirklich dass der Mensch so einfach gestrickt ist und
sich im Laufe der Zeit nicht verändert hat um neue, höhere Aufgaben
zu bewältigen?

Was ist mit Buddha, der einen Palast aus Gold hinter sich gelassen hat um für
die Menschen da zu sein?


Kommt darauf an, wie überzeugt du bist. Deine Überzeugung bestimmt, wie du dich veränderst.
 
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