Mit-Leid

Meditieren ist ein traditioneller Weg um das ich-Empfinden zu ergründen und Leiden aufzulösen. Bei Wikipedia wird der Begriff Erleuchtung näher definiert und hier im Forum wird sich gelegentlich darüber ausgetauscht.
Ich hatte einen Weg ohne Meditation gewählt.

Es wird genauso viele Wege geben wie es Menschen gibt, die Reise allein ist schon hilfreich, wenn sie bewusst gegangen wird. Die 'Zeichen' liegen auf dem Weg- sie zu erkennen und evaluieren ist die Herausforderung oder Aufgabe.
 
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Das kann nicht befriedigend erklärt werden, kann aber selbst nachgeschaut werden. Wenn du das begleitet tun möchtest kannst du auf meiner Webseite nachschauen wie das geht. Klick auf mein Benutzerbild, dort ist die Webadresse.
ok.
Also du bist ok. .-)
Das werde ich mir mal zu Gemüte ziehen.
 
Es wird genauso viele Wege geben wie es Menschen gibt, die Reise allein ist schon hilfreich, wenn sie bewusst gegangen wird. Die 'Zeichen' liegen auf dem Weg- sie zu erkennen und evaluieren ist die Herausforderung oder Aufgabe.

Hihi, am Ende des Weges merkt man,dass jeder Weg einen dahin bringt, wo man schon die ganze Zeit war---bei sich.
Und trotzdem haben diese Umwege ihren Sinn, um bewußt zu werden.
Es gibt nichts zu erreichen, Alles ist schon da, man ist sich da nur nicht bewußt darüber............
War das nicht Goethe der da sagte , auch die längste Reise führt einen zu sich selbst?
 
@Suki111
Ich hab das kürzlich mit meiner Mutter erlebt, sie ist Demenzkrank - und es wurde ihr in einem Gespräch mit mir so richtig bewusst, sie wurde verzeifelt - und diese Welle der Verzweiflung riß mich mit, weil ich das nachempfinden konnte ;)
Hallo Spirit! Ich kenne zwar bisher aus meinem privaten Kreise keine Demenzkranken, kann mir aber in etwa vorstellen, was für eine Situation du beschreibst, bzw. wie sie sich anfühlen könnte.

Ich habe auch eine Großmutter, die zum Beispiel besonders auf psychischer Ebene sehr - ich nenne es mal "leidend" ist.
Ich weiß, dass es ihr nicht gut geht, aber ich weiß auch, dass ich ihr nicht helfen kann und dass alles was ich tun würde ihr niemals nachhaltig helfen könnte - denn die Ursache liegt in ihr.
In solchen Situationen kann ich mich jedoch sehr gut abgrenzen.

Es geht auf jeden Fall nicht um Mitleid aus Schuld- oder Verantwortungsgefühl.

Und es geschieht, wenn jemand zum Beispiel Angst hat oder gequält wird. Ich kann dann bewusst auch gar nichts zurückhalten, weil es mir die Luft zuschnürt und es einfach so ein Ausnahmezustand ist, in dem man unter dem Schmerz des anderen so zusammenbricht.

Das geschieht im Alltag natürlich sehr selten, weil man jetzt nicht so oft mit solchen Situationen konfrontiert ist.

Aber zum Beispiel passiert es auch, wenn ein Tier überfahren wird und dann noch lebt und qualvoll verendet.

Bei sowas kriege ich gar keine Luft mehr und es bleibt einfach keine Zeit darüber nachzudenken, dass ich jetzt nicht weinen sollte. Es steigt von so tief in mir auf und es tut weh. Ich kann dann gar nicht aufhören, weil es so schmerzhaft ist.

Wenn jemand demenzkrank ist, dann ist das selbstverständlich auch ein ganz schweres Schicksal und es erfordert auch viel Kraft da stark zu bleiben, so wie du es tust. Doch das Mitleid, welches du beschreibst, würde ich eher als stille Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit erleben (also wenn ich in der Situation wäre und mich da hinein denke). Es würde mich dann wohl eher runterziehen.

Bei meiner Großmutter ist es noch anders, sie ist sehr leidend und versucht anderen oft Schuldgefühle einzureden. So etwas funktioniert bei mir aber nicht so gut, auch wenn ich die Not dahinter erkenne.
 
wo spürst Du sie.?...an derselben Stelle oder woanders..?
Ich frage weil ich das auch so erlebe, aber bei mir die Schmerzen dann immer von den Beinen her hochkommen...
Es schnürt mir einfach die Luft ab. Hast du vielleicht mal einen Film gesehen, in dem ...mhhh... z.B. einer Mutter verkündet wird, dass ihr Kind irgendwie ganz schlimm ums Leben gekommen ist? Und sie sinkt so auf die Knie? Das Gefühl ist im Brustkorb und im Herzen ...wortwörtlich.

Wenn ich mir aber nur etwas schmerzhaftes vorstelle, dann tut es irgendwie schon im Kopf weh. Aber niemals in den Beinen;)
 
Du hast anscheinend keinen Abstand. Bist sozusagen deckungsgleich mit dem was du fühlst oder auch denkst( ?)
Beim meditieren lernt man Gedanken und Gefühle einfach zu beobachten. Du kannst üben Zeuge zu sein. Damit schaffst du einen Abstand zu den Gefühlen, zu den Gedanken. Die Deckungsgleichheit löst sich beim meditieren auf- da ist aufeinmal ein Beobachter
und das Beobachtete. Dein ich ist der Beobachter und nicht das Beobachtete. Du hast Gedanken und,oder Gefühle, aber du bist es nicht. Versuch es mal--vielleicht hilft es ja.
Diese Emphatie , die du so extrem empfinden kannst , wird dir möglicherweise eine Art erwachen bringen---imo
lg
Danke für den Gedankenansatz. Es ist ein sehr guter. Ich habe mich schon viel mit der Meditation auseinandergesetzt und möchte in Zukunft unbedingt auch praktizieren. Ich wünschte, dass ich ebenso im Alltag reagieren lernen könnte. Bislang ist diese Vorstellung aber noch weit weg...also die Vorstellung dass es möglich sein könnte. Finde aber, es ist ein Weg der sehr vielversprechend klingt!
 
Hallo!

Ich habe ein echtes Empathie-Problem. Es ist schön und gut Mitgefühl zu haben und es macht das Leben reicher.
Aber Mitleid macht das Leben sehr viel anstrengender.
Ich kann mittlerweile gut Grenzen setzten, das ist es nicht. Aber ich kann mich nicht von den Energien meiner Umwelt abgrenzen.
Ich leide hauptsächlich mit Tieren, so sehr das ich richtiggehend unter dem Leid zusammenbreche. Wenn ein Tier gequält wird, fühle ich mich als müsste ich sterben. Ich bekomme dann meistens sowas wie einen Nervenzusammenbruch und muss nur noch weinen.
Es fällt mir auch schwer Filme zu sehen, weil ich alle Emotionen 1:1 miterleben muss oder sogar noch heftiger als im Film.

Ich habe bisher keinen Weg gefunden das abzustellen. Ich wünschte, das würde nicht geschehen, denn man kann anderen viel besser helfen, wenn man selbst stark bleibt und nicht immer alle Gefühle übernimmt.

Habt ihr Ideen wie man sowas ändern kann?

Hi,
erstmal find ichs ziemlich gut, dass Du so fähig bist, mitzufühlen. Das ist eine echte Fähigkeit! Die Frage ist, wie kannst Du diese Fähigkeit praktisch zum Nutzen anderer umsetzen. Machst Du beruflich etwas in der Richtung, ich meine in Richtung Helfen? Vielleicht ist das der beste Weg, diese Fähigkeit auch konkret anzuwenden, in dem Du diese Energie nutzt, um für andere nützlich zu sein. Durch gelebte Praxis kannst Du vielleicht mit der Zeit besser lernen, Dein Mitleid zu kontrollieren, als wenn Du darüber nachdenkst. Dann frage ich mich, wie es um Dein Selbstbewusstsein bestellt ist. Fühlst Du Dich stark, gefestigt, geerdet? Hast Du ein stabiles Alltagsleben? Wie ist es generell mit der Verarbeitung von Eindrücken, also nicht nur mit leidenden Wesen, sondern generell. Kannst Du abschalten, oder geht es dauernd alles im Kopf hin und her und drunter und drüber?
Viel Glück,
Bibo
 
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