Organspende stört Sterbeprozess?!?

JA, es ist eine verdammt scheisse situation, für BEIDE seiten! also bevor noch einer mit so einer ich "ich habe gehört und habe gelesen" geschichte daherkommt, soll er sich mal ernsthaft darüber gedanken machen, wie er reagieren würde, wenn er oder ein familienmitglied in dieser lage wäre!

Würde das denn etwas an der Ausgangssituation für den Spender ändern??:confused:

Gruß von Rita
 
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Die übliche Frage; Gegenfrage: Wenn Deine kleine Tochter als Spenderin in Frage käme, würdest Du sie so leichtfertig, ohne Dich vorher wirklich und ausreichend zu informieren zur Spende freigeben?

Mir geht es nur einzig und allein darum, nicht blauäugig alles zu glauben.
Sich zu informieren und nicht die Augen zu verschließen.

Ob die Organempfänger ein lebenswertes Leben führen, das wage ich auch zu bezweifeln; sie bleiben ihr Leben lang schwerst krank.

Juddl
 
Würde das denn etwas an der Ausgangssituation für den Spender ändern??

eine frage mit einer gegenfrage zu beantworten bedeutet, dass man nicht liest was der andere geschrieben hat, nicht versteht oder einfach nichts darauf zu sagen weiss...

ich werde das gefühl nicht los, dass man mich hier gar nicht verstehen WILL !!!!

Die übliche Frage; Gegenfrage: Wenn Deine kleine Tochter als Spenderin in Frage käme, würdest Du sie so leichtfertig, ohne Dich vorher wirklich und ausreichend zu informieren zur Spende freigeben?

die ausgangssituation des spenders ist für mich nicht 100% erwiesen, genauswenig wie die gegenseite. vielleicht wäre die seele ja gerade aus diesem spender schon raus....langsam komme ich mir veräppelt vor denn
ich sagte schon x-mal, dass, wenn ich 100% wüsste
was los ist, das meine entscheidung sicher beeinflussen würde. ob nun bei mir selbst oder einem kind, wenn ich eines hätte...
wobei ich ja nicht behaupte, dass ich mich, wenn sich mein zustand verschlechtert, mich auf die liste setzen lasse! ich bin auf der suche nach der richtigen lösung... und die hab ich noch nicht! aber das kann ein gesunder mensch nicht nachvollziehen...

Ob die Organempfänger ein lebenswertes Leben führen, das wage ich auch zu bezweifeln; sie bleiben ihr Leben lang schwerst krank.

ich kenne persönlich transplantierte, und die sind zufrieden, ja sie können sogar wieder so leben wie vor der krankheit, bis auf die medikation... auch das hab ich schon ein paarmal erwähnt, dass mir das nicht so gefällt, da ich generell ein medikamentengegner bin.. nehme sie trotz krankheit nur wenn es nich tmerh anders geht!

ihr, die hier gross daherredet, habt eure meinung
aus büchern oder vortagenden, die ihre bücher verkaufen wollen! die realität ist anders !!!

ich meine trotzdem, dass man erst wirklich mitreden und urteilen kann, wenn man selbst in der situation ist.

es wäre echt das beste, man setzt sich mit einem medium in kontakt und befragt mal die andere seite, wie das nun abläuft! DAS wäre dann für mich ein argument !!

monika
 
Ja,ich muss auch schon sagen-es werden hier keine stichhaltigen Argumente gebracht,sondern nur Gefühlsduselei erörtet...
Der Tot stellt eine Ausnahmesituation dar.Wir,die gesund sind und nicht wissen wie es wäre,sterben zu müssen-dürfen nicht urteilen!
Ich erlebe oft auch Situationen,wo Eltern bereitwillig ein Stück Leber ihren Kind geben möchten.Ich erlebe Transplantierte,die nach 5 Jahren der Transplantation einen geregelten Tagesablauf nachgehen können,aktiv in eine Selbsthilfegruppe tätig sind.Es gibt keine Garantie,das das neue Organ nicht abgestossen wird.
Manche Überlegungen finde ich hier sehr einseitig und ich kann Monika nachempfinden,wie sie sich dabei fühlen muss!
LEBENSWERT bedeutet auch für jeden etwas anderes!

Lg Beate
 
Erstmal möchte ich Monika1974 und Shomani ganz viel Glück auf ihrem weiteren Weg wünschen, ich drück euch die Daumen. :)

Ob die Organempfänger ein lebenswertes Leben führen, das wage ich auch zu bezweifeln; sie bleiben ihr Leben lang schwerst krank.

Juddl

Und ich wage als Organempfänger zu bezweifeln, dass mein Leben nicht lebenswert ist und als schwerst krank würde ich mich nun gar nicht bezeichnen.

Ich nehme morgens und abends je 3 Tabletten, die lebensnotwendig sind und ich lasse alle paar Monate meine Blutwerte überprüfen und Ultraschall machen (Ergebnisse seit nunmehr 3 Jahren blendend, bisher keine Abstoßungsreaktionen oder sonstige Probleme). Dat war et was meine Beeinträchtigungen angeht. Nach der Transplantation war ich ab Tag 2 wieder auf den Beinen und nach 2 Wochen wurde ich entlassen, ohne Reha, damit ich direkt in die Sommerferien starten konnte (ich hab das sehr gut getimed damals ;)). Ansonsten bin ich ein normaler Jugendlicher und niemand würde vermuten, dass ich so eine Operation hinter mir habe, wenn er mich nicht kennen würde. Ich komme jetzt in die 12. Klasse eines Gymnasiums, meine Noten sind trotz allem ganz gut, nie durchgefallen, ich habe viele Freunde, kann mich nicht über mangelnden Erfolg bei der Frauenwelt beschweren, treibe Sport, gehe an Wochenenden auf Partys und ins Schwimmbad, unternehme so viel wie möglich und versuche, jeden Moment zu nutzen. Und ich denke gerade weil ich so etwas hinter mir habe, lebe ich viel intensiver als vorher, ich freue mich an jedem Tag, den ich erlebe und hab einfach eine viel positivere Einstellung zum Leben allgemein. Natürlich kann ich nur für mich sprechen und es gibt viele Leute, die so etwas nicht so gut wegstecken, aber du kannst nicht pauschalisierend sagen, Organempfänger seien ihr Leben lang schwerst krank, das stimmt nicht :)

Glaub auch nicht, dass ich diese Möglichkeit einer Transplantation leichtfertig wahr genommen habe ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie es für den Spender aussieht. Ich habe mich lange dagegen gewehrt, auf die Transplantationsliste gesetzt zu werden und natürlich empfand ich den Gedanken, das Organ eines Toten in mir zu haben erstmal als abschreckend, ich hab mich bei der Vorstellung, ein anderer müsse erst sterben, damit ich leben kann, zunächst absolut gegen die Operation gesträubt. Irgendwann freundete ich mich mit dem Gedanken an (manch einer mag es als einreden bezeichnen, aber ich denke nicht dass es das ist), weil ich glaube, dass man nicht am Schicksal rumpfuschen kann. Wenn jemand, dessen Tod unausweichlich ist (oder schon eingetreten, je nach Sichtweise), vorher beschlossen hat, anderen Leuten zu helfen, ist das für mich kein Zufall, sondern wird schon seinen Grund haben. Dass er bei der Organentnahme keine Schmerzen haben kann, ist für mich allein dadurch gewährleistet, dass er hirntot ist oder, wie ich jetzt hier gelesen habe, dass seine Seele schon vorher den Körper verlassen hat, um nicht zu leiden (schöne Vorstellung :)).
Kurz bevor es ernst wurde, habe ich Frieden damit geschlossen und ich bin in den OP-Saal mit einem Lächeln auf den Lippen geschoben worden (zugegeben, vorher hab ich ca. 2h geweint, aber das war die Aufregung ;)).

Weder glaube ich, dass sich die Seele aufspalten kann und in den Organen hockt, noch dass man seinen eigenen Todestag durch Operationen jeglicher Couleur schwänzen kann. Wenn es so gewesen wäre, dass meine Zeit schon gekommen war, wäre ich zumindestens auf dem Operationstisch, eher früher, gestorben, aber die Tatsache, dass ich hier sitze und atme, beweist das Gegenteil - meine Zeit fängt erst an.

Und um deine Gegenfrage zu beantworten: Ja, ich würde meine Tochter zur Spende freigeben. Weil ich weiß, wieviel Wunderbares an anderer Stelle dadurch entstehen kann.

Dass meine Sicht der Dinge aufgrund meiner eigenen Erfahrung nicht ganz obektiv ist, ist mir bewusst, aber ich versuche, so neutral wie möglich zu sein.

Schönen Abend noch allen.
 
ich bin mittlerweile weder für eine transplantation noch dagegen... ich weiss es einfach nicht!!! ...
und damit stehe ich nicht alleine da, denn WISSEN tun es nur ehemalige spender und die kann man auf normalem weg schwer befragen... und ich werde mich diesbezüglich sicher noch schlau machen, denn wäre es wirklich eine qual etc für den spender, dann steht eine transplantation für mich nicht zur debatte.

ich möchte mich auch auf diesem weg mal für die einfühlsamen gegner bedanken, die sich mit ihren aussagen und komentaren so gut in betroffene reinversetzt haben!! ich wünsche mir nur, dass es nicht viele menschen von dieser sorte gibt... denn mit mitgefühl (NICHT mitleid!!!) und anteilnahme wurden diese von natur aus nicht ausgestattet... möge gott euch und eure lieben stets behüten...

also, bleibt gesund und alles gute :)
monika
 
Erstmal möchte ich Monika1974 und Shomani ganz viel Glück auf ihrem weiteren Weg wünschen, ich drück euch die Daumen.

DANKE !! :)

Glaub auch nicht, dass ich diese Möglichkeit einer Transplantation leichtfertig wahr genommen habe ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie es für den Spender aussieht. Ich habe mich lange dagegen gewehrt, auf die Transplantationsliste gesetzt zu werden und natürlich empfand ich den Gedanken, das Organ eines Toten in mir zu haben erstmal als abschreckend, ich hab mich bei der Vorstellung, ein anderer müsse erst sterben, damit ich leben kann, zunächst absolut gegen die Operation gesträubt.

ich stehe zwar gott sei dank noch nicht auf der liste, aber ich kann das nachvollziehen wie das für dich war, weil es mir genauso geht... ich werde/würde auch psychische probleme damit haben... ich sehe mich selbst nicht als krank (d.h. ich rede selten bis nie darüber, wiel ich einfach schon zu lange so lebe und es für mich normal ist) , aber in gewissen momenten denkt man darüber nach... stimmt!


Weder glaube ich, dass sich die Seele aufspalten kann und in den Organen hockt, noch dass man seinen eigenen Todestag durch Operationen jeglicher Couleur schwänzen kann.

sehe ich auch so...

Wenn es so gewesen wäre, dass meine Zeit schon gekommen war, wäre ich zumindestens auf dem Operationstisch, eher früher, gestorben, aber die Tatsache, dass ich hier sitze und atme, beweist das Gegenteil - meine Zeit fängt erst an.

das ist eine wahre aussage... habe ich auch schon mal hier klarlegen wollen, abe rmanchen können schwer begreifen was andere schreiben ... :stickout2

ich möchte totzdem noch den bitteren beigeschmack wegbringen, dass ich den sterbeprozess stören könnte oder der spender noch etwas spürt!!

monika
 
Kleine Klarstellung:

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man für oder gegen das Spenden sein soll, das einzige worum es mir geht, sich zu informieren, und das nicht nur von der einen Seite!
Das ist alles.
Und ich persönlich würde eben nicht spenden und würde meine Tochter auch niemals zur Spende freigeben.
Muß jeder selbst entscheiden, dass habe ich NIE bestritten.

Juddl
 
Kleine Klarstellung:

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man für oder gegen das Spenden sein soll, das einzige worum es mir geht, sich zu informieren, und das nicht nur von der einen Seite!
Das ist alles.
Und ich persönlich würde eben nicht spenden und würde meine Tochter auch niemals zur Spende freigeben.
Muß jeder selbst entscheiden, dass habe ich NIE bestritten.

ich hab auch nicht gesagt, dass ich weder dafür oder dagegen bin, weil ich der meinung sei du verlangst das!! :) und informieren tut sich im bedarfsfall sicher JEDER , zumindest ich werde das noch tun.. ich stehe ja noch am anfang und hab bis zu einer eventuellen transplantation noch zeit... !! wer weiss was bis dahin ist....??

dass du nicht spenden würdest oder deine tochter spenden lässt, verstehe ich, aber was ist, wenn ihr ein organ bräuchtet??

und keine sorge, ich treffe die enscheidung für MICH aus MEINEM bauch...

meine aussage mit dem bitteren beigeschmack betrifft MEIN empfinden, da ich ja echt nicht möchte dass jemand leidet, damit ich leben könnte...

irgendwie dreht sich der stoff in diesem thread nur mehr im kreis ... alles wurde schon tausendmal gesagt und immer und immer wieder kommt das selbe...

ich passe...

ich werd mich selbst noch genau informieren, auf meine art und weise...

ich wünsche allen ein gesundes glückliches leben und dass keiner jemals in diese situation kommt, solch eine entscheidung treffen zu müssen......

monika
 
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Habe auch nochmal über alles drüber gelesen und nachgedacht.
Bin zu dem gleichen Ergebnis gekommen, wie auch beim Thema "Abtreibung" - man kann sich erst selbst ein Urteil bilden, wenn man von der Problematik SELBST betroffen ist.

Liebe Shomani, ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Chemo und beste Genesung! Ich hoffe, deine Besprechung heute hat Klarheit gebracht und wird dir den besten Weg aufzeigen!?
Alles Liebe, Romaschka
 
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