Entschuldigung am Sterbebett?

(...)

Den Rest finde ich super interessant. Bringt mich auf jeden Fall zum Nachdenken und eines bleibt mir fraglich... Ich zitiere mal, damit du siehst worauf ich mich beziehe..



Wie bzw. woran erkennt man, dass er als Lebender keinen Kontakt zum Totenreich hatte? Das ist mir nicht ganz klar bzw. verstehe ich nicht ganz wie das gemeint ist..

Soweit ich weiß, kannte er seinen Vater gar nicht. Müsste also ganz ganz früh gewesen sein.
Ja, ich hab mich superblöd ausgedrückt, aber es gelang mir nicht besser. Es ist ja relativ schwierig, die Grenze des Todes genau zu beschreiben bzw. zu definieren. Ich hab das jetzt eben mal "Kontakt zum Totenreich" genannt.

Ich will es mal so versuchen: der Übertritt an dieser Grenze fällt leicht oder schwer. Wer während des Lebens das Übertreten übt oder einen Glauben an das Übertreten festigt, der hat dann doch vermutlich bis zum Zeitpunkt des Todes Vorteile. Wenigstens bis dahin, der Rest ist persönliche Glaubenssache.

Mir fehlt jetzt eine Studie, an der ich zum Beispiel erkennen könnte, ob das Sterben z.B. von Mönchen oder Nonnen "leichter" weil im Glauben geborgen verläuft oder nicht. Ich würde es vermuten, wenngleich ein Leben, das man mit Gott geführt hat auf der letzten Wegstrecke vielleicht auch Einsamkeitspotential bietet. Wäre ein interessantes Thema für die Sterbeforschung.

Wie isses denn in Eurer Familie mit Glauben und Co? War Dein Opa denn gläubig? (ist ja auch wichtig wegen des Vater-Rufens - ein entsprechend religiöser Mensch würde möglicherweise nicht den eigenen Vater sehen, sondern einen Vater im Himmel.)
 
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Aber nochmal zum Threadtitel: man muß das Wort "Entschuldigung" hier ja im Grunde biblisch verstehen, oder? Es geht nicht darum, Verzeihung zu sagen, sondern es war eine Art Akt, eine Symbolhandlung, in Dir drin wahrgenommen, die eine Schuld getilgt hat, die Du persönlich mitgetragen hast. Die Verhältnisse hast Du ja berichtet, in denen die Schuld zustande gekommen ist. Eine ganz normale Familiengeschichte in wirtschaftlich unsteten Zeiten. Das dritte Kind zu ernähren und ihm eine Ausbildung zukommen zu lassen war vermutlich eigentlich nicht drin? Ich glaube sowas merkt man als Kind durchaus.
 
Ah, okay, das würde doch irgendwie Sinn machen. Also mein Opa war ja davon überzeugt, dass er 100 wird. Ist jetzt blöd ausgedrückt, aber er war immer überzeugt, dass ihm nichts was anhaben kann.
Er wusste auch nicht, wie schlimm es um ihn steht. Offiziell. Er war im letzten Jahr mehrmals im Spital. Konnte nicht mehr auf das Klo gehen, es war im schwindelig, immer was anderes. Dort konnte man ihm aber eigentlich nicht mehr helfen. Die Ärzte haben ihn eigentlich immer nach 1-2 Tagen nachhause geschickt. Es ging dem Ende zu. Im Spital hat man auch meine Oma darüber aufgeklärt, wie schlecht es wirklich um ihn steht und sie hat mehr oder weniger entschieden, dass er es nicht wissen soll. Sie hat ihm dann gesagt, dass es am Alter liegt..
Natürlich bin ich überzeugt, dass er seinen Körper sehr wohl kannte und bestimmt genau wusste, was los ist. Also ich glaube nicht, dass er es nicht wusste... Aber er wollte es nicht akzeptieren. Erst dann wo es richtig schlecht wurde, so dass er kaum noch reden konnte, hatte er mal kurz was wegen "dem Sterben" gesagt. Aber für ihn war das immer sehr fern und nicht real. Darum würde es schon Sinn machen. Ich glaube nicht, dass er sich aktiv damit auseinander gesetzt hat...

Nein, also mein Opa war nicht gläubig. Sie waren zwar streng genommen evangelischen Glaubens, aber weder in der Kirche noch sonst was aktiv. Gerade bei Begräbnissen oder Hochzeiten, aber sonst haben sie sich mit der Thematik nicht beschäftigt und auch hatten sie kein sonderliches Interesse daran. Von daher würde ich hier ganz klar sagen, nicht gläubig. Somit würde auch der "Himmelvater" keinen Sinn ergeben. Das war nämlich mein erster Gedanke dazu :)
Ich wollte es nur nicht im ersten Posting gleich erwähnen sonst hätte ich vielleicht andere Meinungen beeinflusst. Aber genau das war mein Gedanke. Das er wohl einem Himmelvater gerufen hat. Was aber für mich keinen Sinn ergab, wegen nicht gläubig. Und die Sichtweise mit seinem eigenen, leiblichen Vater klingt für mich viel logischer!

Der Threadtitel ist wahrscheinlich falsch gewählt. Ich wüsste aber auch heute nicht, wie ich es anders nennen soll. Es war in dem Sinn ja weder eine Entschuldigung noch eine Versöhnung. Entschuldigung klingt immer irgendwie negativ... als hätte jemand was verbrochen. An sich habe ich natürlich nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die ich gerne hätte.. ABER ich habe mich wahrscheinlich auch nicht sonderlich darum bemüht. Als Kind habe ich das wohl nicht verstanden, aber je älter ich wurde, desto weniger habe ich auch den Kontakt gesucht. Irgendwann findet man sich damit ab, dass man halt nicht die Nummer 1 für jeden sein kann... Somit klingt Entschuldigung nicht richtig.. Es war für mich eventuell eher ein Zeichen?! Ach, ich weiß es nicht.

Für mich ist die Situation durchaus verständlich. Ich kann nicht schwören, wie viel Geld sie wirklich hatten. Absolut nicht. Aber soweit ich von meinem Vater weiß, war es schon recht knapp. Somit kann ich mir vorstellen, dass ein drittes Kind eine wahnsinnige Belastung war. Und wer das in wie weit zu spüren bekam, weiß ich nicht.
 
Hast du das Gefühl das sich seit dem Tage wo er dich das erste mal anerkannt hat, dein Leben verändert hat. Am ehesten merkst so etwas wenn du an Orte kommst wo du noch niemals warst und du dich trotzdem auskennst genau weist was ums Eck ist. Mir ist es so ergangen, ich war genau so wie du, immer im Abseits bei meiner Großmutter gestanden. Alle Anderen waren immer besser als ich bis zum 29.12.1954 da musste ich wieder für Großmutter Milch holen, früher fragte sie immer wenn ich die Milch brachte "hast eh nichts verschüttet" dieses mal sagte sie zu meinen erstaunen "bist ja eh ein braver Bub" Irgendwie verstand ich momentan die Leiden und Schmerzen der Frau.
am 5.1.55 starb sie. Ich wusste momentan Dinge wo ich bis heute nicht weiß woher ich dieses Wissen habe, Ich kam in meinen Beruf als Fernfahrer an Orte wo ich noch niemals zuvor war und kannte mich da aus. Heute weiß ich Großmutter lebt in und mit mir weiter. Ich habe nie verstanden wie das geht und möglich sein soll, es ist aber so.
 
Hallo,
wer über Selbstbewusstsein verfügt, macht sich nicht von der Meinung anderer abhängig.

Worüber ich mich wundere:
wenn jemand verreisen will, studiert er diverse Kataloge, vergleicht Preise und Bewertungen im Internet. Warum bereitet er sich dann nicht genau so sorgfältig auf seine längste Reise, nämlich in die Ewigkeit, vor?

Da die Bibel zuverlässig überliefert wurde, kann ich diese kostenlosen Vorträge empfehlen:

- Informatiker Prof. Dr. Werner Gitt: Was wird sein nach dem Tode? Nur die Klugen kommen in den Himmel. Freu dich auf den Himmel.
dwg-load.net

- Ulrich Parzany: Zweifeln und Staunen - Was kommt nach dem Tod? vom 20.11.2011
unter Medien-Downloads: gottesdienste-als-entdeckungsreise.de

Beste Grüße und Gottes Segen!
Claus
 
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In der Neuoffenbarung wird an verschiedenen Stellen davon geschrieben.
Es heißt, daß ein Wiedergeborener - das ist ein im Geiste Gottes neu geborener Mensch, einer , der den Weg geht, den Jesus uns vorgegeben hat - völlig schmerzlos stirbt, so wie wenn er seinen Körper wie einen alten Rock ablegt.

Ein Nicht-Wiedergeborener, ein 'Ungläubiger', also ein Mensch, dessen Seele stark mit dem Fleisch und den fleischlichen Begierden verbunden ist, stirbt mit Schmerzen und Leid.
Weil er die Chance bekommt, noch hier auf der Erde seine Seele so weit wie möglich vom Fleisch zu trennen. Diese Abtrennung macht den Todeskampf bei manchen Menschen so langwierig und schmerzvoll.
Das ist aber eine große Gnade. Denn die Lostrennung von den fleischlichen Begierden erst im Jenseits dauert eine Ewigkeit im Verhältnis zu der Zeit, die der Betroffene hier auf der Erde leiden muß.
 
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