Qilin schrieb:
Niemand würde sich Gedanken über den Tod machen, wenn das Leben einen nicht dazu zwingen würde
zwingen ... du meinst also wenn es einem dreckig geht ... erst dann setzt man sich mit dem Leben/Sterben auseinander ... wahrscheinlich, weil man HOFFNUNG sucht ... bzw. den SINN, der hinter allem steckt.
Also einerseits, gebe ich zu, kann die Beschäftigung mit dem Sterben/Übersinnlichen etc. eine Art Suche nach einer Ausflucht sein ... man will sozusagen den Problemen des Alltags irgendwie entkommen und sucht deshalb in allen Bereichen ... oder man hofft irgendwie, dass die persönlichen Probleme dadurch gelöst werden. Unter Umständen kann es tatsächlich eine Form des Davonlaufens sein, wenn es die Haltung einnimmt: "Das was hier im Leben passiert ist sowieso egal, denn wenn ich einmal sterbe ist sowieso alles anders."
Für mich ist klar, dass wir uns mit dem Leben die eigenen Voraussetzungen schaffen, wie es dann nach dem Tod mit uns weitergeht. Alleine der Umstand des Todes ändert nämlich nichts an der Persönlichkeit eines Menschen. Und wer hier lieblos ist, der ist auch drüben nicht in der Lage Liebe sich selbst mit einem Mantel der Liebe zu umgeben und wird sich extrem nackig vorkommen ... das geht auch in die Richtung @satnaams Beitrag.
Damals in Religion wollten meine Mitschüler das Thema Tod nicht behandeln und so haben wir das ausgelassen ... ich hab das eher gelassen betrachtet, weil ich mich sowieso mit Elisabeth Kübler-Ross auseinandergesetzt hab ... irgenwie freu ich mich sogar aufs Sterben, weil einiges an Druck abfallen wird. Meistens ist es aber eh nur der Druck, den man sich selbst auferlegt ... naja, also vor dem Sterben selbst hab ich fast keine Angst ... aber schon vor dem Leiden ... von Abhängigkeit und dergleichen ... das find ich weniger toll.
lg
Topper