Ich habe dank der Suchfunktion diesen Thread gefunden und fühlte mich von der Wortwahl ("persönliche Erfahrungen") angesprochen.
Und deshalb mag ich mich jetzt aus meiner Komfortzone wagen und erzählen, wie es zu meiner ersten Begegnung mit Gott kam. Beweise oder ähnliches gibt es keine.
Auf meiner Webseite erzähle ich in meinem Hauptartikel "Depression heilen - Mein Erfahrungsbericht" unter anderem, wie es mir kurz nach meinem Aufenthalt in der Psychiatrie im November 2018 ging. Ich zitiere mich mal selbst:
"
Dennoch waren die ersten Wochen nach meinem Krankenhausaufenthalt alles andere als leicht. Auch wenn ich mittlerweile wusste, was eine Panikattacke ist, überfielen sie mich doch immer wieder. Es war eine quälende Zeit. Die Zwangsgedanken hielten mich im Griff (ich sollte maximal drei Dinge am Tag machen). Meine Anspannungsprotokolle aus der Klinik führte ich weiter. Täglich machte ich zwei Traumaübungen. Ich lernte, mich selbst zu belohnen und mir auch dann mal etwas zu gönnen, wenn ich nichts dafür vorher getan hatte. Dabei kämpfte ich täglich mit meinen starken Schuldgefühlen. Denn es fühlte sich lange zutiefst falsch für mich an, mich selbst wertzuschätzen. Aufgrund der einsetzenden, tiefen Erschöpfung nach den Panikattacken begann ich mich im Dezember 2018 zu fragen, wofür und für wen ich eigentlich leben möchte. Für mich oder für „die Dinge“ (also den Job, Haushalt, Menschen in meinem Umfeld, Materielles etc.)? Mir war klar: Für mich. Doch was hieß das genau?" (
https://www.unverschlossen.de/depression-heilen)
In diesem Artikel, entstanden im Dezember 2020, erzähle ich etwas Entscheidendes
nicht. Schlichtweg aus Angst, für "unseriös" gehalten zu werden (deshalb hatte ich eingangs die Komfortzone erwähnt).
Denn nachdem ich im November/Dezember 2018 wieder eine Panikattacke überstanden hatte und deutlich spürte, schon wieder in Richtung Abgrund zu driften, hämmerte mir plötzlich eine wütende, laute Stimme durch den Kopf: "Willst du leben oder willst du sterben?!" Ich wusste augenblicklich, dass das Gott war. Himmel, hat mich das damals durch-, geradezu wachgerüttelt. Noch in dieser Nacht setzte ich mich erstmals hin und fragte mich: Wer bin ich? Was macht mich aus? An der Stelle geht es im Artikel dann auch weiter.
Auch wenn ich mich erst Anfang 2022 dank Joyce Meyer wieder mit Gott bewusst auseinandersetzte, hatte ich diese Situation natürlich nicht vergessen. Ich weiß, es war ein zornig-liebevolles Wachrütteln, das ich dringend brauchte.
Ich persönlich spreche viel mit Gott (was sich nach und nach entwickelte), im schlimmsten Kummer saß ich bei Ihm/Ihr. Einfach nur "Licht", ohne Form, ohne Gestalt. In den vergangenen 1,5 Jahren fanden mich dann "Themen" wie Zoe, Gottvertrauen, Gott dienen, sich Gott unterwerfen. Eine Glaubenskrise hatte ich im Sommer 2023, die ich erst im Herbst überwunden habe. Aber ich bin stolz, es geschafft zu haben.
Gott zu vertrauen, bereitet mir vor allem dann Schwierigkeiten, wenn die Dinge nicht so laufen, wie ich es gern hätte ;-). Das Problem ist allerdings auch, dass ich mich den Großteil meines bisherigen Lebens nur auf mich selbst verlassen konnte. Ich ließ schon in meiner Jugend niemanden mehr an mich näher heran. Es gibt Momente, da weiß ich schlichtweg nicht mal, wie sich "Vertrauen" überhaupt anfühlt. Aber in genau diesen Situationen mein Herz zu öffnen und mit Gott zu sprechen, ist für mich mit einem extremen Dehnungsschmerz vergleichbar. Aber es wird
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Einer Religion fühle ich mich übrigens nicht zugehörig.