Mit-Leid

S

Suki111

Guest
Hallo!

Ich habe ein echtes Empathie-Problem. Es ist schön und gut Mitgefühl zu haben und es macht das Leben reicher.
Aber Mitleid macht das Leben sehr viel anstrengender.
Ich kann mittlerweile gut Grenzen setzten, das ist es nicht. Aber ich kann mich nicht von den Energien meiner Umwelt abgrenzen.
Ich leide hauptsächlich mit Tieren, so sehr das ich richtiggehend unter dem Leid zusammenbreche. Wenn ein Tier gequält wird, fühle ich mich als müsste ich sterben. Ich bekomme dann meistens sowas wie einen Nervenzusammenbruch und muss nur noch weinen.
Es fällt mir auch schwer Filme zu sehen, weil ich alle Emotionen 1:1 miterleben muss oder sogar noch heftiger als im Film.

Ich habe bisher keinen Weg gefunden das abzustellen. Ich wünschte, das würde nicht geschehen, denn man kann anderen viel besser helfen, wenn man selbst stark bleibt und nicht immer alle Gefühle übernimmt.

Habt ihr Ideen wie man sowas ändern kann?
 
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Einen Weg kenne ich. Der hätte aber Nebenwirkungen weil er anderes gedacht ist als du es vor hast.

Ich hatte mich von der Ich-Vorstellung entfernt, das ging durch Befragung mit Erfahrenen.
Dabei werden Gefühle und Gedanken untersucht, in wie weit ein ich damit zusammen agiert.
Vorstellungen in Gedanken und direkte Erfahrung werden dabei untersucht, vor allem Wert auf direkte Erfahrung der Sinne gelegt.
Wenn dann Antworten kommen wie ...spüre Schmerz wenn im Fernsehen gezeigt wird... kommt eine analytische Frage wo dieser Schmerz genau empfunden wird, wie er sich äußert, ob zuerst ein Gefühl da war oder ein Gedanke und in welcher Form ein ich-Gedanke hinzu kommt.

Das führt nach einigen Wochen zu genauerer Betrachtung. Identifikation mit fremdem Körper ist dann weniger intensiv und überschaubarer, es ist leichter damit umzugehen.

Eine Befragung in der oben gezeigten Form führt aber auch dazu, daß Dinge allgemein und auch der Körper nicht mehr so sehr als "gehört mir" gesehen wird und daß das ich-Empfinden eher eine Gedankenblase ist, manchmal nett zwar aber nicht mega-wichtig.

Im Endeffekt führt mein Weg dazu mit den Dingen mehr bewußt und dadurch auch oft leichter umzugehen. Ich weiß aber nicht ob das dein Ding wäre, die meisten Leute legen sehr viel Wert auf ihr bisheriges Ich-Empfinden und möchten es behalten, auch wenn´s weh tut.
Deshalb das Ganze nur mal als Idee, falls du doch einmal darauf zurück kommen möchtest.
 
Hallo!

Ich habe ein echtes Empathie-Problem. Es ist schön und gut Mitgefühl zu haben und es macht das Leben reicher.
Aber Mitleid macht das Leben sehr viel anstrengender.
Ich kann mittlerweile gut Grenzen setzten, das ist es nicht. Aber ich kann mich nicht von den Energien meiner Umwelt abgrenzen.
Ich leide hauptsächlich mit Tieren, so sehr das ich richtiggehend unter dem Leid zusammenbreche. Wenn ein Tier gequält wird, fühle ich mich als müsste ich sterben. Ich bekomme dann meistens sowas wie einen Nervenzusammenbruch und muss nur noch weinen.
Es fällt mir auch schwer Filme zu sehen, weil ich alle Emotionen 1:1 miterleben muss oder sogar noch heftiger als im Film.

Ich habe bisher keinen Weg gefunden das abzustellen. Ich wünschte, das würde nicht geschehen, denn man kann anderen viel besser helfen, wenn man selbst stark bleibt und nicht immer alle Gefühle übernimmt.

Habt ihr Ideen wie man sowas ändern kann?
Es geht Dir hauptsächlich um Tiere, Menschen weniger?
 
Ich leide hauptsächlich mit Tieren, so sehr das ich richtiggehend unter dem Leid zusammenbreche. Wenn ein Tier gequält wird, fühle ich mich als müsste ich sterben. Ich bekomme dann meistens sowas wie einen Nervenzusammenbruch und muss nur noch weinen.
Darf ich fragen wo, wie häufig und bei welcher Gelegenheit du mitbekommst/erlebst, dass Tiere gequält werden, so dass du "meistens" sowas wie einen Nervenzusammenbruch bekommst?

R.
 
Es geht Dir hauptsächlich um Tiere, Menschen weniger?

Nein, es passiert auch mit Menschen. Aber hier bei uns sieht man weniger Menschen, die offensichtlich leiden. Also ich denke zwar, dass sehr viele Menschen leiden, aber die meisten haben gewisse psychische Abwehrmechanismen, so dass sich das Leid dann anders sichtbar macht, z.B. Agressionen, Wut, Neid usw. Da spüre ich dann auch, dass ich mich schlecht von den Energien abgrenzen kann, allerdings kann ich mich auf sachlicher Ebene sehr gut abgrenzen.

Bei Tieren habe ich es häufiger, da Tiere meistens relativ schutzlos sind und anderen hilflos ausgeliefert sind und sie auch sehr viel Angst haben. Bei Menschen, die Angst haben, ist das wie bei Tieren.

Wenn sich ein Mensch irgendwo verletzt hat, dann bekomme ich auch sofort schmerzen.

Darf ich fragen wo, wie häufig und bei welcher Gelegenheit du mitbekommst/erlebst, dass Tiere gequält werden, so dass du "meistens" sowas wie einen Nervenzusammenbruch bekommst?

R.

Ich habe das manchmal im Süden Europas mitbekommen, dass ein Tier gequält wurde, wenn ich im Urlaub war. Zum Beispiel wenn ein Hund geschlagen wird oder auch Pferde, die dann schon total alt sind und mit einer Peitsche geschlagen werden, damit sie weiter laufen, obwohl man sieht dass das Tier einfach nicht mehr kann. In manchen Situationen kann man nicht oder nur bedingt eingreifen, weil der Umgang mit Tieren nicht überall so gehandhabt wird wie in Deutschland.


Einen Weg kenne ich. Der hätte aber Nebenwirkungen weil er anderes gedacht ist als du es vor hast.


Ich hatte mich von der Ich-Vorstellung entfernt, das ging durch Befragung mit Erfahrenen.

Dabei werden Gefühle und Gedanken untersucht, in wie weit ein ich damit zusammen agiert.

Vorstellungen in Gedanken und direkte Erfahrung werden dabei untersucht, vor allem Wert auf direkte Erfahrung der Sinne gelegt.

Wenn dann Antworten kommen wie ...spüre Schmerz wenn im Fernsehen gezeigt wird... kommt eine analytische Frage wo dieser Schmerz genau empfunden wird, wie er sich äußert, ob zuerst ein Gefühl da war oder ein Gedanke und in welcher Form ein ich-Gedanke hinzu kommt.


Das führt nach einigen Wochen zu genauerer Betrachtung. Identifikation mit fremdem Körper ist dann weniger intensiv und überschaubarer, es ist leichter damit umzugehen.


Eine Befragung in der oben gezeigten Form führt aber auch dazu, daß Dinge allgemein und auch der Körper nicht mehr so sehr als "gehört mir" gesehen wird und daß das ich-Empfinden eher eine Gedankenblase ist, manchmal nett zwar aber nicht mega-wichtig.


Im Endeffekt führt mein Weg dazu mit den Dingen mehr bewußt und dadurch auch oft leichter umzugehen. Ich weiß aber nicht ob das dein Ding wäre, die meisten Leute legen sehr viel Wert auf ihr bisheriges Ich-Empfinden und möchten es behalten, auch wenn´s weh tut.

Deshalb das Ganze nur mal als Idee, falls du doch einmal darauf zurück kommen möchtest.

Ich finde das sehr interessant Obst. Aber wie gehe ich vor? Also ich glaube, dass ich mir auch oft Sachen vorstelle und durch die Vorstellung davon, Schmerzen bekomme. Wenn mir zum Beispiel jemand erzählt, was einem anderen wiederfahren ist, dann bin ich ja gar nicht dabei und muss mir das erst vorstellen.

Wenn ich ein Tier sehe, das geschlagen wird, dann bin ich mir aber nicht sicher, ob ich mir dort viel vorstelle. Es fühlt sich so an, als würde ich fühlen, wie sich das Tier fühlt fühlt?! Oder stelle ich es mir dann vorher auch vor, bevor das Gefühl kommt? Ich weiß nicht. Wo dieser Schmerz genau empfunden wird… es zieht sich mir so der Brustkorb zusammen und dort tut es auch weh.

Also was ist jetzt das ich-Empfinden?
 
Nein, es passiert auch mit Menschen. Aber hier bei uns sieht man weniger Menschen, die offensichtlich leiden. Also ich denke zwar, dass sehr viele Menschen leiden, aber die meisten haben gewisse psychische Abwehrmechanismen, so dass sich das Leid dann anders sichtbar macht, z.B. Agressionen, Wut, Neid usw. Da spüre ich dann auch, dass ich mich schlecht von den Energien abgrenzen kann, allerdings kann ich mich auf sachlicher Ebene sehr gut abgrenzen.

Bei Tieren habe ich es häufiger, da Tiere meistens relativ schutzlos sind und anderen hilflos ausgeliefert sind und sie auch sehr viel Angst haben. Bei Menschen, die Angst haben, ist das wie bei Tieren.

Wenn sich ein Mensch irgendwo verletzt hat, dann bekomme ich auch sofort schmerzen.
Vielen Dank für die Antwort, da reden wir doch noch gerne darüber, zumindest ich. Gerne auch per PN.
 
Ich finde das sehr interessant Obst. Aber wie gehe ich vor? Also ich glaube, dass ich mir auch oft Sachen vorstelle und durch die Vorstellung davon, Schmerzen bekomme. Wenn mir zum Beispiel jemand erzählt, was einem anderen wiederfahren ist, dann bin ich ja gar nicht dabei und muss mir das erst vorstellen.

Wenn ich ein Tier sehe, das geschlagen wird, dann bin ich mir aber nicht sicher, ob ich mir dort viel vorstelle. Es fühlt sich so an, als würde ich fühlen, wie sich das Tier fühlt fühlt?! Oder stelle ich es mir dann vorher auch vor, bevor das Gefühl kommt? Ich weiß nicht. Wo dieser Schmerz genau empfunden wird… es zieht sich mir so der Brustkorb zusammen und dort tut es auch weh.

Also was ist jetzt das ich-Empfinden?

Du hast anscheinend keinen Abstand. Bist sozusagen deckungsgleich mit dem was du fühlst oder auch denkst( ?)
Beim meditieren lernt man Gedanken und Gefühle einfach zu beobachten. Du kannst üben Zeuge zu sein. Damit schaffst du einen Abstand zu den Gefühlen, zu den Gedanken. Die Deckungsgleichheit löst sich beim meditieren auf- da ist aufeinmal ein Beobachter
und das Beobachtete. Dein ich ist der Beobachter und nicht das Beobachtete. Du hast Gedanken und,oder Gefühle, aber du bist es nicht. Versuch es mal--vielleicht hilft es ja.
Diese Emphatie , die du so extrem empfinden kannst , wird dir möglicherweise eine Art erwachen bringen---imo
lg
 
@Suki111 ich denke/empfinde da wie Obst und taftan. Wenn es mir bewusst wird, dass ich 'mitleide' indem ich eben traurig werde oder ich Tränen spüre, Wut empfinde, setzte ich bewusst ein Stopp und werde mir gewahr, dass es 'nicht meins' ist. Voraussetzung für mein Denken ist, dass es sowas wie einen Seelen- oder Lebensplan gibt (das entspricht lediglich meiner Sichtweise), heisst, an gewissen Erfahrungen kommen wir nicht vorbei.

Ich hab das kürzlich mit meiner Mutter erlebt, sie ist Demenzkrank - und es wurde ihr in einem Gespräch mit mir so richtig bewusst, sie wurde verzeifelt - und diese Welle der Verzweiflung riß mich mit, weil ich das nachempfinden konnte..... Wir haben beide geweint und ich litt mit. Dann hab ich mich herausgenommen - bewusst - weil ich darauf ja keinen Einfluß habe. Was ich tun kann ist, sie zu begleiten und das werde ich so gut ich es kann. Ich habe begonnen ihr von meinem Leben zu erzählen (sie vergisst das ja ständig wieder) und hab sie in meine Euphorie genommen, da es mir zur Zeit sehr gut geht - ich glücklich bin. Es ist mir klar, dass es ihr dadurch nur kurzfristig besser ging, aber ich kann das auffrischen - indem ich für sie da bin, ohne involivert zu sein in ihr Leiden. Hoffe das klingt nicht zu kompliziert ;)

Wie Du richtig selber feststelltest, kannst Du nur geben, wenn Du selbst in Dir ruhst und aus Deiner Kraft heraus agierst. Das darfst Du jetzt üben....
 
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Meditieren ist ein traditioneller Weg um das ich-Empfinden zu ergründen und Leiden aufzulösen. Bei Wikipedia wird der Begriff Erleuchtung näher definiert und hier im Forum wird sich gelegentlich darüber ausgetauscht.
Ich hatte einen Weg ohne Meditation gewählt.
 
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