Dagegen spreche ich mich für die seriöse esoterische Betrachtung aus, die ansetzt, wo es in der Genesis von den Elohim heißt: Lasset uns den Menschen machen. - Und vom Tier wird da noch gar nicht gesprochen.
Damit sich dazu jeder seine eigene Meinung bilden kann:
1. Buch Moses 1:
1. Tag:
[1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
[3] Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.
[5] ... und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da wurde aus Abend und Morgen der erste Tag.
3.Tag:
[11] Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut ...
[12] ... und Bäume, die da Frucht tragen ...
5. Tag:
[21] Und Gott schuf große Wale und allerlei Getier, das lebt im Wasser ... und allerlei gefiederte Vögel ...
6. Tag:
[24] Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden
[26] Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen ...
Nun ja, in 1. Mo 1 ist noch nicht die Rede vom Garten Eden und dem Sündenfall, so wird in 1. Mo 2 eine etwas andere Schöpfungsgeschichte geschrieben. Dort erschuf Gott in der Tat erst nach der Erschaffung des Himmels und der Erde zunächst nur den Menschen (Adam; 1.Mo 2[7]). Er setzte ihn aber nicht gleich auf Erden, sondern erst nachdem er für ihn den Garten Eden angepflanzt hatte (1. Mo 2[15]).
Als sich dort Gott bezeichnenderweise erst am Ende dazu entschloss, für Adam noch eine Frau zu erschaffen (1. Mo 2[18]), entsteht im folgenden Vers 19 ein bemerkenswerter Widerspruch:
„Denn als Gott gemacht hatte von der Erde allerlei Tier auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu den Menschen ...“
Erst nachdem all diese Tiere Adam im Garten Eden vorgestellt waren, bemerkte Gott, dass Adam noch eine
„Gehilfin“ fehle (1. Mo 2[20]). Somit wurde also die Frau an letzter Stelle erschaffen (1. Mo 2[21-23]). Gerade in der Erschaffung der Frau wird ihre Rolle in der patriarchalen Gesellschaft des Alten Testaments deutlich. Ich weiß nicht, aber da gefiele mir die erste Geschichte aus der Genesis von der Schöpfung doch noch besser:
1. Mo 1[27] Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf einen Mann und eine Frau ...
Nun ja, so gibt es jedenfalls gute Gründe, warum die eigentlich neuere Schöpfungsgeschichte, der älteren Fassung vorangestellt wurde. Aus literarischen Gründen wäre es schlüssiger gewesen, wenn man die Geschichte vom Garten Eden aus Kapitel 3 einfach nur mit den Versen 1. Mo 2[8-17] begonnen hätte.
Also:
1. Mo 1[31] Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte ... Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
1. Mo 2[8-17] Und Gott der Herr pflanzte einen Garten ... aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst Du nicht essen: denn welches Tages du davon isst, wirst du des Todes sterben.
1. Mo 3[1] Und die Schlange war listiger denn alle Tiere ...
Merlin