Sind sie vererbar, auch wenn man als Betroffener nicht weiß, dass ein Elternteil damit probleme hatte?
Zur Eingangsfrage, ob Essstörungen vererbbar sind.
Man muss ja erstmals untersuchen, was man unter Essstörung versteht. Das medizinische Feld ist riesengroß (Bulimie/ Anorexia nervosa (AN) oder eine
Binge-
Eating-Störung (wiederkehrende Essanfälle) zu unterscheiden zum Bulimie, weil keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen vollzogen werden.
Manche Essstörungen sind erlernt, aber man hat auch Gene gefunden, die das Essverhalten steuern.
Die meisten Essstörungen sind
multifaktoriell bedingt und haben somit nie nur eine Ursache und es gibt Hinweise, dass es genetisch-biologische Einflüsse gibt.
Eine Anfälligkeit für Magersucht kann vererbbar sein.
Bei manchen Patienten besteht zudem die Möglichkeit, dass eine Störung der Hirnregion vorliegt, die das Essverhalten steuert.
Andere Essstörung beruhen auf ein Verhalten und ist eine Fehlentwicklung, die korrigiert werden kann.
Sollte im Zusammenhang mit Essen sich eine Sucht zeigen, kann dieses Suchtverhalten ebenfalls vererbbar sein. Und gilt in der Sucht-
Repertoire als Sonderform, weil Menschen das Suchtmittel
ESSEN nicht meiden kann. Essen muss jeder Mensch, um die Vitalfunktionen aufrecht zu erhalten.
Eine Magersucht z. B. muss nicht immer nur psychische Gründe haben, Forscher haben das Chromosom ausfindig gemacht, das seinen Träger für die Form von Essverhalten anfällig macht. In der Suche mit den Genen hat man auch den genetischen
Schalter für die Essstörung gefunden. Magersucht liegt auf Chromosom 12. Dieses Gen hat einen wesentlichen Einfluss darauf, ob ein Mensch magersüchtig wird.
Neben den Erfahrungen, die ein Mensch in seinem Leben mit Essen macht, ist eben auch sein Erbgut mitentscheidet, wie seelisch stabil er ist. Es liegt hier dann eine
Wechselwirkung vor.