Wie ist das bei der Gartenarbeit: Wenn ich Unkraut entferne, oder den Rasen mähe, ist das spirituell in Ordnung? Ich diskutiere seit längerem mit meinem Mann, denn er ist der Meinung, diese Tätigkeiten im Garten sind "Mord". Die Pflanzen würden sterben und wenn ich Rasen mähe und Unkraut zupfe, töte ich die Pflanzen.
Wie seht ihr das? Dazu muß ich sagen, daß ich das Unkraut nur abschneide, ich entferne nie die Wurzeln mit. Und Rasenmähen- hat mir eine Bekannte gesagt- sei für die Wiese wie Haareschneiden.
Mein Mann ist aber nicht zu überzeugen und ich bin mir auch unsicher, wie es wirklich stimmt.
Dies ist übrigens mein erster Beitrag hier, ich bin neu im Forum.
Hallo Hatuni, ein interessantes Thema!
Meine Ansicht dazu:
Genau - so wie man selbst ja ab und zu zum Friseur geht und die Haare ein Stück abschneidet, so wie man seine Fingernägel kürzt und seiner Körperpflege als kultivierter Mensch nachgeht, so darf man auch seinen Garten verschönern und achtungsvoll pflegen.
Es ist immer die Haltung, die entscheidend ist:
Säge ich einen Baum deshalb um, weil ich aus persönlichen Gründen keine Bäume mehr im Garten haben möchte (z.B. weil sie im Herbst Blätter abwerfen) oder entferne ich einen Baum, damit die anderen daneben besser wachsen können und der Baum schon recht alt ist und einen kräftigen Sturm eh nicht überstehen würde?
Auch hilft das vorsichtige Entfernen von Unkraut anderen Pflanzen (z.B. Kräuter und Gemüse, das man angesät hat) zum Wachstum.
Lasse ich alles wachsen, so wie die Natur es ursächlich macht, dann habe ich ein Stück Urwald, den man so aber nicht mehr betreten kann. Pflege ich jedoch ein Stück Grund und Boden, verschönere und veredle ich damit auch das Grundstück und bringe so auch meinen "Geist" und Lebensfreude mithinein.
Der Mensch ist ja kein Jäger und Sammler mehr, der tagelang durch Wälder und Wiesen streunt, um sich dort Nahrung und Unterschlupf zu suchen. Dieser würde wohl alles wachsen lassen, weil er sich kaum länger an einem Ort aufhält. Sobald der Mensch sich aber wo niederläßt (sprich sich ein Grundstück mit Haus gekauft oder gebaut hat), übernimmt er auch ein Stück Verantwortung dafür. Jeder der das Grundstück sieht, bekommt einen guten oder nicht so guten Eindruck davon. Daher wirkt ein schön gepflegter Garten (es kann ja auch ein Biogarten mit vielen Wildkräutern z.B. sein) auf alle Fälle harmonisch und man fühlt wohl dort.
Wenn sich dein Mann in einem verwilderten Garten wohl fühlt, wäre das ok, da er ja nicht alleine dort lebt, sollte er auch Rücksicht auf deine Empfindungen nehmen. Oder ihr läßt eine Teil wild wachsen und einen Teil des Gartens wird gepflegt. Das wäre auch ein guter Kompromiss womöglich.