LalDed
Sehr aktives Mitglied
Macht nix. Ich kannte sie auch nicht.Ich weiß nicht mal, wer das ist.
Auch Leute, die man nicht kennt, können Zivilcourage haben. Und die ist grad dringend nötig.
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Macht nix. Ich kannte sie auch nicht.Ich weiß nicht mal, wer das ist.
Omar ist schlimmer als Trump: https://en.wikipedia.org/wiki/Ilhan_Omar#Israeli–Palestinian_conflict
Wenn jemand einen traditionellen Verbündeten der USA, inklusive der jüdischen Einwohner, so angreift, und derartige Vergleiche und Metaphern benutzt (ist auch die Sprache)... Und kann man ihr trauen, dass sie "nur" Israel meint (auch wenn es sowieso schon ganz anders klingt). Antwort ist klar nein. Vor einer Wahl war sie noch gegen BDS, und direkt danach ist sie plötzlich dafür. Ich sehe zumindest nicht, dass ihre Politik us-amerikanisch motiviert ist. Ist die Frage wer da duale Loyalität hat, was sie ja selbst den Juden vorwirft, aber sollte wohl besser in den Spiegel schauen.
Zu den Trump-Aussagen darf ich hier im Forum ja nichts sagen. Ich sehe es nicht direkt so wie er, will ich dann aber doch noch bemerken. Aber dass jetzt Omar die "Gute" ist, nur weil Trump sie angreift. Da sollte man sich vorher informieren lieber.
Sie war nicht besonders klug was ihre Kommunikation betrifft. Aber, zu sagen sie sei schlimmer als Trump halte ich für sehr falsch. Denn es gibt einen sehr großen Unterschied: Trump greift ständig individuelle Personen an, und die jüngsten Attacken sind eindeutig rassistisch und total verlogen. Diesen Frauen zu sagen, sie sollten zurückgehen wo sie herkamen, Unwahrheiten über sie zu verbreiten, so dass seine Fans "Send her back!" schreien... Das ist ein ganz anderes Level als wenn Ilhan Omar Israel kritisiert und da auch mal einen extrem harten Ton anschlägt. Die Themen die sie anspricht (Israel-Palästina und Lobbyismus) sind ja zumindest real. Und was sie da über Israel sagt kann man auch über Saudi Arabien sagen und es wird auch gesagt. Denn auch Saudi Arabien hat ja eine sehr starke Lobby in den USA und auch Saudi Arabien führt Krieg gegen Menschen die vollkommen unterlegen sind. Es ist aber wesentlich ungefährlicher hart über Saudi Arabien zu sprechen als über Israel. Warum also eine derart große Sache aus den Zitaten von Omar machen? Ich halte die Reaktionen auf sie das für tendenziell rassistisch, da sie Muslimin ist und das durch ihr Kopftuch auch sehr offensichtlich macht. Wenn sie hart mit Israel ins Gericht geht wird schneller Antisemitismus angenommen.
Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie ohne (moderne) Menschenrechte, Israel ist eine Demokratie, und es gibt da sehr wohl Muslime und Christen, die zumindest offiziell nicht benachteiligt sind (inklusive Wahlrecht). Und ist ja nicht so, dass es für Juden umgekehrt besser aussieht (in islamischen Ländern), im Gegenteil. Aber immer das böse Israel... In welchen arabischen Ländern ist die Situation von Juden denn besser als umgekehrt die der Muslime in Israel? Und welches dieser Länder ist demokratischer? Ich mag Trump in der Hinsicht auch nicht, weil er Saudi-Arabien hofiert.
Aber ich bin mir praktisch sicher, dass Omar eine komplette Antisemitin (im Sinne von "gegen Juden" generell) ist. Sie benutzt das entsprechende Vokabular, ist überhaupt nicht ehrlich (es ist eine massive rote Flagge, dass sie ihre Ansichten deutlich verschärft, wenn eine Wahl vorbei ist). Wenn ich sage, dass sie schlimmer ist, meine ich damit zum Beispiel, dass ich davon ausgehe, dass sie als Präsidentin (kann sie nicht werden, weil nicht in den USA geboren, weiß ich) Gegner von Israel bewaffnen und einen Krieg provozieren würde. Zumindest wenn sie es durchsetzen könnte in der eigenen Partei. Trump hingegen führt keinen Krieg gegen muslimische Länder, bzw. will erkennbar aus den Konflikten raus. Und Bush zum Beispiel hätte natürlich die Situation im Iran dazu ausgenutzt. Ich gehe davon aus, dass Omar schlimmer ist als Trump, ja. Beiden ist natürlich nicht zu trauen, und ein sprunghafter Narzisst wie Trump, dessen Geschäfte und Methoden nicht immer legal waren (deswegen auch erpressbar), ist immer einer Gefahr.
Es ist aber schlicht das selbe wie bei Hillary Clinton auch. Flugverbotszone in Syrien, wenn die Russen dort ihre Flugzeuge einsetzen, wollte sie? Und zu welchem Zweck? Die Opposition war und ist schlimmer als Assad. Hätte keinen von beiden gewählt, wie ich immer gesagt habe. Jedenfalls war das nicht "Gut" gegen "Böse", und ist bei Trump gegen Omar auch nicht so, wobei ich bei Clinton und Trump keinen "Favoriten" (sowieso nicht, aber keiner war für mich klar das größere Problem) hatte, während Omar als Präsidentin eine komplette Katastrophe wäre und selbst Bush da schlagen würde.
Wie gesagt, zu den Aussagen Trumps sage ich nichts wegen Themenverbot. Ich unterstütze sie so nicht, bzw. es muss auch für Omar prinzipiell Meinungsfreiheit geben. Aber man könnte Kritik in anderer Form formulieren.
1. Israel-Palästina, und da agiert Israel eher als Kriegspartei. Der Konflikt ist sicherlich wesentlich komplexer als typische Israel-Kritiker eher einseitig ausformulieren. Das macht die Kritik aber nicht falsch, denn Israel agiert vor allem als sehr überlegene Partei.
2. Der zweite Punkt den sie kritisiert ist Lobbyismus. Das ist immer ein gefährliches Gebiet, weil es schwer möglich ist israelischen Lobbyismus zu kritisieren ohne antisemitische Klischees zu bedienen oder sie auch nur scheinbar zu bedienen. Wenn man das Thema aber auf das Wesentliche bringt, dann sollte man es m.A.n. ganz nüchtern sehen, weshalb ich das Saudi-Arabien-Beispiel brachte, denn auch deren Lobby ist ziemlich stark, v.a. jetzt mit Kushner im weißen Haus.
Der Rest Deines Beitrags bezieht sich auf viel „was wäre wenn“ und das ist zum Teil auch noch sehr abenteuerlich. Denn zu glauben, Omar würde gleich mal die Gegner Israels bewaffnen und einen Krieg provozieren, dafür gibt es absolut gar keine Anhaltspunkte. Wenn Du aus dem was sie sagte so weitreichende Schlüsse ziehst, dann solltest Du vielleicht mal darauf achten wie Trump zuerst Nordkorea oder vor kurzem auch dem Iran mit Vernichtung drohte.
Gegen Ilhan Omar liegt m.A.n. nichts vor außer das sie sich sehr unklug äußert, ohne Not zu kontroversen Formulierungen greift.
@PsiSnake, bei dem Thema macht es Sinn Ideologie soweit wie möglich rauszuhalten und sich auf Interessen und Interessenvertreter zu konzentrieren. Israel und Vertreter israelischer Interessen haben eine verständliche Perspektive und Palästinenser haben eine komplett andere, die aber ebenfalls verständlich ist. Wer auch immer sich einseitig positioniert wird massive Kritik von der Gegenseite ernten und wer sich klar auf Seite der Palästinenser stellt, und sei es auch nur durch individuelle Äußerungen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit beschuldigt Antisemit zu sein. Nimmt man aber all die Dramatisierungen aufgrund dummer Formulierungen heraus, dann kann man schwer sagen, dass die Kritik an Israel und deren Siedlungspolitik und wie sie insgesamt mit dem Palästina-Thema umgehen nur falsch ist. Man kann höchstens sagen das sie einseitig ist. Das eine jüdische Zeitung das anders sieht muss nicht überraschen.
Ilhan Omar ist ein sehr kleines Licht, v.a. dafür bekannt Muslimin zu sein und ein Kopftuch zu tragen und sie agiert rhetorisch oft sehr unklug. Außerdem ist sie Teil einer Gruppe junger Abgeordneter die sich selbst als "Progressives" verstehen - Alexandria Ocasio-Cortez ist die wohl Bekannteste unter ihnen und eines der größten politischen Talente das ich je gesehen habe. Ein Großteil der Kritik dieser "jungen Linken" gilt dem Geld in der Politik, den hohen Wahlkampf-Spenden usw., allem was man legale Korruption nennen kann. Aber deren Kritik richtet sich absolut nicht nur gegen israelischen Lobbyismus. Das Thema kam v.a. wegen Omars Formulierungen hoch.
Nur: Nichts davon würde wirklich für Aufsehen sorgen wenn nicht eine so unglaubliche Heuchelei mit im Spiel wäre. Diese jungen Politiker/innen werden vor allem deshalb attackiert weil sie den Finger sehr tief in die Wunde legen und sich selbst als "democratic Socialists" bezeichnen, Reiche höher besteuern wollen um einen stärkeren Sozialstaat (Krankenkasse für alle, kostenlose Bildung usw.) zu finanzieren. Und da drehen sehr oft auch eher "linke" Mainstream-News durch, was man u.a. auch daran sehen kann wie scharf sie Bernie Sanders angehen.
Was ich über Trump und seine Kriegs-Fantasien sagte war lediglich eine Reaktion auf Deine Gedankenspielerei, Omar würde sofort mal die Gegner Israels bewaffnen wenn sie könnte. Wer das wegen ihrer paar Äußerungen denkt sollte Trump dann wesentlich ernster nehmen - mehr wollte ich nicht sagen.
Und wenn es um Antisemitismus geht: In 2018 gab es diesen Vorfall in Charlottesville als da Nazis durch die Gegend liefen und "Jews will not replace us!" skandierten. Trump verteidigte die danach wiederholt. Und nein, ich halte Trump nicht wirklich für antisemitisch. Immerhin ist sein Schwiegersohn Jude und seine Tochter trat zum jüdischen Glauben über. Trump ist vor allem ein krasser Lügner der alles tun wird um jene die er für Gegner hält, jene die ihm unter die Haut gehen weil er keine wirkliche Antwort hat - und er hat ja eigentlich nie sachliche Antworten - persönlich zu diffamieren. Und dazu nutzt er alles, u.a. eben auch puren Rassismus mit krassen Lügen kombiniert. Zu behaupten, Ilhan Omar sei schlimmer als Trump halte ich deshalb für unterirdisch.