Ich versuche jetzt einmal den Gedanken zu beleuchten, dass Gutes immer gut ist und nicht erst dann wirksam sein kann, wenn der Gegenpol "schlecht", "böse" oder "verheerend" gar nicht vorhanden ist.
Also da ist ein Baby. Es beurteilt nicht, was gut und was schlecht ist und der Lebenswille zeigt nichts anderes an, als leben zu wollen.
Wir, die Erwachsenen wissen aber, was für das Leben notwendig ist: Nämlich eine gute Babynahrung und eine gute Betreuung. Wir geben dieses Gute und umgehen das Gegenteil davon.
Und ständig steigern wir das Gute sowohl bei der Nahrung und der Betreuung. Ja, das Kind soll und darf gar nicht mit Schlechtem in Berührung kommen, damit der Körper gesund wächst und die Seele mit einem immer deutlicheren Charakter stark wird, gleichgültig welchen Erfolg dabei erzielen.
Es ja so: Die Kinder nehmen die Bemühungen der Erwachsenen als selbstverständlich hin und empfinden dabei das Leben einfach toll, erlebnisreich, lebenswert. Bedarf es dazu unbedingt des Kontrast des Schlechten oder gar des Finsteren, des Bösen und Lebensfeindlichen?
Ich sage nein. Das Kind bzw. dessen feine Seele braucht nur Gutes, Schönes, Wertvolles. Vor allem eingehüllt von Liebe und mit Liebe. So ist es.
Nun ist es aber auf der Welt einmal so, dass sie kein Zuckerlecken ist. Es gibt rund herum so viel Ungutes, Leid, Egoismus, Hunger, Krankheit, Brutalität usw.usf.
Nicht nur, dass eine starke Seele ein Leben nur im eigenen Genuss ausleben will, sie will Gutes weiter geben. Mir kommt vor, jeder normale Mensch will das. Er will nicht nur Ungutes mildern, er will irgendwie schwächen und alles verbessern.
Es ist ja nicht der Körper, der das will. Es ist die Seele. Sie will immer im Guten bleiben und in guter heller Strahlung leben. Einfach um sich in glücklicher Harmonie zu steigern. Und dabei dringen ihre Wellen ins Ungute vor. Noch ist es so, dass aber auch das Ungute voll in die offene Seele eindringt und sie total verwirrt.
Aber nicht das ist es, was sich einmal vollenden wird. Das Vordringen von heller Harmonie ins Dunkle geht langsam aber sicher weiter. Auf der Erde ist dieser Vorgang in jenen fernen Zeiten zu Ended, wenn sich die Materie in höherer Schwingung auflöst.
Vorläufig und beim Einzelnen passiert das erst im geistig-jenseitigen Sein, wenn sich der komplette Geistmensch langsam vollendet. Er durchhellt dabei in sich bis in seine eigenen tiefsten Winkeln alles und steigert sein Gehen in harmonischer Übereinstimmung zu seiner geistigen Umwelt.
Im gemeinsamen Licht wird langsam alles hell und hoch schwingend. Dort braucht es bei steigender Lichtintensität keine Gegenwelt, kein Dunkles. Das Dunkle ist ja selbst hell geworden.
Ich weiß, das ist meine Vorstellung davon, dass das Böse auf höchster Ebene absolut keine Notwendigkeit ist, damit Gutes überhaupt existieren kann. Die Dualität existiert im Du eines Gegenüber, im Du zu anderen Geistwesen.