Die Eingangsfrage war aber, ob eine Essstörung vererbbar ist... und nicht, welche anderen Gründe sie haben könnte.
Das ist wahr - und doch ist es wichtig zu unterscheiden:
Leider weiß ich nicht mehr die Quelle dafür, doch die Verträglichkeit von bestimmten Lebensmitteln und die Fettverdauung ist etwas, was ein menschlicher Organismus so lernt, dass es in genetischer Information weitergegeben wird, mit anderen Worten, wie der Körper auf Lebensmittel reagiert und diese verstoffwechselt, das ist vererbbar, es wird nach vielen Generationen sehr deutlich (z. B. die Verträglichkeit von Milch).
Das ist ein Fall von "die Lebensweise schreibt sich in das genetische Programm ein".
Nach wie vor gibt es bei vielen Dingen die Erbe-Umwelt-Theorie, so kommt zum ererbten Stoffwechsel-Programm das erlernte Verhalten mit dem Essen zu. Da ist es dann egal, in welcher Gesellschaft der Mensch das Essverhalten erlernt, so wie die Umgebung isst, so isst er auch der Mensch und dieses Verhalten lässt sich auf der psychologischen Ebene ändern.
Hat der Mensch sein Verhalten geändert, dann reagiert auch der Körper langsam darauf. Theoretisch also kann dieser im Verhalten geänderte Mensch dann Nachkommen haben, bei denen dann im genetischen Programm auch neue Dispositionen entstehen.
"Epigenetik" ist, glaub ich, das Schlagwort dazu, mit dem diesen Dingen weiter nachforschen kann.
lg
eva