Ich kann mich keiner Religion mehr zuordnen

Schon als kleines Kind wollte ich wissen, warum und wieso und vor allem wozu ich hier auf der Erde bin.
Zum Glück hatte ich Eltern, die mich nicht zu einer bestimmten Religion oder einer einseitigen Ideologie drängten. Sie liessen mir meine Freiheiten und ich konnte alle mir erreichbaren Gedanken und Varianten der verschiedenen Glaubensrichtungen anschauen.

Bereit mit 16 hatte ich mehr verständis davon, was da abgeht und welche Gesetze in den "Jüngern" bzw. Nachfolgern einer bestimmten Richtung wirken.
Es erstaunte mich, mit welchen Scheuklappen die Menschen "Ihre" Religion ausübten und nicht verstanden und sahen, das dasselbe in den "anderen" Religionen wirkte.
Die Worte und die Handlungen waren ähnlich oder anders gelagert.
Aber alle waren sich ähnlich in ihrer Ausrichtung.

Und irgendwann verlor ich den Glauben nur ich und meine Gemeinde sei einer einzigartigen, einmaligen, ewig gültigen Wahrheit auf der Spur. Die anderen hinkten hinterher oder waren völlig verirrt ...

Heute denke ich, dass all die Religionen, Ideologien und Traditionen nur Hinweise und Spuren eine grösseren Wahrheit sind. Und um diese Wahrheit erkennen zu können, muss man sich von der einseitigen und idiotischen Vorstellung lossagen, nur die eigene Sichtweise sei "die Richtige" ...

Ein Beispiel. Als ich den Koran studierte fiel mir auf, dass ich praktisch nichts verstand. Die Leute die ich um Rat gefragt habe, erzählten mir Geschichten über Geschichten, die von Geschichten handelten, die irgendwer irgendwann erfunden oder "gehört" hatte. Die eigene Meinung war praktisch nicht vorhanden.
Irgendwann kam mir der Verdacht auf, dass im Koran über Sachen geschrieben wurde, die in der Bibel und im alten Testament Ihren Ursprung hatten. Also musste ich die Thora und das neue Testament studieren um den Koran zu verstehen.
Und was war mit Buddhismus?
Man muss den Hindiusmus akzeptieren und verstehen lernen um den Buddhismus zu erkennen.
Auch der Schamanismus hat Elemente von allem oder habe die anderen Glaubensrichtungen die Elemente vom Schamanismus übernommen?
Was macht die Bahai-Religion so anderes?
Warum gibt es die Sufis und ihre vielfältigen Traditionen?
Warum wurde Avicenna alisa ibn Arabi in der Christlichen und der Muslimischen Tradition speziell ausgebildet.
usw. usf.

Heute bin ich froh, wenn ich Gläubige treffe, die ihre Umgebung nicht schaden wollen.

Es ist Heute eine grosse Erwartungshaltung, von anderen zu erwarten, dass Sie keinen Schaden anrichten möchten.
Ist wohl viel verlangt....

Religionszugehörigkeit ist für mich kein Thema mehr. Es stumpft mit der Zeit und wird zu einer inhaltlosen Spieldose ... Mit den immer gleichen Sprüchen und Themen. Vergessen, dass die Welt sich dreht und immer wieder etwas Neues aus dem Alten entsteht...
Die stetige Wandlung ist wohl mein einziger religiöser Halt in diesem Leben.

Wie wird es wohl im Nächsten sein?


Warum willst du dich denn auch unbedingt "zu-ordnen" wollen? :cool:
 
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Der Dalai Lama hatte einmal gesagt, dass ein jeder sich der Religion zu wenden sollte, mit deren kulturellem Hintergrund er aufgewachsen ist. Damit meinte er, dass Europäer den Buddhismus nicht wirklich Leben und verstehen kann.
das fand ich auch sehr interessant. Hab mal ein Interview mit ihn irgendwo im Fernsehen gesehen, wo er darüber gesprochen hat. Die Frage war, ob er möchte, dass die Leute alle jetzt Buddhisten werden sollten oder so ähnlich.
 
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