Kann man das Böse durch Gutes vernichten?

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Lieber Inti,

irgendwie kann ich Dich nicht verstehen. Schau bitte noch einmal nach, was ich in diesem Beitrag geschrieben hatte:

Lieber Inti, wo siehst Du denn in meinem Beitrag eine Dualität von Gut und Böse? Die unabhängige Existenz zweier Dinge führt doch nicht zwangsweise zu einem Zusammenhang.

Woraus schließt Du hier, dass ich Gut und Böse als eins sehen würde?



Merlin
Ich sagte nicht, dass du Gut und Böse als eins siehst. Ich kritisierte, dass du Gut und Böse als zwei voneinander unabhängige Bezeichnungen beschreibst. Und ich habe das auch begründet. Ich versuch es noch einmal.

Wenn man die Bezeichnung "nass" für einen bestimmten Zustand nennt, dann kann man das nur, wenn man auch den Zustand des "Nicht-nass" kennt. Somit existiert der Begriff "nass" immer auch mit dem Begriff "trocken" (nicht-nass) zusammen und kann nicht als eigenständig betrachtet werden. Genauso ist es mit Gut-böse, wobei ich zugestehe, dass es auch gut-schlecht heißen könnte und damit die emotionale Verurteilung besänftigt wäre.

LGInti
 
:)Alles klar! Jetzt verstehe ich Dich und weiß warum Du noch bleiben willst.
Dann noch alles Gute und viel Spaß in dieser Welt! (y)
Danke - wobei Spass nicht unbedingt das richtige Wort dafür ist. Ich würde eher sagen, die Suche nach - Bewusstwerdung und Freude/Liebe und die Fähigkeit, das zu leben.

LGInti
 
Lieber Shimon,

wenn dem so ist, stimmt mich das im Umkehrschluss schon nachdenklich, denn ich möchte nicht, dass meinetwegen eine Seele Leid ertragen muss.


Merlin


shalom merlin,

wer hat behaupttet, dass eine seele wegen dir leid ertragen muss? menschen die "gutes tun" sind nicht die selben wie die, die "böses tun"...:D

shimon
 
Ich sagte nicht, dass du Gut und Böse als eins siehst. Ich kritisierte, dass du Gut und Böse als zwei voneinander unabhängige Bezeichnungen beschreibst. Und ich habe das auch begründet. Ich versuch es noch einmal.

Wenn man die Bezeichnung "nass" für einen bestimmten Zustand nennt, dann kann man das nur, wenn man auch den Zustand des "Nicht-nass" kennt. Somit existiert der Begriff "nass" immer auch mit dem Begriff "trocken" (nicht-nass) zusammen und kann nicht als eigenständig betrachtet werden. Genauso ist es mit Gut-böse, wobei ich zugestehe, dass es auch gut-schlecht heißen könnte und damit die emotionale Verurteilung besänftigt wäre.

LGInti
Lieber Inti,

man könnte es sich einfach machen, die Menschen in Schwarz und Weiß einzuteilen, wenn es da nicht auch ein Gelb und Rot gäbe. Gut, man kann sich nun eine getönte Brille aufsetzen, damit die Welt in einem entsprechenden Licht erscheint. So ist das auch mit dem Gut und Böse, denn da gibt es noch den Aspekt der Gleichgültigkeit.

Wie sich die Verliebten eine rosarote Brille aufsetzen, so kann ich mir auch eine Brille der Dualität aufsetzen und schon sehe ich überall Zusammenhänge, die es eigentlich gar nicht gibt.
„Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern wie sie uns erscheinen.“
(Schopenhauer)

Ich könnte mich jetzt auch wiederholen, indem ich davon schreibe, dass die Motivation zum Guten nicht vom Bösen abhängig sein muss. Kann ich einem Fremden nicht auch Gutes tun, selbst wenn ich nicht erkennen kann, ob dieser ein Opfer des Bösen wurde oder anderweitiges Leid und Elend ertragen muss.

Selbst der Seele eines schon Glücklichen kann man noch Gutes zukommen lassen. Ich schenke meinen Lieben auch nicht deshalb etwas, weil sie in Not und Elend leben oder weil es da draußen in der Welt das Böse gibt. Es geht da aber nicht nur um materielle Dinge, denn ich kann ihnen auch meine Liebe schenken.

Nein, ich werde mir nicht die Brille der Dualität aufsetzen, weil ich dann genau diesen wesentlichen Aspekt des Guten nicht mehr erkennen würde. Du siehst, dass sich hier zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten unterhalten. So, wie Platon in seiner Vorstellung von seinem perfekten Staat die Kugelmenschen von Atlantis mit ins Spiel brachte, so ist das auch mit der perfekten Ordnung der Dualisten.


Merlin
 
shalom merlin,

wer hat behaupttet, dass eine seele wegen dir leid ertragen muss? menschen die "gutes tun" sind nicht die selben wie die, die "böses tun"...:D

shimon
Lieber Shimon,

das hatte ich schon richtig verstanden. Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, dass zunächst irgendwo jemand Leiden müsste, damit ich Gutes tun kann.


Merlin
 
„Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern wie sie uns erscheinen.“
(Schopenhauer)
das kann ich dir unterschreiben

man könnte es sich einfach machen, die Menschen in Schwarz und Weiß einzuteilen, wenn es da nicht auch ein Gelb und Rot gäbe.
Klar gibt es Übergänge und vor allem gibt es unterschiedliche Sichten auf bestimmte Umstände Situationen und Ereignisse.
Ich könnte mich jetzt auch wiederholen, indem ich davon schreibe, dass die Motivation zum Guten nicht vom Bösen abhängig sein muss.
Es geht dabei nicht um Motivation, sondern um die einfache Sicht darauf, dass es gar nicht nötig wäre ein "Gut" zu definieren, wenn es kein Gegenüber (Böse) gäbe. Mit der Definition des Guten erschafft man eine Abgrenzung zum Bösen. Wenn es kein "Böse" gäbe bräuchte man das Gute gar nicht davon abzugrenzen, somit hängen beide zusammen.

LGInti
 
Zitat Merlin:Ich könnte mich jetzt auch wiederholen, indem ich davon schreibe, dass die Motivation zum Guten nicht vom Bösen abhängig sein muss.
Antwort Inti: Es geht dabei nicht um Motivation, sondern um die einfache Sicht darauf, dass es gar nicht nötig wäre ein "Gut" zu definieren, wenn es kein Gegenüber (Böse) gäbe. Mit der Definition des Guten erschafft man eine Abgrenzung zum Bösen. Wenn es kein "Böse" gäbe bräuchte man das Gute gar nicht davon abzugrenzen, somit hängen beide zusammen.
Lieber Inti,

schade, dass Du schon zu Beginn meines zweiten Abschnittes in der Einleitung steckengeblieben bist – so sind Dir wesentliche Argumente meines Beitrages entgangen. Mich hätte schon interessiert, wie Du diesen anderen Aspekt des Guten, in Deinem dualen Weltbild unterbringen möchtest.

Merlin
 
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Ich versuche jetzt einmal den Gedanken zu beleuchten, dass Gutes immer gut ist und nicht erst dann wirksam sein kann, wenn der Gegenpol "schlecht", "böse" oder "verheerend" gar nicht vorhanden ist.

Also da ist ein Baby. Es beurteilt nicht, was gut und was schlecht ist und der Lebenswille zeigt nichts anderes an, als leben zu wollen.

Wir, die Erwachsenen wissen aber, was für das Leben notwendig ist: Nämlich eine gute Babynahrung und eine gute Betreuung. Wir geben dieses Gute und umgehen das Gegenteil davon.

Und ständig steigern wir das Gute sowohl bei der Nahrung und der Betreuung. Ja, das Kind soll und darf gar nicht mit Schlechtem in Berührung kommen, damit der Körper gesund wächst und die Seele mit einem immer deutlicheren Charakter stark wird, gleichgültig welchen Erfolg dabei erzielen.

Es ja so: Die Kinder nehmen die Bemühungen der Erwachsenen als selbstverständlich hin und empfinden dabei das Leben einfach toll, erlebnisreich, lebenswert. Bedarf es dazu unbedingt des Kontrast des Schlechten oder gar des Finsteren, des Bösen und Lebensfeindlichen?

Ich sage nein. Das Kind bzw. dessen feine Seele braucht nur Gutes, Schönes, Wertvolles. Vor allem eingehüllt von Liebe und mit Liebe. So ist es.

Nun ist es aber auf der Welt einmal so, dass sie kein Zuckerlecken ist. Es gibt rund herum so viel Ungutes, Leid, Egoismus, Hunger, Krankheit, Brutalität usw.usf.

Nicht nur, dass eine starke Seele ein Leben nur im eigenen Genuss ausleben will, sie will Gutes weiter geben. Mir kommt vor, jeder normale Mensch will das. Er will nicht nur Ungutes mildern, er will irgendwie schwächen und alles verbessern.

Es ist ja nicht der Körper, der das will. Es ist die Seele. Sie will immer im Guten bleiben und in guter heller Strahlung leben. Einfach um sich in glücklicher Harmonie zu steigern. Und dabei dringen ihre Wellen ins Ungute vor. Noch ist es so, dass aber auch das Ungute voll in die offene Seele eindringt und sie total verwirrt.

Aber nicht das ist es, was sich einmal vollenden wird. Das Vordringen von heller Harmonie ins Dunkle geht langsam aber sicher weiter. Auf der Erde ist dieser Vorgang in jenen fernen Zeiten zu Ended, wenn sich die Materie in höherer Schwingung auflöst.

Vorläufig und beim Einzelnen passiert das erst im geistig-jenseitigen Sein, wenn sich der komplette Geistmensch langsam vollendet. Er durchhellt dabei in sich bis in seine eigenen tiefsten Winkeln alles und steigert sein Gehen in harmonischer Übereinstimmung zu seiner geistigen Umwelt.
Im gemeinsamen Licht wird langsam alles hell und hoch schwingend. Dort braucht es bei steigender Lichtintensität keine Gegenwelt, kein Dunkles. Das Dunkle ist ja selbst hell geworden.

Ich weiß, das ist meine Vorstellung davon, dass das Böse auf höchster Ebene absolut keine Notwendigkeit ist, damit Gutes überhaupt existieren kann. Die Dualität existiert im Du eines Gegenüber, im Du zu anderen Geistwesen.
 
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