Hallo Mondkatze und alle anderen Mitdeuter/innen,
wie ich sehe, sind während meiner Forumsabwesenheit in diesem Thread ja schon wieder sehr viele sehr gute Deutungsmöglichkeiten zusammengetragen worden, die jedem Lenormandinteressierten tolle neue Anregungen vermitteln.
Zu der Karte der Wege
hätte ich noch Folgendes im Angebot:
- Aufbruch, mutig sein für neue Erfahrungen
- Offensein für etwas noch Unbekanntes und Unabsehbares, auch wenn uns derzeit noch die Sicht auf das Ende versperrt ist
- Die Wege können neue Chancen und Perspektiven bieten und darauf hinweisen, dass die Zeit gekommen ist, umzudenken, sich weiter zu entwickeln, „Farbe zu bekennen“, nicht stehen zu bleiben, voran zu schreiten, etwas nicht mehr länger aufzuschieben bzw. vor sich her zu schieben oder zu verdrängen, Aktivität statt Passivität zu entfalten und sich nicht länger nur im ewig gleichen Kreis zu drehen und sich immer nur Gedanken um das bereits Gewesene und die redensartlichen „alten Geschichten“ zu machen. Insofern kann die Karte der Wege auch dazu auffordern, die alten Geschichten endlich ruhen zu lassen, loszulassen, sich zu emanzipieren, abzunabeln, andere Denk- und Verhaltensmuster an den Tag zu legen usw.
- In diesem Zusammenhang fordert uns die Karte der Wege auch auf, uns darüber klar zu werden, welche Ziele wir in unserem weiteren Leben verfolgen und wo wir im Ergebnis ankommen möchten.
- Die Wege können wegen der noch bestehenden Wahlalternativen auch darauf hinweisen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen und die Würfel noch nicht endgültig gefallen sind, sondern noch Zeit und Raum für eine Einflussnahme und Wandlung ist.
- Aufforderung, die verschiedenen, sich einem bietenden Möglichkeiten genau abzuwägen, zu analysieren, zu prüfen, usw., um keine leichtfertige Entscheidung zu treffen, die wir letzten Endes möglicherweise bereuen; Mit den Wegen gilt es, sich im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten und Erkenntnisse so gut wie es eben geht bereits im Vorfeld damit auseinanderzusetzen, welchen Weg wir gehen sollten, um uns hinterher keine eigenen Vorwürfe machen zu müssen. Insofern können die Wege auch zu einer gewissen Vorsicht mahnen, eine Entscheidung nicht unbedarft, nicht blauäugig, nicht leichtfertig und nicht unüberlegt „im Überschwang“ des Augenblicks oder der Gefühle, sondern vielmehr ganz bewusst, gewollt und mit den daraus sich zeigenden Konsequenzen zu treffen. Um einen noch nicht bis zum Schluss vorhersehbaren Weg möglichst ohne allzu viele und allzu große Komplikationen und Probleme zu bewältigen, sollte man sich also möglichst gut vorbereiten und vorausschauend planen und organisieren.
- Die Wege In Kombination mit einer Personenkarte deuten auch darauf hin, dass diese Person ihren eigenen Weg gehen sollte, nicht in die berühmten Fußstapfen anderer treten oder und sich nicht von einer anderen Person in irgendeiner Form fremdbestimmen lassen sollte. Nicht das, was möglicherweise andere für uns vorsehen oder in welche Richtung andere uns möglicherweise drängen möchten, ist entscheidend, sondern stattdessen sollten wir uns vielmehr auf uns selbst besinnen, in uns hineinhorchen, was wir wollen und wünschen und auch das nötige Vertrauen in uns, in unsere Kraft und in unsere Fähigkeiten haben, dass wir den sich uns stellenden Herausforderungen irgendwie schon „Herr werden“ nach dem bekannten Motto: „Yes, we can!“ Kein Weg wird letzten Endes erfolgreich beschritten werden können, ohne dass wir ein gewisses Vertrauen und eine gewisse Zuversicht in uns selbst aufbringen.
- auch möglich: sich selbst im Wege stehen, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr
- Aufforderung, etwas, was man anfängt in einer Lebenssituation auch bis zum Schluss zu Ende zu bringen und nicht auf dem sprichwörtlichen halben Weg stehen zu bleiben, weshalb die Wege auch ein Ausdruck sein können von „Geduld und Muße haben“, „Ausdauer und Disziplin aufbringen“, sozusagen „am Ball bleiben“, usw.
- Da man auf den allermeisten Wege-Lenormandkarten nicht erkennen kann, wohin der eine oder der andere Weg letzten Endes führt, kann man hieraus auch schließen, dass man das Ende des Weges, den man beschreitet, oder die schlussendlichen Konsequenzen oder Auswirkungen einer Entscheidung, die wir treffen, noch nicht vorhersehen kann/können. Vor diesem Hintergrund beinhaltet die Karte der Wege nicht selten auch Momente der Unvorhersehbarkeit, der Ungewissheit, der Zweifel, der unbeantworteten Fragen, aber möglicherweise auch der Abenteuerlust, des Wagemutes oder der Neugier, was einen wohl erwarten wird, wer oder was einem auf dem beschrittenen Weg wohl begegnen wird, welche neue Erfahrungen und Reifeprozesse wir wohl erleben werden, welche Herausforderungen sich uns stellen werden, usw.
- in Kombination z. B. mit dem in die Wege blickenden Fuchs auch möglich: auf dem Holzweg oder auf einem Irrweg sein
- Eine weitere Deutungsmöglichkeit: mit den Wegen braucht jemand oder etwas noch einiges an Zeit (Wege als Zeitfaktor im Sinne von längerfristig oder ein langer Weg) und Geduld. Nach reiflicher Überlegung einen Weg zu beschreiten heißt noch lange nicht automatisch, dass man auch bereits kurzfristig ans Ziel gelangt, zumal das Ziel auf den allermeisten Wege-Karten nicht erkennbar ist. Der Weg zieht sich regelrecht hin, betrifft etwas, was noch nicht sichtbar ist und noch in der äußeren Ferne liegt, weshalb er noch einiges an Zeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen erfordert, bis wir dort ankommen, wohin wir wollen.
Soviel zu meinen Wege-Impressionen.
Einen schönen Restsonntag,
Tugendengel