Anbinden des Affen = Gedanken abstellen
Ambrosia (ind. Amrita) = Elexier der Unsterblichkeit, goldenes Elexier-
entsteht aus der Vereinigung von Ching, Chi und Shen.
vierfache Atmung = äußeres Ein- u. Aus-Atmen; Auf- und Abstieg des inneren Atems (Kreisen)
große Augen (rote, entzündete Augen) = Kennzeichen des Taoisten (gleichzeitig mit dem Kreisen des Lichtes werden die Augen gerollt)
Diese Auslegung wurde in einer Zuschrift als unrichtig erklärt.
dicker Bauch = gut entwickelter unterer Tan'tien, und gleichzeitig ein Zeichen für das akkumulierte goldene Licht (Elexier)
Bergkette = die Wirbelsäule stellt eine Bergstraße dar, welche zu einer Kette magischer Berge auf dem Kopf ansteigt
Bergmensch, Eremit = Symbol des Vollendeten; er wohnt in den magischen Bergen (Kopf)
die 4 Bestandteile = Körper, Atem, gestaltlose und gestaltete Seele. Diese werden symbolisiert durch Wasser, Feuer, Holz und Metall
Blasbalg = symbolisiert die Atemübungen, welche das innere Feuer im unteren Tan'tien entfachen
Brüllen von Tiger und Drache = Ton-Erfahrung (ind. Shabd)
Chi = Vitalkraft
Ching = Sexuelle Energie
Embryonale Atem = Energiekreisen
Erde = unterer Abdomen
die 3 Fahrzeuge ziehen = eine Technik, welche dazu verhilft, daß sich das alchemistische Agens über die drei Tore erhebt
1) durch das erste Tor beim Steißbein - so wie eine Ziege den Karren langsam bergauf zieht.
2) durch das zweite Tor bei den Nieren - shnell wie ein Hirsch den Wagen zieht
3) durch das dritte Tor am Hinterkopf - wie ein Ochse, der den Karren bergauf zieht
die Vermengung von Feuer und Wasser = die Begierden (nach dem Taoismus im Herz) werden bezähmt und das Wasser (sexuelle Energie) gespeichert.
schnelles Feuer = wird durch Einatmen u. Ausatmen erzeugt. Schnelles Feuer belebt
langsames Feuer = entsteht durch gedankenfreie, innere Wachheit. Langsames Feuer beruhigt
der unsterbliche Foetus = entsteht aus dem weißen und dem goldenen Licht
Geviertzoll = zwischen den Augen (Ajna)
Himmel = Kopf
Himmlishes Herz = liegt zwischen den Augen (ind. Ajna Chakra) und ist die Heimstätte des Lichtes
Himmelstor = Pai Hui (ind. Brahmarandhra) jene Stelle aus welcher der Geistleib den materiellen Körper verläßt.
Höhle des Drachen = unterer Tan'tien
Julai = der neuerschaffene Leib, welcher aus der himmlischen Pforte austritt und über dem Schädel auf einer Lotosblüte thront. Sein Name ist "Sohn Buddhas".
Kessel = Es gibt drei Kessel: der obere, der mittlere und der untere Tan'tien. In ihnen werden die drei Grundkräfte transmutiert
Kranich = Symbol für langes Leben
kristallisiertes Licht = wenn man das Licht lang genug kreisen läßt, dann kristallisiert es; das ist der natürliche Geistleib
Meridiane = die zwei wichtigsten mystischen Meridiane sind der
Tu Mo
Meridian entlang der Wirbelsäule
Jen Mo
genau in der Mitte des Vorderkörpers
Mond = Yin (rechtes Auge, unterer Tan'tien)
Flammende Perle
konkretisiertes Licht, durch die Sublimierung von Yin und Yang. Symbol der geistigen Erweckung
Rad des Gesetzes
Mikrokosmischer Kreislauf, der durch den Atem in Bewegung gehalten wird
Reh
Symbol für langes Leben, denn das Reh schläft mit der Schnauze am Schwanz und schließt solcherart Tu Mo, so daß die normalerweise den Tu Mo herabströmende Lebenskraft erhalten bleibt.
Schildkröte
Symbol für langes Leben
Schmelztigel
Symbol der Umwandlung
fliegender Schnee
aufwärtssteigende Kundalini (Energie) im Rückgrat
Shen
Geist, spirituelle Kraft
Sonne
Yang (linkes Auge, Herz)
Tan'tien
Elexierfeld (Zentrum der jeweiligen der drei Energien)
der himmlische Teich
aus ihm fließt der Nektar durch den Gaumen auf die Zunge und soll von hier auf den unteren Tan'tien fließen (ind. Amrita, das durch besondere Schlucktechniken bewahrt wird)
Waschen und Reinigen
Waschen vollzieht sich durch den Aufstieg und Reinigen durch den Abstieg der Kräfte während des kleinen himmlischen Kreislaufes (mikrokosmischer Kreislauf)
himmlisches Tor
Pai Hui (ind. Brahmanrandhra) durch welche die Geistwesenheit den Körper verläßt
Umdrehung
Tu Mo hinauf, Jenn Mo hinunter
Wasser
ist die sexuelle Energie. Sie wird vom Feuer des Herzens verdampft und steigt als fliegender Schnee empor
Wasserrad
Mikrokosmischer Kreislauf
Anhang
hallo,
muß Dir leider sagen das der Hinweis auf die geröteten Augen als Kennzeichen des Taoisten unter der Diagnose "hochschlagendes Yang-verursacht durch inneren Wind " zu finden sind, das heißt in unserem Sprachgebrauch "Zorn".
Das ist eine Auslegung, gegen die es nichts einzuwenden gibt - z.B. die zornvollen Gottheiten im tibetischen Buddhismus haben alle große, rotunterlaufene Glubschaugen (siehe auch im deutschen Sprachgebrauch "ich sehe rot")
Die Symptomatik geht manchmal mit Allergien, tränenden Augen, usw. einher. Als Kennzeichen des Taoisten gilt es in keinem Fall, da diese Energie bei einem Taoisten schon bevor sie hochsteigt in Bewegungsformen umgesetzt wird, um die innere Ruhe zu behalten, es wird nicht über den Kopf kompensiert. Die roten Augen sind dem Buddhismus wahrscheinlich viel näher. Gruß w.
Ja, das ist für mich ein Problem, ich weiß nicht mehr, von wo ich diese Ausdeutung her habe. Es war sicherlich in einem Buch, das sich mit asiatischer Kunst befasst hat. Leider weiß ich das nicht mehr. (werde also die Symboldeutung aus Mangel an Beweisen streichen müssen). Dass sowas kein Ausdruck der Harmonie und des gesunden Gleichgewichtes ist, das stört mich weniger, schließlich wird doch bei den radikalen Übungen des Pho Wa (buddhistisch, jedoch wird die Technik anscheinend auch von diversen Taoisten angewendet) Blut gespuckt, was ja auch nicht gerade gesund ist (kommt durch das heftige Atmen und Schreien zustande - auch das Schreien eines Mantras ist vom Standpunkt des konservativen Taoismus haarsträubend barbarisch).
Ein kleiner Hinweis: auf die geröteten Augen in Folge eines alchemystischen Prozesses wird beim rebellischen Affen angedeutet, weshalb ich nach wie vor glaube, dass meine Behauptung nicht absurd war. Aber wie gesagt, ich kann es nicht mit einschlägigen Quellen belegen (übrigends habe ich betont, dass es sich um taoistischen Yoga handelt, das heißt, dass man da in dieser asketischen Disziplin nicht so zimperlich ist, wie im "bürgerlichen" Taoismus. Der Kung Fu, der ja auch auf taoistischen Praktiken beruht ist auch nicht gerade zimperlich - mit anderen Worten: zuerst das Ziel, dann die Gesundheit und die kosmische Harmonie)
mit Grüßen, Alfred
Wu Ch'eng-En, "Der rebellische Affe", die Reise nach dem Westen, Rowohlt, rororo 82 83, 1961